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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 27.1984

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Nr. 1
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Heubner, Heinz [Gefeierte Pers.]: Heinz Heubner Ehrendoktor
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Wittke, Peter: Latein in Italien, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33084#0007

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Heinz Heubner Ehrendoktor

Am 25. 11.1983 wurde Herr Oberstudienrat i.R. Dr. Heinz Heubner, der früher
am Marien-Gymnasium in Werl wirkte, aufgrund seiner wissenschaftlichen
Arbeiten, vor allem auf dem Gebiet der Latinistik, von der Universität Basel
mit der Würde eines Ehrendoktors ausgezeichnet. Dr. Dr. h.c. Heubner hat die
Ehrenurkunde im Rahmen eines Festaktes im Basler Münster vom Rektor der
Universität, Prof. Dr. Kielholz, und vom Dekan der Philosophisch-Historischen
Fakultät, Prof. Dr. Kopp, entgegennehmen können. Wir gratulieren dem Ehren-
doktor zu seiner hohen Auszeichnung.

Latein in Italien (2. Teil und Schluß)
1. Nachdem im 1. Teü über den Appell von 130 Intellektuellen zugunsten des
Latein berichtet wurde, sollen nun die weiteren Diskussionen zu dem Thema,
wie sie sich aus der Berichterstattung im ,Corriere della sera‘ ergeben, vorgestellt
werden. Ferner erfolgt eine Auswertung der italienischen Wochenzeitschrift
,L’Espresso‘ und der Zeitschrift ,Latinitas‘, der im Vatikan erscheinenden ,Com-
mentarii linguae Latinae excolendae provehendae1.
Der,Corriere della .sera'brachte in seiner Ausgabe vom 7.4.1983 einen Bericht
über einen Kongreß in Rom, der vom ,Istituto di studi romani‘ vom 6.4.-8.4.1983
veranstaltet wurde. Die Überschrift des Artikels macht deutlich, daß sich die
italienische Linke sehr stark für die Problematik interessiert (Le sinistre rivog-
liono ü latino a scuola: deve tornare in maniera del tutto nuova).
Zunächst wird der Senator Paolo Bufalini, Mitglied des Zentralkomitees der
PCI, zitiert, der anläßlich des Kongresses in der sala Borromini der Chiesa Nuova
über das Thema „Latino e scuola“ referierte. B. erinnert sich dabei an die 50er
Jahre, als schon einmal eine Debatte um das Latein entbrannt war. Damals gab
es zwei Parteien in der PCI: unter den Befürwortern des Latein waren Palmiro
Togliatti (1893-1964, Verf.) und Concetto Marchesi. Die Gegner gewannen
damals die Oberhand. Heute, meint B., bekräftige er seine damalige Position; er
habe den Anteil der 130 „uomini di cultura“ zugunsten des Latein unterzeichnet.
Aber es gebe auch jetzt noch Meinungen innerhalb der PCI, die nicht einhellig
seien.
Um seine positive Haltung dem Latein gegenüber zu untermauern, verweist B.
auf ein Bändchen Übersetzungn aus Horaz, das er beim Verlag Scheiwüer ver-
öffentlicht habe. B. ist sich bewußt, daß das Latein in einer neuen Form zurück -
kehren müsse. Er empfiehlt den Linken, erneut ernsthaft überdas Problem nach-
zudenken. B. erwähnt in diesem Zusammenhang eine Paule 1« aus Frankreich.
Es sei kein Zufall, daß die französische KP, vor allem Thorez (1900-1964, Verf.)
dem Lateinstudium immer gewogen gewesen sei. Ferner verweist er auf eine

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