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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 3.1887

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Drach, Karl Alhard von: Arbeiten des Anton Eisenhoit für hessische Landgrafen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4106#0151

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Aunstgewerbeblatt. z. Iahrgang.

Nr. r.

Aufntlharbeit auf blauem Saimnet in gelber Seide und Goldschnur. Spanien 1S. Jahrh.

^lrbeiten des Anton (Lisenhoit für hessische Landgrasen.

von L. A. von Drach.

Mit Illustrationen.

Jn dem Prachtwerke: „Die Silber-
»rbeiten llon Anton Eisenhoit ans War-
^urg. Herausgegeben von Julius Lessing.
^erlin 1879", welches durch die vortresslichen
Abbildungen der in der Schatzkammer des Grafen
6ürstenberg - Herdringen befindlichen groß-
ltrtigen Werke Eisenhoitscher Kunst dem Meister
^ohl vorzngsweise zu einer so plötzlichen Po-
bularität nnd Würdigung in den weitesten Kreisen
berholfen hat, schreibt der oben genannte Heraus-
geber auf Seite 7 des zur Erlünterung bei-
gelegten Textes:

„Die Frage, ob die Verbindung, welche
Eisenhoit mit dem landgräflich hessischen Uhr-
uiacher Bnrgi in Cassel als Kupferstecher ge-
habt, sich nicht auch auf Silberarbeiten aus-
gedehnt habe, scheint verneint werden zu
müssen, wenigstens ließen sich an den Pracht-
uhren und Silbergefäßen im Museum zu
Eassel, welche die Herren Direktor vr. Pinder
>uid Jnspektor Lenz anf meinen Wunsch hin
Üeundlichst untersucht haben, keine auf Eisen-
hoit hinweisende Zeichen finden."
ölachforschungen im kgl. Staatsarchiv
äu Biarburg haben einerseits dies negative
^esultat bestätigt durch Festellung der Herkunft
lener Gegenstände und Ermittelung einiger
(>aran beschäftigt gewesener Meister; sie haben
uber auch anderseits uns in den Stand gesetzt
Eenmäßig die Thätigkeit Eisenhoits nicht nur
lur die niederhessischen Landgrafen WilhelmIV.
^oritz zu Cassel, sondern auch für die
emahliu des oberhessischen Landgrafen Lud-
zu Marburg nachweisen zu können.
wser Nachweis gewinnt, wennschvn von den
gelieferten Arbeiten nur die unbedeuteudste (viel-
"cht nicht einmal im Original) auf uns ge-
KunstgewerbeLlatt. m.

kommen ist, doch dadurch besonderen Wert, daß
er uns die unmittelbare Teilnahme Eisenhoits
an der Herstellung einer durch die Komposition
sofort auf ihn hinweisenden, aber einem ganz
anderen Gebiete desKunsthandwerks, nämlich der
Kunsttöpferei angehörenden Arbeit mit größter
Wahrscheinlichkeit anzunehinen gestattet.

Ein glücklicher Zufall hat von den zu
Landgraf Wilhelms IV. von Hessen-Cassel Zeit
(eines Fürsten, dem seine fürsorgliche Landes-
regierung und erfolgreiche Politik den Beinamen
des Weisen eintrugen, dessen Bestrebnngen und
Verdienste nm Wissenschaften und Künste aber
bei weitem noch nicht die gebührende Beachtung
gefunden haben) mit musterhafter Sorgfalt
und Ordnung, zum Teil eigenhändig geführten
Ausgaberegistern und Kammerrechnungen, sowie
den mit Gelehrten und Künstlern gepflogenen
Korrespondenzen manches vor dem Untergang
bewahrt, wodurch uns wichtige Aufschlüsse und
interessante Einblicke auch in das Kunsthandwerk
zu damaliger Zeit geboten werden. Und so
findet sich unter diesen Schriftstücken auch ein
Folioblatt folgenden Jnhalts:

Ein hundert pfilips Dhaler derenn iden
vor dreisich sex albus hab ich undenn benenter,
heutte dato vonn meister Jostenn Vrmacher
eutpfangenn darauß ich dann demm durch-
leuchtigen hoichgebornn fuerstenn und herrenn
Wilhelmenn Landgraffenn zu Hessenn etc. vier
becher so gewiß alß dieselbigenn auß obge-
dachtenn Dhalernn khonnen gemacht werdenn
idenn mark vor siebenzehenn guldenn idenn
guldenn vor zwanzich acht albus die Prob
aber der becher soll den philips Dhalernn
gleichenn ihun Vrkhundt hab ich dises mit

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