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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0135
Der Incrustationsstil. 123
Alexanderschlacht? Dass diese Mosaiken — die Alexandersehlacht,
der Nil als Borte derselben, die Katze, ein damals in Europa noch
nicht eingeführtes Thier, — auf Alexandria, das Hauptcentrum der
damaligen Cultur und die muthmassliche Heimath des in Rede
stehenden Decorationsstils, deuten, darauf ist schon von H. Nissen
(pompej. Studien S. 657f.) aufmerksam gemacht worden.
Die Erkenntniss des Zusammenhanges der Reproduction
malerischer Darstellungen in Mosaik mit der Marmordecoration
WHt uns aber auch, die Umstände zu bestimmen, welche etwa
in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts zur Entstehung,
Ausbildung und Verbreitung der letzteren, und damit zur Ver-
drängung der grossen figürlichen Compositionen von den Wänden
führten, oder doch sie erleichterten.
Erstens nämlich konnte dies auf Polyckromie beruhende In-
crustationssystem nur zu einer Zeit und an einem Orte entstehen,
wo an den verschiedensten Marmorsorten kein Mangel war. Und
diese Bedingung war sicher in den grossen Centren der helle-
nistischen Cultur, speciell in Alexandria, in vollem Masse erfüllt.
Der dort aufgehäufte Reichthum und der lebhafte Verkehr mit
sämmtlichen Küsten des Mittelmeers und nach dem Orient mussten
viele in die Lage setzen, sich das Material für einen solchen
Schmuck ihrer Paläste zu verschaffen.
Zweitens setzt dies System, wenn unsere obigen Bemer-
kungen richtig sind, die Erfindung und Ausbildung des Mosaiks
v<H-aus. In der That hören wir seit der alexandrinischen Zeit
v°n dieser Kunst, während sie früher unbekannt gewesen zu
sein scheint. Sie mochte in der zweiten Hälfte des dritten Jahr-
Uuderts eben so weit vorgeschritten sein, dass sie im Stande
War} Arbeiten wie das Alexandermosaik zu liefern.
Ohne diese beiden Umstände, von denen der eine die Be-
schaffung des Materials der neuen Decoration, der andere einen
Ersatz für die von ihr verdrängten Wandmalereien ermöglichte,
hätte dies Decorationssystem schwerlich entstehen und sich ver-
leiten können.
Alexanderschlacht? Dass diese Mosaiken — die Alexandersehlacht,
der Nil als Borte derselben, die Katze, ein damals in Europa noch
nicht eingeführtes Thier, — auf Alexandria, das Hauptcentrum der
damaligen Cultur und die muthmassliche Heimath des in Rede
stehenden Decorationsstils, deuten, darauf ist schon von H. Nissen
(pompej. Studien S. 657f.) aufmerksam gemacht worden.
Die Erkenntniss des Zusammenhanges der Reproduction
malerischer Darstellungen in Mosaik mit der Marmordecoration
WHt uns aber auch, die Umstände zu bestimmen, welche etwa
in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts zur Entstehung,
Ausbildung und Verbreitung der letzteren, und damit zur Ver-
drängung der grossen figürlichen Compositionen von den Wänden
führten, oder doch sie erleichterten.
Erstens nämlich konnte dies auf Polyckromie beruhende In-
crustationssystem nur zu einer Zeit und an einem Orte entstehen,
wo an den verschiedensten Marmorsorten kein Mangel war. Und
diese Bedingung war sicher in den grossen Centren der helle-
nistischen Cultur, speciell in Alexandria, in vollem Masse erfüllt.
Der dort aufgehäufte Reichthum und der lebhafte Verkehr mit
sämmtlichen Küsten des Mittelmeers und nach dem Orient mussten
viele in die Lage setzen, sich das Material für einen solchen
Schmuck ihrer Paläste zu verschaffen.
Zweitens setzt dies System, wenn unsere obigen Bemer-
kungen richtig sind, die Erfindung und Ausbildung des Mosaiks
v<H-aus. In der That hören wir seit der alexandrinischen Zeit
v°n dieser Kunst, während sie früher unbekannt gewesen zu
sein scheint. Sie mochte in der zweiten Hälfte des dritten Jahr-
Uuderts eben so weit vorgeschritten sein, dass sie im Stande
War} Arbeiten wie das Alexandermosaik zu liefern.
Ohne diese beiden Umstände, von denen der eine die Be-
schaffung des Materials der neuen Decoration, der andere einen
Ersatz für die von ihr verdrängten Wandmalereien ermöglichte,
hätte dies Decorationssystem schwerlich entstehen und sich ver-
leiten können.