Probcn, so ist, was uns Heilcmann zeigt, überhaupt uicht Äarikatur zu
nennen, Scin frischer Berliuer Backfisch, der der geschciten Mutter von Gc-
heimrats Schlackwurst-Soiipicrcn erzählt, ist höchstens ins Liebenswürdige
„karikiert", doch erkeunen wir freilich außcr den Jndividuen ein paar präch-
tig geschildertc Tppcn. Thöui, ist schon Karikaturist, über die Grenze des
imiuerhin Möglichen aber geht auch dieser überaus geistreiche Zeichner nicht
hinaus. Max Hagcn ist in dieser Reihe der erste, der die Wirklichksit über-
trumpft, Bruno Paul gcht dann ein zweites und Rudolf Wilkc ein
drittes Stück wciter. Abcr kciner von ihnen verfällt in den Fehler der Ge-
ringercn aus dcr alten Schule, an dcm die meistcn Berliner* sowohl wic Wioner
Witzblättcr noch hcute krankcn: groteske Verzcrrungen schon als solche für
witzig auszugeben — auch Paul und Wilke heben, besondcrs in ihren neueren
Sachen, durchaus nur, was sür die Charakleristik wichtig ist, fürs Auge
heraus. Einer ganz sür sich ist schließlich Th. Th. Heine. Jn seinen besten
Blättern erreicht seinc außerordcntliche komische Phantasie cinen geradezu monu-
mentalen Stil, mit dessen wuchtigem Großsehen dcr witzigc Gehalt beinahe
cinzigartig zusammcn wirkt. A.
ver scköne jVIensck.
Bckaiintlich wirkt die lsäßlichkeit
Lntstellcnd aus dic Außcnscit',
Dock wcr sich Schänbcit angeeigiiet,
Dcr wird als schöner lilensch bczcichnct.
Gcnaucr nnterschcidct man:
Dic schöne Frau, dcn schöncn lNann,
Das schönc Aind — jcdoch ist dies
INeist kvminini Avnsris.
Zur Schönhcit braucht man dics und das,
Insondcrheit das Rcgclmaß
Der Zügc, und cs ist aä boo
Das Jdeal der lsanbcnstock.
Rach dcin dic schönen lNcnschenkinder
Gebildct sind, inehr odcr mindcr.
Dcr schönc lNann, wcnn man so will,
Zersällt in Lcntnant und Zivil —
Doch manche Ilellnerin crklärt
Aur Lrstern für beachtcnswert.
lsier seht ibn an: ein jcdcr Zoll
lsalb Ares ist cr, halb Apoll!
Dcr lNund ist wie zum Kuß geboren
lsarinonisch ragen Dlas' und Vhrcn,
* Einem der besten uuter den meist sehr manieriertcn Zcichueru der
Berliner Witzblätter eutstnmmcu dic Jllustralioncn zum „Dummcu Teufcl",
G. Braudt, dcu die Lescr vom „Kladderadatsch" her keunen.
I. Februarheft 1902
4ir
nennen, Scin frischer Berliuer Backfisch, der der geschciten Mutter von Gc-
heimrats Schlackwurst-Soiipicrcn erzählt, ist höchstens ins Liebenswürdige
„karikiert", doch erkeunen wir freilich außcr den Jndividuen ein paar präch-
tig geschildertc Tppcn. Thöui, ist schon Karikaturist, über die Grenze des
imiuerhin Möglichen aber geht auch dieser überaus geistreiche Zeichner nicht
hinaus. Max Hagcn ist in dieser Reihe der erste, der die Wirklichksit über-
trumpft, Bruno Paul gcht dann ein zweites und Rudolf Wilkc ein
drittes Stück wciter. Abcr kciner von ihnen verfällt in den Fehler der Ge-
ringercn aus dcr alten Schule, an dcm die meistcn Berliner* sowohl wic Wioner
Witzblättcr noch hcute krankcn: groteske Verzcrrungen schon als solche für
witzig auszugeben — auch Paul und Wilke heben, besondcrs in ihren neueren
Sachen, durchaus nur, was sür die Charakleristik wichtig ist, fürs Auge
heraus. Einer ganz sür sich ist schließlich Th. Th. Heine. Jn seinen besten
Blättern erreicht seinc außerordcntliche komische Phantasie cinen geradezu monu-
mentalen Stil, mit dessen wuchtigem Großsehen dcr witzigc Gehalt beinahe
cinzigartig zusammcn wirkt. A.
ver scköne jVIensck.
Bckaiintlich wirkt die lsäßlichkeit
Lntstellcnd aus dic Außcnscit',
Dock wcr sich Schänbcit angeeigiiet,
Dcr wird als schöner lilensch bczcichnct.
Gcnaucr nnterschcidct man:
Dic schöne Frau, dcn schöncn lNann,
Das schönc Aind — jcdoch ist dies
INeist kvminini Avnsris.
Zur Schönhcit braucht man dics und das,
Insondcrheit das Rcgclmaß
Der Zügc, und cs ist aä boo
Das Jdeal der lsanbcnstock.
Rach dcin dic schönen lNcnschenkinder
Gebildct sind, inehr odcr mindcr.
Dcr schönc lNann, wcnn man so will,
Zersällt in Lcntnant und Zivil —
Doch manche Ilellnerin crklärt
Aur Lrstern für beachtcnswert.
lsier seht ibn an: ein jcdcr Zoll
lsalb Ares ist cr, halb Apoll!
Dcr lNund ist wie zum Kuß geboren
lsarinonisch ragen Dlas' und Vhrcn,
* Einem der besten uuter den meist sehr manieriertcn Zcichueru der
Berliner Witzblätter eutstnmmcu dic Jllustralioncn zum „Dummcu Teufcl",
G. Braudt, dcu die Lescr vom „Kladderadatsch" her keunen.
I. Februarheft 1902
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