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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 3.1887

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Focke, J.: Beiträge zur Geschichte der Kunsttöpferei, [9]: Fayencefabrikation zu Vegesack und Lesum
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https://doi.org/10.11588/diglit.4106#0039

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Beiträge zur Geschichte der Kimsttöpferei.

und langsam sich minderndem Absatz, bis an
sein Lebensende 1794 fortzusetzen. Aus den
Akten und aus einem alten Geschäftsbuche, welches
Anfzeichnungen aus den Jähren 1772 bis 1793
enthält, ist zu ersehen, daß der Wert seines
Umsatzes an Jrdenware und Fayence 1764:
2500—3000 Thlr., 1772: 1264 Thlr., 1787:
218 Thlr., 1790: 345 Thlr. betragen hat.

der Vegesacker Fayencerie fielen nämlich bald
Geschirre auf, in deren Marke der obere Buch-
stabe stets ein V war. Eine dahin gehörige,
mit einem Wappen bemalte Terrine oder Pnnsch-
bowle (s. Abbildung) fand fich auch im Ham-
burgischen Museum für Kunst uud Gewerbe.
Herr W. Bruckmann hatte die Güte, dieses
Wappen als dasjenige der von Marschalckschen

Fayence-Punschbowle, Arbeit der Vielstichschen Fabrik in Lesum. 1773.
Jm Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe.

Seinen Absatz fand er durch Warenlieferung
auf Bestellung, durch Verkauf im Hause, durch
Hausirhandel und durch Bezieheu der Märkte.
Sein Absatzgebiet erstreckte sich bis Hamburg,
Lüneburg, Braunschweig, Oldenburg und Varel.
Wie sein Geschäftsbuch ergibt, lieferte er Wareu
an alle Stände, vom Minister herab bis zu
seinem Tagelöhner, den er auch meist mit Fabri-
katen bezahlte. Dieses Geschästsbuch hat auch
die sichere Bestimmung der Vielstichschen Pro-
dukte ermöglicht. Beim Suchen nach Stücken

Familie zu bestimmen. Nun enthält das Viel-
stichsche Bnch unterm 16. Mürz 1773 die
Eintragung, daß „an Herrn Hauptmaun von
Mahrschal vor den Herrn Hauptmann von
Däcken eine Punschbohlö mit Wapen" zum
Preise von 2 Thlr. 24 Gr. geliefert worden
ist. Es ist kaum zu bezweifeln, daß dieses
Bowlengefäß mit der im Hamburger Museum
befindlichen Terrine identisch ist. Ferner zei-
gen ähnliche Geschirre statt des V in der
Marke ein „VI" und da auch diese Markirung
 
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