Natur und Leben ist und nicht der einzige, das Leben selüst abcr
die große Hauptsache, aus die alles ankommt, so galt es dann, auch die
Gebiete für uns zu öffnen, in denen der Gebildete sonst noch zu schauen
und zu sinnen verlangt. Die »Uebergriffe«, die wir schon manchmal in
»fremde« Gebiete gethan, wir mußten sie diesmal noch weiter thun.
Hoffentlich verzeihen's uns die Herren von den Religionswissen-
schaften, von der Philosophie, von den Naturwissenschaften, von
der Geschichte, von der Länder- und Völkerkunde, daß der Kunst-
wart für ihre Reiche versucht hat, was sie selber, so schcint's, nicht für
nötig hielten. Sie dürfen's verzeihen, denn wir dürfen sie versichern,
Fuchs als Jägcr. Zeichnung vou Eduard Mürikc.
Aus Karl Fischcrs „Mürikc' (Bcrlin, Behr).
daß der Berichterstatter in jedem solchen Falle ein hochangesehener Fach-
manil eben des Gebictes war, das er bcarbeitet hat, und daß weitere
Fachleute ihn unterstützten. Das gilt auch von dcm Nefcrenten über
Jugendliteratur." Jetzt, beim Ratgcber für 1902, ist als Anhang
noch ein Versuch hinzugekommen, benn Ankauf von „Kunstblattern
und Bilderwerken" nach dcnselben Grundsätzen zu dicnen.
„Abgcgangen sind wir (natürlich nur sür dicsen „Ratgeber", nicht
etwa auch für den Kunstwart selbst) von unserem Brauche, dic Neferate
zu unterzeichnen. Wir hatten zwei Gründe dafttr. Der erstc: von unseren
nicht ständigen Mitarbeitern machte der eine Anonymitüt zur Bedingung,
um ohne Furcht vor zeitraubender Polemik genau so sprechen zu können,
wie er dachte, und fürchtete ein anderer von scines Nainens Nennung
an dieser Stelle den Bekehrungseifer übergangener Verfasser und Ver-
leger vor Wiederholung seiner That. Wir habcn diesen Herrn Extra-
ordinarien des Kunstwarts nachgegeben; sie können eben gegen öffent-
liche Angriffe nicht so schön abgehärtet sein, wie wir vom Bau. Hätte
das immerhin nur das Wegbleiben zweier Unterschriften veranlaßt, so ver-
anlaßte uns ein zweitcr Umstand doch, schließlich alle zu streichen. Dic
ungehcure Menge des Materials crgab, daß nicht jeder Verfasser über
jedes Werk aus eigcner Prüfung urteilen und also die Verantwortlichkeit
Uinistwart
die große Hauptsache, aus die alles ankommt, so galt es dann, auch die
Gebiete für uns zu öffnen, in denen der Gebildete sonst noch zu schauen
und zu sinnen verlangt. Die »Uebergriffe«, die wir schon manchmal in
»fremde« Gebiete gethan, wir mußten sie diesmal noch weiter thun.
Hoffentlich verzeihen's uns die Herren von den Religionswissen-
schaften, von der Philosophie, von den Naturwissenschaften, von
der Geschichte, von der Länder- und Völkerkunde, daß der Kunst-
wart für ihre Reiche versucht hat, was sie selber, so schcint's, nicht für
nötig hielten. Sie dürfen's verzeihen, denn wir dürfen sie versichern,
Fuchs als Jägcr. Zeichnung vou Eduard Mürikc.
Aus Karl Fischcrs „Mürikc' (Bcrlin, Behr).
daß der Berichterstatter in jedem solchen Falle ein hochangesehener Fach-
manil eben des Gebictes war, das er bcarbeitet hat, und daß weitere
Fachleute ihn unterstützten. Das gilt auch von dcm Nefcrenten über
Jugendliteratur." Jetzt, beim Ratgcber für 1902, ist als Anhang
noch ein Versuch hinzugekommen, benn Ankauf von „Kunstblattern
und Bilderwerken" nach dcnselben Grundsätzen zu dicnen.
„Abgcgangen sind wir (natürlich nur sür dicsen „Ratgeber", nicht
etwa auch für den Kunstwart selbst) von unserem Brauche, dic Neferate
zu unterzeichnen. Wir hatten zwei Gründe dafttr. Der erstc: von unseren
nicht ständigen Mitarbeitern machte der eine Anonymitüt zur Bedingung,
um ohne Furcht vor zeitraubender Polemik genau so sprechen zu können,
wie er dachte, und fürchtete ein anderer von scines Nainens Nennung
an dieser Stelle den Bekehrungseifer übergangener Verfasser und Ver-
leger vor Wiederholung seiner That. Wir habcn diesen Herrn Extra-
ordinarien des Kunstwarts nachgegeben; sie können eben gegen öffent-
liche Angriffe nicht so schön abgehärtet sein, wie wir vom Bau. Hätte
das immerhin nur das Wegbleiben zweier Unterschriften veranlaßt, so ver-
anlaßte uns ein zweitcr Umstand doch, schließlich alle zu streichen. Dic
ungehcure Menge des Materials crgab, daß nicht jeder Verfasser über
jedes Werk aus eigcner Prüfung urteilen und also die Verantwortlichkeit
Uinistwart