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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 36.1993

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Aktuelle Themen
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Maier, Friedrich: Die Alten Sprachen vor neuen Aufgaben: Informations- und Werbearbeit des Verbandes
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https://doi.org/10.11588/diglit.35882#0003

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verbände. Auf Vorschlag seines Nachfolgers wurde Herr Seile zum Ehrenmitglied des
Verbandes ernannt. Wer die mühevolle, zeitaufwendige und oft dornenreiche Arbeit des DAV-
Vorsitzenden, des Sprechers der gesamten Deutschen Altphilologenschaft, auch nur aus der
Ferne wahrgenomrhen hat, wird sich diesem Dank (der auch den bisherigen Stellvertretern
und Vorstandsmitgliedern galt) und dieser bescheidenen Ehrung sicher von Herzen anschlie-
ßen und dem neuen Vorsitzenden und seinem Vorstandsteam ebenso herzlich alles Gute
wünschen. Der nächste Bundeskongreß wird in der Zeit vom 5. bis 9. April 1994 in Bamberg
stattfinden. Alle Kolleginnen und Kollegen, die an Schulen oder Universitäten die Fächer
Latein und/oder Griechisch vertreten, sind herzlich und dringend zu ak


den schulpolitischen und didaktischen Aufgaben unseres Fachverbandes au,

Aktueüe Themen

Die Aiten Sprachen vor neuen Aufgaben
tnformations- und Werbearbeit des Verbandes


Das Gymnasium, in dem die Alten Sprachen ihre vornehm liehe Heimat haben, geht auf das Jahr
2000 zu; es ist nicht geringen Schwierigkeiten ausgesetzt, nicht nur durch die administrativen
Rahmenbedingungen (drohende Schulzeitverkürzung, Erhöhung der Klassenstärken,
Einstellungsstop für junge Lehrer, Ausdehnung der Lehrerarbeitszeit), auch und besonders durch
die zunehmende Notwendigkeit sich ein überzeugendes inhaltliches Konzept zu erarbeiten.
Welches ist das zeitgemäße Bildungsprofil dieser allgemeinbildenden Schulart? Die verantwort-
lichen Gremien setzen viel Mühe ein, um hier plausible Ergebnisse vorzulegen. Im gleichen
Maße tun sich die einzelnen Fächer schwer, ihre Fachangebote innerhalb eines noch unsicheren
Konzepts sinnvoll zu begründen. Am prekärsten ist gewiß die Situation der Alten Sprachen; je
weniger ein sicherer Rahmen vorgegeben ist, um so schwieriger ist die Aufgabe, den an sich
schon wenig stabilen Fächern eine feste Verankerung zu geben. Die Folgen sind überall zu
spüren. Wie die Berichte aus den Bundesländern über die Lage der Alten Sprachen 1992 zeigen,
geht die Tendenz weiter nach unten; LI nimmt auch in den ,Südländern' ab, bei L2 ist in vielen
Bundesländern ein merklicher Rückgang zu verzeichnen. Griechisch kocht fast überall auf
Sparflamme. Bei den Lehrern herrscht Ratlosigkeit, oft auch schon Resignation vor. Viele freilich
raffen sich noch zu einem lauten Hilfeschrei auf; sie verlangen von seiten des Fachverbandes
Unterstützung bei ihren Schwierigkeiten im Alltag der Schule. Die Vereinigung Europas bringt
überall konkret spürbare Probleme mit sich. Der technologische Wettstreit der Kontinente (USA,
Europa, Asien: japan) rückt zwangsläufig die naturwissenschaftlichen Fächer in die erste Reihe.
Die Neuen Sprachen haben starken Rückenwind, da die Forderung nach Mehrsprachigkeit jetzt
nachdrückliche Wirkung zeigt. Wiederum sind die Alten Sprachen in einen argen
Konkurrenznotstand geraten.
Der DAV sieht sich deshalb veranlaßt, wegen dieser allseits erkennbaren Notlage in seiner
Arbeit neue Akzente zu setzen. Seit längerem arbeitet eine Kommission „Latein 2000" an einem
Programm-Papier, das in Rücksicht auf die in Schrift, Bild und Ton faßbaren Problemfelder

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