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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 3.1887

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Hofmann, Albert: Aus der Gerät-Ausstellung im Nordböhmischen Gewerbe-Museum zu Reichenberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.4106#0200

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Aus der Gerät-Ausstellung im Nordböhmischen Gewerbe-Museum zu Reichenberg.

aber cmgeblich erst gegen das Ende der Repnblik
aus Bithynien eingesiihrt wird, wird als Tisch-
gerät im Mittelalter von den Mönchen in St-
Gallen erwähnt, kommt aber auch erst mit der
Renaissance in allgemeinen Gebrauch. Eine
eigene Anwendnng fand es in früheren Zeiten
in den Refektorien der Klöster, wo es dem
Tafelpräses dazn diente, das Zeichen zu den

nsäieak trinns ot nnns!", auf der andern Seite
das Dankgebet: „tFrakiarnw uokio, xro knis äsns
bsnetioiis Aratias gAimns tibi!" enthält.

Das jüngste, für jeden einzelnen Tisch-
genossen in allgemeinen Gebrauch genommene
Speisegerät, die Gabel, tritt auch erst mit der
Renaissance in größerer Verbreitung auf. Wenn
anch das Altertum und das Mittelalter ver-

Deutschland 17. Jahrh.

Silberne Löffel. Sannnlung Paul.
Jtalien 17. Jahrli.

Deutschland 17. Jahrh.

Gebeten zu geben, die den Mahlzeiten voran-
gehen und folgen. Dieser Gebrauch wurde in
der Ansstattung des Messers in charakteristischer
Weise dadnrch angedentet, daß beide Seiten der
Klinge mit Musiknoten und den untergelegten
Worten eines Segensspruches und eines kur-
zeu Daukgebetes versehen sind. Die Peter-
mandlsche Sammlung hat ein Messer ge-
sendet, welches auf der einen Seite den Segen:
„lksnaäiotio inensus grms sum^turi sumns bs-

einzelten Gebrauch von ihr machten, wenn auch
einzelne fürstliche Höfe des 13. und 14. Jahr-
hunderts sich ihrer schon bedienten, um Früchte
und Süßigkeiten znm Munde zu führen, so
wurde sie volkstümlich doch erst im 16. Jahr-
hundert, freilich nicht ohne daß ihre Anwendung
von klerikalen Puritanern im Anfang als sünd-
hafter Luxus heftig bekümpft wnrde, wic aus
dem Kloster St. Maur in Frankreich berichtet
tvird, wo ihre Einführung erregte Kontroversen
 
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