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Mau, August
Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji: [Text] — Berlin, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.3493#0433

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Der ornamentale Stil. 421

Im übrigen ist aber die Decoration zur Zeit des letzten Stils
wahrscheinlich ziemlich genau so, wie sie gewesen war, erneuert
worden: die Art der Ausführung, die Farben (namentlich ist das
Violett nicht getroffen, sondern ein dunkles Weinroth an die
Stelle getreten), die Figuren in der Mitte der Felder verrathen
sofort die spätere Nachahmung.

Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Triclinium 49 nur
sind hier die Reste der alten Decoration bedeutender, aber
schlechter erhalten. Alt ist der obere Theil der O-wand und
eines Theils der S-wand; die Decoration erinnert sehr an das
Tablinum in 5 derselben Insel (S. 360). Pfosten aus ziegei-
förmigem Haustein.

VI, 10, 2. Reste eines Kalksteinatriums in der nördl. Fauces-
mauer, in der Mauer gegen die nördl. Strasse und in der Süd-
mauer. Auf einen vollständigen Umbau mit Pfosten aus ziegei-
förmigem Tuff und Kalkstein, r. vorn am Tablinum mit Ziegeln
regelmässig wechselnd, scheint gleich die das ganze Haus um-
fassende Decoration dritten Stils gefolgt zu sein. — Später
wurden zwei Thüren zugesetzt, welche das südöstlichste der
Schenkzimmer (mit den Bildern Heibig 1504) mit dem östlich
daran stossenden Triclinium nnil mit dem Atrium verbanden;
darauf erst erhielten die früher einfach mit Ziegelstuck beklei-
deten Wände der Schenkzimmer ihre aus der Zeit des letzten
Stils stammende Decoration mit Darstellungen von Scenen, wie
sie sich dort häufig zutragen mochten. — Bemerkenswerte ist
das Tablinum, dessen Wände mit Architecturmalereien in einer
Weise überhäuft sind, wie es in diesem Stil nicht häufig ist; sie
sind ganz von pavillonartigen Gerüsten eingenommen. Eine
eigenthümliche Form, bunter als gewöhnlich, mit gelben Haupt-
feldern, zeigt die Exedra hinter dem Peristyl; an den Ecken
erscheint die Wand durchbrochen, mit architectonischen Durch-
blicken. — Aehnliche Durchblicke — zwischen Seitenfeldern
und Mittelfeld — hat auch das 3 Z. 1. v. Peristyl.

VI, 10, 6. Atrium nnd umliegende Räume: Reste einer De-
coration aus der letzten Zeit mit Anklängen an den dritten Stil-
so namentlich am Sockel der 1. Ala. 1 Z. r. v. Atrium: Deco-
ration wie VI, 7, 1, wohl gleichzeitig mit obiger Decoration
weil mit dem oberen Wandtheil in Atrium und Fauces überein-
 
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