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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 3.1887

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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4106#0071

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56

Bücherschau.

sich an die Seite stellt, Anspruch erheben, zu
den besseren dieser Art gezählt zu werden. Für
Franzosen geschrieben, wird der französischen Kunst
auch von Garnier ein breiter Raum gewährt, obwohl
der Verfasser die einschlägige ausländische, auch
deutsche Litteratur recht gut kennt. Jn der Ge-
schichte des Glases ist dies Verfahren gewiß nicht
berechtigt, wie wir auch früher bei Gerspach rüg-
ten: man erhält ein falsches Bild von der Ent-
wicklung der Glasindustrie. Auch sind die

weder frnher Glas fabriziert haben noch jetzt
fabrizieren.

Jn der Geschichte der Emaillirkunst wird
das Mittelalter sehr eingehend behandelt und
durch treffliche Jllustrationen erläutert. DaS
Maleremail von Limoges, diese glänzende natio-
nale Kunst der Franzosen, ist zwar knapp aber
vorzüglich behandelt, nähere Verweisnngen in
den Anmerkungen gegeben; die Jllustrationen
dieses Kapitels sind weitaus die besten des

Fig. g. Schiissel, Kupfer mit Zellenschmelz; die Zellen getrieben. Persien, 17. Jahrh.

deutschcn gekniffenen Gläser ganz unberücksich- Buches. Die auf das 16. Jahrhundert folgenden
tigt geblieben. Ein besonderes Kapitel ist der Zeiten nnd die Kunstfertigkeit anderer Länder
Herstellung der Spiegel in der Manufaktur sind ihrer Bedeutung nach kurz abgethan, viel-
in S. Gobain gewidmet; interessant sind die leicht etwas zn kurz; doch wollen wir hierüber
Nachrichten über die Glasfigürchen, welche seit mit dem Verfasser nicht rechten, da grade in
dem Ende des 17. Jahrhnnderts in Nevers diesen Kapiteln wenig in Abbildung zu bieten
gefertigt wnrden nnd meist Benedig zugeschrie- war und wir mit ihm der gewiß richtigen
ben werden. Das immer noch nicht gedeutete Ansicht huldigen, daß die Anschanung in kunst-
Wort „dßlomiss" leitet der Verfasser mit historischen Büchern einen unerläßlichen Fak-
Bonnaffs von dem Namen eines Kunsthänd- tor znm Verständnis bildet. Die wichtigsten
lers des 18. Jahrhnnderts Glomy ab. Das anf Dinge sind auch hier in Abbildungen gegeben,
Seite 319 als japanisch abgebildete geschnittene von denen wir in Fig. 1—3 einige wiederholen.
Glas ist chiuesischen Ursprungs, da die Japaner
 
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