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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 36.1993

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Nr. 1
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Aktuelle Themen
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Klowski, Joachim: Schlüsselqualifikation: zu einem aktuellen Terminus der Pädagogik
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Maier, Friedrich: "Weltszenarien 2000" - Ohnmacht der Antike?: Gedanken zur Zukunft der Alten Sprachen im Gymnasium
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https://doi.org/10.11588/diglit.35882#0007

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3. soziale Qualifikationen: 4. Qualifikationen der Selbsteinschätzung:
- Anpassungsbereitschaft - Selbstbeherrschung
- Verantwortungsbewußtsein - Selbstkritik" (S. 210-212).
- Kollegialität
- Ehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber
Ich glaube, es ist richtig, wenn Kritiker sagen, hier werde unter dem Terminus Schlüsselquali-
fikation wiedereingeführt, was sich, bezeichnet mit den traditionellen Begriffen, nicht mehr
vertreten lasse. Denn was unter der Überschrift der arbeitsethischen Schlüsselqualifikationen
rubriziert ist, zählte man früher zu den Tugenden - genauer den Arbeitstugenden -, und was sich
unter der Überschrift der formalübergreifenden Schlüsselqualifikationen findet, rechnete man
früher zu den Erziehungszielen der formalen Allgemeinbildung. Dennoch scheint es nicht
ratsam, an Formulierungen, die einfach keiner mehr hören mag, verkrampft festzuhalten und zu
meinen, der Ausdruck Schlüsselqualifikation sei ein Modewort, das bald außer Kurs sein werde.
Das steht nicht zu erwarten. Es ist mehr als ein Modewort, es ist eher, um in der Sprache der
Kritiker zu sprechen, ein Schlagwort, das aber auf einen Schlag einen ganzen Wirklichkeitsbe-
reich neu beleuchtet und auf einmal sichtbar macht, daß dort, wo bisher stets nur berufliches
Spezialwissen in hohem Ansehen stand, jetzt Allgemeinbildung vonnöten ist. Dafür steht jedoch
der Unterricht in den alten Sprachen seit altersher ein, und es ist für die Didaktik dieser Fächer
dringend notwendigzu erkennen, wie sehr das, was bisher mit dem Begriff der Allgemeinbildung
zusammengefaßt wurde, jetzt unter dem Terminus der Schlüsselqualifikationen aktuell ist.
Anmerkungen
1. Vgl. Horst Hörner, Zur Bildungstheorie und Didaktik von Schlüsselqualifikationen, Lehren
und Lernen 1992, H. 1, S. 65-80.
2. Frankfurt a. M. 1992, mit dem Untertitel ,Die Macht der Technologien und die Entmündi
gung der Gesellschaft'.
3. Das letzte Kapitel trägt die Überschrift ,Der liebevolle Widerstandskämpfer' (S. 194-212).
4. Karl-Wolfgang Barthel, Mehr als ein Modewort: Schlüsselqualifikation, Der Ausbilder 38,
1990, S. 208-212.
DR. JOACHIM KLOwsxi, Hamburg
„We!tszenarien 2000" - Ohnmacht der Antike ?
Gedanken zur Zukunft der Alten Sprachen im Gymnasium
Am 32. Philologentag des Deutschen Philologen-Verbandes in Nürnberg, der am 19.11.1992
feierlich eröffnet wurde, hielt Dr. Konrad Seitz, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in
Rom, die Festrede; sie trug den Titel: ,,Weltszenarien 2000! Das Gymnasium vor den
Herausforderungen des Informationszeitalters". Die Quintessenz stellte der Referent voraus:
Europa und in seiner Mitte Deutschland würden zur „technologischen Kolonie" verkommen,
wenn sie sich nicht energisch beteiligten an den sich am Ende des zweiten Jahrtausends
vollziehenden Entwicklungen, die man als „technologische Revolution" zu verstehen habe. Zu
solcher Bereitschaft sei aber erst ein neues Bewußtsein unter den Menschen zu schaffen; dieses
müßte die weltweiten Prozesse der wirtschaftlichen Auseinandersetzung der führenden Mächte
intensiv reflektieren und bis in die Bildungskonzeption der Länder reichende Konsequenzen
ziehen.

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