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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 63.1912-1913

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7\y. Schlafzimmer, Villa R. B. in Gottmadingen. Entwurf von Aug. ffäußler, Radolfzell;
ausgeführt von Karl Nothelfer, Singen a. Airfchbaum poliert mit Palisander-Leiste». lvand grün mit buntem Fries.
Möbelbezüge Leinen, grün und violett bedruckt. Boden violett, desgl. Bettbezüge (vgl. Abb. 7;8).

bfintergrundsausschnitte zwischen diesen Buchstaben
dem Flächeninhalte nach gleich sind." — „Mit
wenigen Worten heißt dies: Erringen derkferr-
schast über die ornainentale Massenvertei-
lung der Buchstaben". Damit stehen wir vor
dem Aern der ganzen modernen Schristsrage, von
dessen Wichtigkeit all jene aufdringlichen liederlichen
Dutzendpublikationen und puren Alphabetseselsbrücken
der Bequemlichkeit absolut nichts zu sagen wissen,
oder es für unnötig finden, darüber den Lernenden
Alarheit zu schaffen. Larisch wendet sich denn auch
entschieden gegen die leere Aopiatur von Alphabeten,
durch welchen Unfug die hie und da spärlich auf-
tretenden Pflänzchen ornamentaler Handschrift zer-
treten würden. Larisch enthält sich, wie er selbst
sagt, aller präzeptorischen Form, er faßt die Resultate
seiner methodischen Erfahrungen zusammen „lediglich
referierend". Überall fühlt man den echten Lehrer,
den Aünstler, der es vermeidet zu fchablonisteren,
talentverheerende „'Klassenziele" und „Durchschnitts-
resultate" zu verfolgen. Nachdem ein „Schema" der
Antiquaversalien gewonnen wurde, beginnt sofort

Anordnung in der Fläche. „Ein Fehler des bisherigen
Unterrichts in unsereni Fache war die Anleitung,
Alphabete zu schreiben — oder man könnte bei der
stiefmütterlichen Behandlung des Gegenstandes auch
sagen — die Anweisung, Alphabetvorlagen zu be-
nutze», wenn „Aufschriften" nicht mehr zu umgehen
waren. Es ist also dringend zu raten, ganze Schrift-
felder zu schreiben und sich dabei nicht nur zur
Erfassung der unmittelbaren Umgebung des
Buchstaben zu zwingen, sondern auch zur steten
Beobachtung derUmrahmung desSchrist-
feldes, mag diese nun ein einfacher weißer Rand
sein, oder mag sie ornamental gegliedert erscheinen.
Ebenso ist es notwendig, die dekorative Wirkung
zu beobachten, die das enge Aneinander-
reihen der Schriftzeilen oder ihre räumliche
Trennung hervorruft." — „Das Beobachten all
dieser dekorativen Möglichkeiten und Ergebnisse, so-
wie das Schulen des Auges hierfür, fördert namentlich
das Gefühl für eine gute Berteilung auf der Fläche."

)ch zitiere absichtlich und nicht aus Bequem-
lichkeit in dieser knappen Anzeige so ausgiebig. Die

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