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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 15,1.1901-1902

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Heft 4 (2. Novemberheft 1901)
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.7613#0188

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Ansre ^tolen unct kilcler.

Unsere Notenbeilage bringt diesmal mit freundlicher Erlaubnis deS
Senffschen Verlages ein Adagio von Veracini als Beispiel für das in diesem
Heft über den alten Meister der Violine Gcsagte, das wohl gceignet sein dürfte,
zur Beschäftigung mit der Geigenliteratur des l?- Jahrhunderts anzuregen.

Mit unsern Bildern genügen wir heute dem Versprechen, dcn Lescrn
gelegentlich wieder Werke von Albert Welti zu zeigen, dem ursprünglichstcn
und eigenartigsten unter den wenigen unmittelbaren Schülcrn Böcklins. Das
erste unter den hier wiedergegebenen Bildern, darstellend die Auferweckung
zum jüngsten Gericht, ist ein Jugendwcrk des Malers, und zumal in dcn
Mängeln seiner Zeichnung erweist cs sich auch als kcin Meistcrwerk. Wie
selbständig aber hat schon hier die Phantasie des werdcnden echten Künstlcrs
gearbeitet! Oder sehen wir hier irgendwo im Wesentlichen auch nur die Spur
einer Herkömmlichkeit? Es ist, als fühlten wir die groffe Stille, die auf der
Welt gelagert hat, seit alles, alles gestorben war, bis auf einmal dcr eine
Ton erhallte des Engels, der dort drautzen einsam über die Weiten flicgt.
Von der Frische und Lebendigkeit des »Walkyrenritts"', den unscr ziveites Blatt
zeigt, vermag die Reproduktion doch wenigstens cine ferne Vorstellung zu geben.
Ganz eigenartig wieder ist die Radierung »Mondnacht". Er in tiefem Schlaf
der Erschöpfung, fle in wachen Träumen der Erregung, im Hinaustrüumen
ins Geistern des Mondes hinein, wo der Reiter dahinzieht — es ist aus dem
Jntimsten des Frauen- und Ehelebens ein Bild von ganz mcrkwürdiger
Stimmungskraft. Wie wirkungsvoll dabei die doch ganz natürliche Symbolik
der jagenden Pferde drunten auf dem Fries — man braucht dcssen garnicht
bewuht zu werden, man fühlt die Beziehung zu dem Gedanken in dicscr
ruhig liegenden Frau. Unsere Kunstfreunde werden sehr gut daran thun,
Albert Weltis weiterem Schaffen mit besonderer Aufmerksamkeit zu folgcn.

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vlLl1e8, clie vor ikren Meiknackl8einkäufen un^ern kal ru
kören v?ün8cken, billen xvir cte^kalb, 8ick bi8 ctakin gectulcten
ru xvollen.

l Kritik. (A.) — Gabriele D'Annunzio als Dramatikcr. Von

Leop. Weber. — Neuere Kompositionen für Männcrchvr. Von Gcorg
Göhler.— Läht sich die Bauernkunst wiedcr beleben? Von Oskar Schwindrazhcim.
— Lose Blätter: Gedichte von Richard Dehmel. — Rundschau. —Notenbeilage:
F. M. Veracini, Sonate(Adagio). — Bilderbeilagen: Albert Welti, Aufcrweckung
zum jüngsten Gericht; Walkyrenritt; Mondnacht.

Beranlworll.: der HcrauLgeber Ferd. AvenariuS In TreLden-Plasewil!. Mtlrcdaklenre: für Mnsik:
vr. Richard Balka in Prag-Deinberae, sür biidknde Knnsl: Panl 6 chul l>c-4! an inbnrg
in Berlin. — Scndungcn ftlr den Texl an den Lerausgcber. über Musik an vr. Balka.

Truck und Berlaa von Georg D. W. lkallwcy in Milnchcn.

Bestellungen, Anzeigcn und Gcldsendungcn an dcn Verlag Georg D. W. Lallwey in Pkünchcn.
 
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