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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 3.1887

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4106#0120

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Aus den Ornamentalen Fraginentcn don Th. v. Kramcr und W. Behrens.

Rleine Mitteilungen.

Tltterarische^.

k. — Von dem umfassend angelegten Werk „Dic
Schmiedekunst" (Berlin, E. Wasmuth) sind kürzlich
dis Lieferungen IV—VII erschisnen. Wie rvir in der
Anzetge des Werkes früher hervorhobsn, soll dasselbe
recht eigentlich der Werkstatt und dem Atelier zu gute
kommen: die Menge der abgebildeten Objekte aus
allen Zsiten, Mannigfaltigkeit dsr Motivs und deut-
liche, bequem benutzbare Darstellung zeichnen auch
diese Lieferungen aus. Mit großer Geschicklichkeit
hat die Verlagsbuchhandlung aus den Studienmappen
der Architekten das geeignets Material ausgelesen;
auch haben die Museen zu Nürnberg, Berlin und
Hamburg aus ihren Schätzen beigesteusrt. Dis außer-
ordentliche Billigkeit des Werkes ermöglicht die An-
schaffung auch dem lvsniger bemittelten Handwerker.

I'. 8. Ornamentale Fragmente. Von dem unter
diesem Titel von Theodor von Kramer und W.
Behrens bei Th. Fischer in Kassel herausgegsbenen
Vorlagewerke sind neuerdings weitere drei Lieferungen
zu zehn Blatt in Folio erschienen. Jndem wir auf die
Besprechung im zweiten Jahrgange d Bl., S. 227
verweisen, bemerken wir, daß die neuen Lieferungen
vollständig im Charakter der beiden ersten gehalten
sind. Um die Art der Darstellung und die Eigen-
tümlichkeit der dargestellten Motive zu charakterisiren,
sind einige Proben, in den Maßen verkleinert, auf den
Seiten 99 und 102 dargestellt.

Die 50 lithographirtsn Tafeln bilden gswisser-
maßen ein zwangloses Skizzenbuch fllr den kunst-
gewerblichen Zeichner, die ihm zwar nichts Ganzes
und Fertiges, aber eine große Anzahl brauchbarer
Detailstudien bieten, wie sie in der dekorativen Plastik
und im Flachornament ihre Anwendung finden können.
Ganz besondsrs hllbsch sind die Flachmustermotive,
für Jntarsiatechnik und Schablonenmalerei geeignet.

Ewerbecks Nenaissance in Holland und Belgien
hat mit dem kürzlich erschienenen Doppelheft 15 und
16 den Abschluß des zweiten Bandes erreicht. Dies
Doppelhest (Verlag von E. A. Seemann in Leipzig)
bringt auf 24 Tafsln das Rathaus und einige andere
Gebäude zu Leyden in Aufriß und Einzelheiten,
das Amsterdamer Thor zu Haarlem, Portale aus
Hoorn, einen Aufriß des Rathauses zuDelft, eine
Ansicht des Schlosses Heeswyck bei Herzogen-
busch, vsrschiedene Möbel, zwei Kanzeln, eine Orgel

Kunstgewerbeblatt. m.

und einen Lettner aus Kirchen in Herzogenbusch,
ferner Ornamente von Harnischen, einfarbige und
bunte Delfter Faienceplatten. Zur Ergänzyng der
frllher erschienensn Aufnahmen der Chorschranken in
Enkhuisen sind außerdem zwsi Friesstücks mit-
geteilt, von denen das eine auf S. 91 in verkleinerter
Darstellung wiedergegebsn ist. Die Ausführung der
Zeichnungen, dis meistens auf photolithographischem
Wege reproduzirt sind, verdient uneingeschränktes Lob.

?.— Der große Erfolg, welchen Otto Lessings
Bauornamcnte der Neuzeit in kurzer Zeit errungeu
haben, hat der Verlagsbuchhandlung (E. Wasmuth,
Berlin) eine Fortsetzung dss Werkes wünschenswert
erscheinen lassen. Dieselbe erscheint in gleicher Aus-
stattung als zweiter Band. von dem uns Lieferung I
vorliegt. Das Heft enthält vorwiegend ausgeführte
Arbeiten oder Entwürfe des Herausgebers, vor allem
dekorative Skulpturen sür Fassaden oder Jnnenräume,
wie sie Lessing in großer Menge und fast uner-
schöpflicher Phantasie für Bauten in Berlin und aus-
wärts entworfen hat und entwirft. Jnteressant ist
hier der Verglsich mit dem Jnhalt des ersten Bandes:
man kann deutlich verfolgen, wie der Künstler Schritt
sür Schritt dem Barock zustrebt. Neben Skulpturen
sind auch Entwürfe für Mosaik, Wandmalerei und der
prächtige Schild — Preis für einen Ruderklub —
mitgeteilt, der ohne Frage das Beste ist, was Lessing
aus dsm Gebiet der Edelschmiedekunst geleistet hat.
Gewiß wird auch diese neue Serie gleich der ersten
vielfach in Schule und Werkstatt Verwendung finden,
zugleich absr auch späteren Zeiten Kunde geben von
den Leistungen der dekorativen Skulptur unserer
Tage: denn leider ist der größte Teil dieser Arbeiten
in vergänglichem Stuck gearbeitet!

I?. 8. Moser, Ferdinand, Ornamcntvorlagen für
gewerbliche Fach- und Fortbildungsschulen, die wir
in Nr. 7 des zweiten Jahrganges des Kunstgewerbe-
blattes einer Besprechung unterzogen und dabei
die Vorzüge derselben hervorgehoben haben, sind
mit dem Erscheinsn von weiteren drei Heften zu
einsm vorläufigen Abschluß gebracht; wir können be-
züglich der hinzugekommenen dreißig Tafeln dis an
jener Stelle gemachten Bemerkungen nur aufrecht er-
halten. Die zur Darstellung gebrachten Motive sind mit
Glück gewählt und in hübscher Weise zur Anschauung
gebracht; und zwar gilt dies für jede der fünf Ab-
teilungen, die das Material für Holz-, Stein- und

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