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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 27.1984

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Nr. 4
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Wittke, Peter: [Rezension von: Gerhard Röttger, KOINH-KOINE. Einführung in die griechische Sprache]
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Buchbesprechungen
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Königer, Wolfgang: [Rezension von: Friedrich Maier, Lateinunterricht zwischen Tradition und Fortschritt, Bd. 2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33084#0106

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weis auf eine Grammatik des NT erwartet (z.B. die von Rehkopf, die R. ja benutzt hat). Die
Hinweise (für L.2 allein 38!) zur Einübung und Wiederholung, die für „Hellas“ ausgespart
blieben, sind in „Koine“ dankenswerterweise aufgenommen. Sie machen die wichtigen
pädagogischen Prinzipien der Einübung und Wiederholung, die bei einem so komprimier-
ten Lehrgang wie „Koine“ besonders zu beachten sind, geradezu erforderlich. So wird mit
der ersten Frage (wie bezeichnen wir ein Wort wie ev -in?) auf die Wortart „Präposition“
und im Zusammenhang mit der Wortgruppe ev äpxfj auf die Funktion als adverbiale
Bestimmung verwiesen.
Die Inhaltsübersicht am Ende, die für L.2 angibt: Josephus, Archaiologia 1,1,2. Die Schöp-
fung, hätte ergänzt werden können um die Angabe folgender sprachlicher Erscheinungen:
1) Umstandsergänzung, 2) Prädikat: Augment mit e-, Aorist-Präteritum, Subjekt, Akkusa-
tivobjekt, 3) Relativpronomen (-satz), 4) Imperfekt Medium/Passiv: Vorgang - Zustand,
Dativ als Begleitumstand. 5) Partikel, 6) Neutrum Nominativ/Akkusativ, 7) Infinitiv
Aorist, 8) Enklitika, 9) Reduplikation im Präsens bei Verben, Aorist: Wurzel, Ablaut, For-
menbildung (stark-schwach), auslautendes -v , 10) Objektakkusativ, Prädikativum, 11)
Augment zwischen Präfix und Stamm: Elision, Kontraktion, Dehnung, 12) Chiasmus: also
ein wahrer grammatischer Thesaurus, in den nur sehr schwer eine Systematik hereinzu-
bringen ist, aber das will R. zunächst gar nicht, denn er liefert Erläuterungen zur Dekodie-
rung eines originalen Textes, der jeweils besondere sprachliche Erscheinungen aufweist.
Fazit: „Koine“ könnte z.B. bei Griechischkursen an der Universität als ergänzendes
Medium die Funktion einer Übergangslektüre zur kursorischen Koine (speziell: NT-Lek-
türe) da übernehmen, wo mit herkömmlichen Lehrbüchern (z.B. Schola verbi von Dey)
gearbeitet wird, oder etwa als Grundlage bei in Sprache und Denken des NT einführenden
Kursen an theologischen Fakultäten mit Gewinn benutzt werden.
Peter Wittke, Soest

Buchbesprechungen
Friedrich Maier: Lateinunterricht zwischen Tradition und Fortschritt. Bd. 2 (Zur Theorie
des lateinischen Lektüreunterrichts). Bamberg (Büchner) 1984. 302 S.
Nach dem gelungenen Band I (Zur Theorie und Praxis des lateinischen Sprachunterrichts;
bespr. in Heft 4/1979) liegt dem Rez. nun der lange erwartete Band II vor. Auch er stammt
aus einer Feder, ist aus einem Guß. Wieviel Mühe und Arbeit in diesem Kompendium
steckt, versteht jeder, der auch nur einen Teilaspekt des Lektüreunterrichts bearbeitet hat.
Der Stoff wird auf 10 Kapitel aufgeteilt: Klassische Philologie und altsprachlicher Unter-
richt (Gemeinsame Aufgaben von Universität und Schule). Die Alten Sprachen zwischen
Bildungstheorie und Bildungspolitik. Sprach- und kulturhistorische Fächer - ohne
Zukunftschancen? Antike Literatur im Konzept gymnasialer Bildung. ,Denkmodelle1 in
antiken Texten. Interpretationsebenen, Lektüreprinzipien, Literaturkanon. Lektüreunter-
richt unter dem Oktroy von Lehrplänen und Richtlinien? Lektüre ,auf Sparflamme1 in der
Mittelstufe/Sekundarfstufe I. Das Unterrichtsprojekt in der Lektürephase (Geplante
abwechslungsreiche Wege zur lateinischen Literatur). Rezeptionsgeschichte - eine neue
Dimension des Lektüreunterrichts.
Auch wenn der Klappentext andeutet, daß alle Kapitel für sich verständlich sind, was ja
auch stimmt, so sollte man sich doch der Führung des Verfassers anvertrauen und sich der
Reihe nach von den allgemeineren Fragen (Kap. 1-4) zu den speziellen Problemen und

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