Am Faunusfest
Der du gern um flüchtige Nymphen buhlest,
Faunus, huldvoll wandle durch meiner Feldmark
Sonnge Flur und scheide von meinen jungen
Pfleglingen gnädig!
Fällt dir doch alljährlich ein zartes Böcklein,
Aus dem Venusfreunde, dem Becher, strömt dir
Weins genug, vom alten Altare wirbelt
Reichlicher Duft auf.
Lustig springt auf grasiger Au die Herde,
Nun sich neu deiu fünfter Dezember nahet,
Auf der Flur ruht feiernd das Dorf und müßig
Weidet der Pflugstier.
Kecken Muts geht neben dem Wolf das Lamm her,
Niederstreut sein ländliches Laub der Wald dir
And im Dreitakt stampft den verhaßten Erdgrund
Iauchzend der Winzer.
Roms Fluch
Wohin, wohin, Verruchte, stürmet ihr? was soll
Am Schwert, das kaum geruht, die Faust?
Ist über Länder, über Meere nicht genug
Geflossen des Latinerbluts?
Nicht daß der neidischen Karthago stolze Burg
In Römerbrand auflodere,
Nicht daß der unerreichte Brite, kettenschwer,
Hinab die heilge Straße zieh:
Nein, daß — des Parthers höchster Wunsch — durch eigne Hand
Zu Grunde gehe diese Stadt.
Nie war der Wölfe, nie der Löwen Weise dies,
Nur fremde Brut verfolgen sie:
Reißt blinde Wut, reißt höhere Gewalt euch fort?
Ists Sündenschuld? antwortet mir!
Sie schweigen, Todesblässe deckt ihr Angesicht,
Wie blitzgetroffen starrt ihr Herz.
So ist's: es treibt ein schwer Geschick die Römer um,
Des Brudermordes Greueltat,
Seit zu der Erde Remus' unverschuldet Blut,
Ein Fluch den Enkeln, niederfloß.
Letztes Mittel
Du fragst mich noch, von langen Iahren morsch und saul,
Warum ich kalt und fühllos sei?
So frag doch deine schwarzen Zähne, deine Stirn
Von grauem Alter längst durchfurcht,
Ia frage dein Gesäß, das sich nicht anders als
Bei magern Kühen präsentiert!
Der du gern um flüchtige Nymphen buhlest,
Faunus, huldvoll wandle durch meiner Feldmark
Sonnge Flur und scheide von meinen jungen
Pfleglingen gnädig!
Fällt dir doch alljährlich ein zartes Böcklein,
Aus dem Venusfreunde, dem Becher, strömt dir
Weins genug, vom alten Altare wirbelt
Reichlicher Duft auf.
Lustig springt auf grasiger Au die Herde,
Nun sich neu deiu fünfter Dezember nahet,
Auf der Flur ruht feiernd das Dorf und müßig
Weidet der Pflugstier.
Kecken Muts geht neben dem Wolf das Lamm her,
Niederstreut sein ländliches Laub der Wald dir
And im Dreitakt stampft den verhaßten Erdgrund
Iauchzend der Winzer.
Roms Fluch
Wohin, wohin, Verruchte, stürmet ihr? was soll
Am Schwert, das kaum geruht, die Faust?
Ist über Länder, über Meere nicht genug
Geflossen des Latinerbluts?
Nicht daß der neidischen Karthago stolze Burg
In Römerbrand auflodere,
Nicht daß der unerreichte Brite, kettenschwer,
Hinab die heilge Straße zieh:
Nein, daß — des Parthers höchster Wunsch — durch eigne Hand
Zu Grunde gehe diese Stadt.
Nie war der Wölfe, nie der Löwen Weise dies,
Nur fremde Brut verfolgen sie:
Reißt blinde Wut, reißt höhere Gewalt euch fort?
Ists Sündenschuld? antwortet mir!
Sie schweigen, Todesblässe deckt ihr Angesicht,
Wie blitzgetroffen starrt ihr Herz.
So ist's: es treibt ein schwer Geschick die Römer um,
Des Brudermordes Greueltat,
Seit zu der Erde Remus' unverschuldet Blut,
Ein Fluch den Enkeln, niederfloß.
Letztes Mittel
Du fragst mich noch, von langen Iahren morsch und saul,
Warum ich kalt und fühllos sei?
So frag doch deine schwarzen Zähne, deine Stirn
Von grauem Alter längst durchfurcht,
Ia frage dein Gesäß, das sich nicht anders als
Bei magern Kühen präsentiert!