Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 3.1887

DOI Artikel:
Pabst, Arthur: Der Schatz im Rathaus zu Mölln
DOI Artikel:
Bücherschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4106#0138

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Bücherschau.

115

hier kaum mit emer typischeu Form zu thuu,
sondern mit ciuer Erfiudung eiues Meisters der
guten Stadt Mölln. Ohne Zweisel entstammen
i'ie Gefäße derselben Zeit; das in Abbilduug
mitgeteilte giebt sich durch die eiugravirte Dar-
ftellung eines auf hohem Pfahl angebrachten
^ogels als Schützenpreis zu erkennen, den laut
Änschrift eine Anzahl Schützenbrüder 1581 ge-

wonnen; der andere ist erst später — 1645 —
gravirt worden. Auch diese Gefäße dürften für
die Metallindustrie: Mörser, Büchsen, Kühler rc.,
aber auch für die Keramik brauchbares Vor-
bildermaterial bieten, so daß es wert schien, sie
zu publiziren.

Der Stadt Mölln aber möge ihr Schatz
noch lange erhalten bleiben!

Bücherschau,

VIII.

r>688in8 cl'ornsmsiits cls Han8
Uolvsiri avoo äss notioss sxpli-
oativss et uns introänotion gönd-
lals par N. Üläonarä Ilis,
Direotsnr än Nnsss äs Läls.
karis, Lonssoä, Valaäon L Ois.
1886. 1 vol. kol.

Hans Holbeins Größe beruht
uicht zum wenigsten auf seiner Viel-
scitigkeit, mit welcher er sich eben-
bürtig in die Reihe der ersten, durch
ihrellniversalität hervorragenden Mei-
Üer seiner Zeit hinstellt. Jn einer
^poche wie die unsere, welche in Kunst
»ud Wissenschaft fast nur noch die
Spezialität kleiuster Einzelgebiete
kennt, erscheint der verschwenderische
iileichtum solcher Geistesanlagen dop-
pelt bewundernswert. Abgesehen von
k'er hohen malerischen Vollendung,
ivelche er als Maler erreichte und in
^er er alle nordischen Zeitgenossen,
lelbstDürer und Ouintin Matsys nicht
uusgenommen, weit überragt, rühmte
Man seine Kenntnisse in der Archi-
iektur und, wie wir hinzufügen dürfen,
>u den dieselbe begleitenden dekora-
iiven Künsten. Was Holbein durch
seine ornamentalen Entwürfe für die
üerschiedensten Zweige des Kunsthand-
^uerks, wie wir es heute nenneu, ge-
ieistet hat, steht außer aller Linie,
Und wir vermögen weder in Ftalien
uoch in Deutschland unter den großen
Malern einen zweiten zu nennen, der
darin auch nur von fern mit ihm
i« die Schranken träte. Diese kost-
i'aren Schöpsungen, die sich als


Fig. 1. Federzeichnung von Hnns Holbein d. j.
 
Annotationen