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Mau, August
Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji: [Text] — Berlin, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0378

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366 Dritter Abschnitt.

wechseln, und nur das Bild durch einen breiten gelben Rahmen
oder, wie im Triclinium VI, 13,19, durch ein gelbes Mittelfeld
hervorgehoben wird, oder wenn, wie auf Taf. XVI, bei schwar-
zer Hauptfläche neben dem Bilde, und um dasselbe hervorzu-
heben, rothe und gelbe Flächen auftreten, oder wenn, wie in der
Accademia di musica (VI, 3, 7) die Hauptfelder im Vorraum
gelb, im Innenraum roth sind.

Nicht eben zahlreich sind die Wände, auf welchen Grün in
grösseren Flächen auftritt, und es gehören auch diese nicht eben
zu den besten und am sorgfältigsten ausgeführten. Die beste
der hier in Betracht kommenden Decorationen ist wohl noch die
des hinteren Tricliniums des Vesonius Primus (S. 348), wo Grün
in bescheidenem Umfange neben Roth und Schwarz verwandt ist:
hier ist der Eindruck nicht wesentlich verschieden von dem der-
jenigen Wände, auf denen die grösseren Flächen schwarz und
roth sind, zumal ja auch dort Grün in kleineren Massen, über
dem Sockel, an den Enden der Wände, an dem Bilde, gewisser-
massen einrahmend und theilend aufzutreten pflegt. Einen we-
sentlich verschiedenen Eindruck macht das andere Triclinium
desselben Hauses (Presuhn 4), wo zu den abwechselnd grünen
und rothen Feldern in der Mitte Gelb, an Sockel und Fries
Violett hinzukommt, und ein Zimmer des Hauses der schwar-
zen Wand (S. 349), wo Schwarz, Roth, Gelb und Grün wech-
seln. — Roth und Grün sind, abgesehen von dem Sockel,
die Grundfarben der beiden S. 355f. besprochenen Schlafkam-
mern. — Wieder einen ganz anderen Eindruck machen die nicht
zahlreichen Wände, auf denen zu Schwarz und Roth noch Bla«
hinzutritt, wie in dem Cubiculum im Hause des Epidius Sabinus
(S. 354), in den Decorationen mit Durchbrechungen (S. 356), i»1
Caldarium der casa del Laberinto, wo im oberen Wandtbeü
noch Gelb hinzukommt, in dem aus Herculaneum stammende»
Fragment des Museo nazionale (Pitt, d'Erc. IV, 46. 47) mit z"1'
noberrothen und blauen Feldern. Fügen wir noch hinzu, da»s
in einem Zimmer des Vesonius Primus über schwarzem Sockel dei
weisse Grund durch breite rothe Streifen, welche einen Candelabe1
enthalten und sich auch durch den oberen Wandtheil erstrecken,l0
Felder getheilt wird, so haben wir wohl so ziemlich die Farbencom'
binationen der grösseren Flächen aufwänden dritten Stils erschöpf'


 
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