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Mau, August
Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji: [Text] — Berlin, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0353

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Der ornamentale Stil. 341

Decoration aus dem Hause VI, 10, 2 auf durchgehendem schwar-
zen Grunde den Wechsel breiter und schmaler Felder, welche
durch sich kreuzende violett ausgefüllte weisse Doppellinien ge-
bildet werden. Der gleichfalls schwarze Sockel wird durch einen
gelben und einen grünen Streif begrenzt, auf diesem stehen, in
den schmalen Feldern, abwechselnd eine Säule in der bekannten
Form dieses Stils, ein Candelaber, ein Pfeiler (wie Tafel XIb):
sie durchschneiden auch den oberen Wandtheil (durch den be-
kannten Ornamentstreif in Weiss vom mittleren getrennt) und
stützen den über demselben befindlichen simsartigen Streifen.
Der obere Wandtheil hat braunen Grund und wird durch sich
kreuzende Gbirlanden tapetenartig ausgefüllt: sowohl die Farbe
des Grundes als diese Art der Ausfüllung ist sonst im dritten
Stil ohne Beispiel.

Selten haben Wände dieser Classe über den Hauptfeldern
einen Fries. Eine Umgestaltung desselben begegnete uns oben.
Ferner ist im Atrium des M. Spurius Mesor (VII, 3, 29) über
den grossen rothen und schmalen schwarzen Feldern (auf einem
der letzteren ist eine Rohrpflanze erhalten) ein schwarzer Fries
kenntlich.

Nur ein Beispiel ist mir bekannt, wo eine Wand dritten Stils
in nur zwei grössere und ein von ihnen eingeschlossenes schma-
les Feld eingetheilt ist: I, 3, 8, im nördlichsten Zimmer auf der
Ostseite des Peristyls. Bekanntlich ist im letzten Stil diese Ein-
teilung auf Wänden, die für die Dreitheilung zu kurz sind, un-
gemein häufig.

Capitel 29.

Symmetrische Anordnung mit einem G-emälde
in der Mitte.

Die weitaus häufigste Form des dritten Stils ist die von un-
seren Tafeln XII, XIII, XVII repräsentirte, mit dem für das Bild
bestimmten Gerüst in der Mitte. Dass sie entstanden ist aus
Decorationen zweiten Stils wie die unserer Tafeln V, VIII, IX,
kann nicht zweifelhaft sein. Auch hier finden wir alle dort vor-
 
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