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Mau, August
Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji: [Text] — Berlin, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0137

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Der Architecturstil. 125

Elemente. Aber auch auf Taf. IV b besteht in dem Theil zur Linken
— dem Vorraum des Zimmers angehörig — die Decoration aus
den bekannten grossen und kleinen Marmorplatten mit Fugen-
schnitt, getrennt durch ein Gesims. Und in dem Theil zur
Rechten — der Decoration des inneren Raumes — weicht nur
der obere Wandtheil wesentlich ab, während auf der Haupt-
fläche, einschliesslich des Gesimses, dieselben Elemente wieder-
kehren. Vergleichen wir weiter Tafel IX, so finden wir hier
Dicht nur an ihrem Ort die grossen stehenden Platten mit Fugen-
schnitt, sondern auch oberhalb derselben, unterhalb des Gesimses,
die Tafel IVb fehlenden kleineren liegenden. Wiederum finden
wir oberhalb des Gesimses fremdartige, auch von den auf
Taf. IVb sichtbaren verschiedene Elemente, ferner in der Mitte
der Wand das Gerüst mit dem Bilde. Unverkennbar ist weiter
die Verwandtschaft von Taf. V (und VI) mit Tafel IX, wo auch
das Gefäss im oberen Wandtheil (auf der gegenüber liegenden Wand
des Zimmers vollständig erhalten) wiederkehrt. Die ursprünglichen,
auf Tafel III und IVa vorherrschenden Elemente sind hier frei-
lich noch mehr verdunkelt: die Marmorplatte mit Fugenschnitt
«at sich in eine Tafel (aus Holz?) mit vertiefter Mittelfläche ver-
wandelt. Doch werden wir auch diesen Unterschied nicht für
allzu wesentlich halten; und über eben diesen stehenden Recht-
sten folgt auch hier das den mittleren Wandtheil abschliessende
Gesims. Weiter schrieest sich Taf. VIII durch das für ein Bild
bestimmte Gerüst an Taf. IX und V (VI) an; neben demselben
Unden wir auch die Platten mit Fugenschnitt und über denselben
^as Gesims wieder. Abweichend dagegen ist wiederum der obere
wandtheil, den wir ja schon wiederholt als dem Eindringen
neuer Elemente besonders ausgesetzt kennen gelernt haben. Auf
Tafel Vlla ist am Sockel durch die Platten mit Fugenschnitt
die Verwandtschaft festgestellt: den Rest der Wand nimmt eine
"giiriiche Darstellung ein. Und betrachten wir endlich die bunte
Al-chitectur von Taf. Vllb, so fehlen die bekannten Elemente
auch hier nicht: wir finden einen ähnlichen Mittelbau wie auf
Tafel V, VIII, IX, und die Tafeln, welche den Zwischenraum
tischen ihm und den weiter seitwärts stehenden Säulen theil-
^eise schliessen, sind den Marmorplatten des ersten Stils nicht
Vlel weniger verwandt als die analogen Tafeln auf Taf. V.


 
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