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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 3.1887

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Meyer, Franz Sales: Die Konkurrenzausstellung deutscher Kunstschmiedearbeiten in Karlsruhe
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https://doi.org/10.11588/diglit.4106#0270

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Aunstgewerbeblatt. S. Iahrgang. Na. >2.

Die Konkurrenzausstellung deutscher Kunstschmiedearbeiten

in Karlsruhe.

l)on ^ranz Sales n^e^cr.

Nit Abbildungen.

Die Preisbewerbung für Arbeiten dekvrn-
tiver Holzskulptur, welche der Mitteldeutsche
Kuustgewerbevereiu zu Frankfurt a M. im Laufe
des varigen Jahres veranstaltet hat, ist für den
Badischeu Kuustgewerbevereiu die Veraulassuug
gewordeu zu cinem ähulichen Vvrgeheu iu Bc-
zug auf die Knnstschmiedetechnik. Man ging
hierbei in Karlsruhe wie iu Fraukfurt von der
Ansicht aus, daß es zwcckmaßiger sei, die nus-
geführteu Gegenstände z>l prämiiren, als die
Zeichnungeu und Entivürfe, und daß die
Jnteressen des Kunstgewerbes durch die Kon-
zentrirung der Thäligkeit auf ein Spezialgebiet
besser gefördert würdeu, als durch die Ver-
anstaltung gewerblicher Schaustelluugeu all-
gemeineren Charaktcrs. Es liegt ja sehr uahc,
daß bei der Beschränkuug auf eiu speziales
Feld die kkbcrsicht uud der Vergleich wcsentlich
erleichtert werden.

Während das Frankfurter kkuternehmen
einen internationalen kkmfang hatte, richtete der
Badische Kunstgewerbeverein sein Ausschreiben
jedoch nur an die Kunstschlvsser Deutschlands.
Die zahlreich einlaufenden Anmeldungeu machten
es möglich, die programmgemäß vorgesehene
Ausstellung der einkommendeu Arbeiten zu eiucr
eigentlichen Fachausstellung zu erweitern. Da
die zur Versügung gestellten Räumlichkciten der
großherzogl. Orangerie genügenden Platz ge-
währten, so wurde beschlosseu, moderne Schmiede-
eisenarbeiten aus Privatbesitz niit in die Aus-
stellung aufzunehmeu uud derselben eine zweite
Abteilung beizufügen, welche sich auf eine Dar-

Kunstgewerbeblatt. m.

stellung der Schmiedeeisentechnik an der Hand
besonders zu diesem Zwecke gefertigter Arbeits-
stücke und auf eiue graphischc Gruppc erstreckt.

Die Ausstellung wurde am 17. Juli mit
feierlichcm Akt ervffnet, uachdcm das Preis-
gericht sich seiuer Aufgabe eutledigt hatte; nls
Schlußtermiu ist das Eude des Septembcr in
Aussicht genommen.

An eiue hübsch dckorirte Rotundc, ivelche
als Empfaugs- uud Eiutrittsraum dient, schließt
sich die Läugshalle mit den Ausstellungsobjekten
an. Die eine Hälfte ist den ausgeführteu
Gegenständeu, die andere dem graphischen
Teil gewidmet.

Dieser letztere giebt zunächst einen ge-
schichtlichen Überblick durch die Vorführuug
Vvu einigeu huudert Aufnahmeu uud Repro-
duktionen älterer Arbeiten, systematisch geordnet
und deu Zeitraum vom 12. Jahrhundert bis
zur Gegenwart umfasseud. Eine weitere Unter-
abteiluug erstreckt sich auf moderne Entwürfe.
Photographieu, Skizzcn, polychrome Dar-
stelluugen, Detail- und Werkzeichnungeu bilden
das äußerst umfaugreiche Biaterial uud gestatten
an uud für sich schou ciucn Einblick in die Art
und Weise, in welcher die heutige Zeit das
Schmiedeeisen behandelt, was noch um so iuter-
essanter erscheint, als zu vielen der Entwürfe
auch die Ausfiihruugeu iu der ersteit Abteilung
vorhanden sind. Schulen, Museen, Architekten
und Kunstgewerbetreibende aus allen Teilen
Deutschlands haben bereitwilligst und in an-
erkennenswertester Weise dieses Material zur

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