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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 27.1984

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Nr. 1
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Buchbesprechungen
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[Rezension von: Frank W. Walbank, Die hellenistische Welt - Robert M. Ogilvie, Das frühe Rom und die Etrusker]
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[Rezension von: Hadumod Bußmann, Lexikon der Sprachwissenschaft]
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[Rezension von: Jost Perfahl, Wiedersehen mit Argos und andere Nachrichten über Hunde in der Antike]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33084#0023

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Buchbesprechungen

Als deutsche Erstausgabe sind in der dtv-Geschichte der Antike Bd. 3, Frank W.
Walbank, Die hellenistische Welt (4402/DM 16.80) und Bd. 4, Robert M. Ogilvie, Das
frühe Rom und die Etrusker (4403/DM 12.80) erschienen.
Beide Bände liegen in einer guten Übersetzung vor und sind von Kai Brodersen durchgese-
hen und für den deutschen Leser ergänzt worden. Ihr klarer Aufbau und die anschauliche,
aber nie polemische oder einseitige Darstellung empfehlen sie nicht nur für den altsprach-
lichen Unterricht, sondern auch für den LK Alte Geschichte, zumal sie fast immer den
gegenwärtigen Stand der Forschung repräsentieren. Beide Forscher sind nicht nur Althi-
storiker, sondern im eigentlichen Sinne Altertumskundler; Walbank schätzen wir Deut-
schen vor allem wegen seines Historical Commentary on Polybius, den zu früh verstorbenen
Ogilvie wegen seines Commentary on Livy Books 1-5.
Hier möchte ich mich auf den Bd. 4 beschränken, der bei jeder Form von Lateinunter-
richt herangezogen werden sollte. O. macht deutlich, daß der etruskische Einfluß von
Anfang an alle Bereiche des römischen Lebens durchdrungen und Roms Aufstieg erst
ermöglicht hat; er zeigt uns den Höhepunkt dieses Einflusses unter den letzten Königen
und die Schläge, die das junge Gemeinwesen von Nachbarvölkern, von Veii und im End-
kampf von den Galliern erhalten hat. Alle Probleme (Quellenfrage, Datierung, Reformen
u.a.) werden angeschnitten und nach Möglichkeit einer Lösung zugeführt. Zu beanstan-
den ist nur wenig, nichts, was den Wert des Buches schmälern könnte: auf den abgebilde-
ten Karten lassen sich einige Namen (Schwarz auf Schwarz) nur schwer erkennen; auf S.
114 wird nicht recht klar, daß der Tempel für Ceres, Liber, Libera am Aventin hauptsäch-
lich als plebejisches Gegengewicht zur kapitolinischen Trias gedacht war; da es immer wie-
der um sprachliche Zeugnisse geht, sollte ein bibliographischer Hinweis auf G. Radke
(Archaisches Latein, WB 1981) nicht fehlen; aufS. 95 Z. 11 u. muß es richtig s.S. 103 heißen.

Hadumod Bußmann, Lexikon der Sprachwissenschaft, Kröner, Stuttgart 1983, XXXIV,
603 S., 50 Abb., DM 34,- .
Dieses Lexikon ist das sprachwissenschaftliche Pendant zum „Sachwörterbuch der Litera-
tur“. Es informiert in prägnant formulierten und mit reichem Beispielmaterial versehenen
Artikeln über alle einschlägigen Begriffe und Forschungsrichtungen der internationalen
Sprachwissenschaft. Es berücksichtigt neben den zentralen Bereichen der Phonologie,
Morphologie, Syntax, Semantik, Pragmatik, Dialektologie, Sozio- und Psycholinguistik
und Sprachgeschichte auch anwendungsbezogene Aspekte sowie einschlägige Terminolo-
gie aus den Nachbar- und Hilfswissenschaften Sprachphilosophie, Logik und Mengentheo-
rie (Klappentext).
Unter den rund 3000 Stichwörtern findet auch der Altphilologe sein wissenschaftliches
Vokabular (von ,Ablativ4 bis ,Zeugma‘) und ausführliche weiterführende Literaturanga-
ben. Mit Genugtuung und Schmunzeln stellt er fest, daß es um die sprachwissenschaft-
liche Terminologie ohne das griech./lat. Substrat schlecht bestellt wäre.

Jost Perfahl: Wiedersehen mit Argos und andere Nachrichten über Hunde in der Antike.
Kulturgeschichte der antiken Welt Bd. 15, von Zabem, Mainz 1983,116 S., 8 Färb- und 50
Schwarzweißabb., fester Einband, DM 29.80.

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