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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 36.1993

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Nr. 4
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[Zeitschriftenschau]
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Buchbesprechungen
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Schulz, Hartmut: Nachtrag zu den Buchbesprechungen in MDAV 3/93, S. 115 ff.
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https://doi.org/10.11588/diglit.35882#0174

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Fundamentalunterricht leisten. Das ist ihre Rolle im neuen Europa. Als epochal in sich ruhende,
durch die Tradition aber lebendig wirkende und identifikationsfähige Cegenwelt kann die
Beschäftigung mit der Antike die verläßliche Kontrastfolie [sein] zu den diffusen Vorgängen, die
Europa zur Zeit umtreiben und von denen man nicht weiß, ob sie einmal zu einem einigen
Europa und zu was für einem Europa sie führen werden. [...]"
In der Dokumentationsreihe der Freien Universität Bertin - Heft 19 (Berlin 1993) ist der Vortrag
des Althistorikers Karl CHRIST erschienen, den er anläßlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde
durch den Fachbereich Geschichtswissenschaften gehalten hat: „Zum Caesarbl/d der
fascbAf/schen bpoche". Darin sagt er u.a.: ,,Jede Analyse des Caesarbildes im
nationalsozialistischen Deutschland sieht sich mit einer Vielzahl oft völlig divergierender
Einzelpositionen konfrontiert. Eine aus der NS-ldeologie gestaltete und verbindliche wissen-
schaftliche Gesamtdarstellung liegt dagegen nicht vor"; und an anderer Stelle: „Insbesondere
die Klassischen Philologen witterten freilich schon früh die Gefahr, die sich gerade für ihr Wirken
aus dem antihumanistischen Kurs so akzentuierter nationalsozialistischer Bildungspolitik
ergeben mußte. Deshalb sind die apologetischen Äußerungen aus ihren Reihen verständlich, ein
Bereich, der in der niederländischen Dissertation von Wieldraaijer „Caesar Teutonicus" aus
dem Jahre 1981 erstmals systematisch interpretiert wurde." - „Die eigentlichen Gegenpositio-
nen zur faschistischen Caesarmystik lagen in den betont nüchternen Darstellungen von Frank
Adcock in der Cambridge Ancient History sowie in Ronald Symes ^Römischer Revolution« vor."
- Das Heft wird ergänzt durch die Begrüßungsrede des Dekans Knut Schulz und die Laudatio
durch Alexander Demandt sowie die lateinisch abgefaßte Ehrenurkunde, die gewidmet ist
„illustrissimo et eximio viro CAROLO CHRIST, philosophiae doctori et historiae antiquae
professori ordinario emerito Almae Matris Philippinae Marburgensis, principi historicorum
antiquitatis, qui primo catalogum nummorum in Germaniae partibus Alamannicis repertorum
tarn opulenter quam diligenter publico praesentavit, qui secundo res Romanas praecipue aetatis
imperatorum sapienter investigavit et stilo maiore elucidavit, qui tertio inter omnes Germanos
primus historiam historicorum antiquitatis inquisivit et eruditissimis libris publicavit".
ANDREAS FRITSCH

Buchbesprechungen

Nachtrag zu den Buchbesprechungen ln MDA V 3/93, 5. 7 75 ff.

In der in der letzten Ausgabe des Mitteilungsblattes erschienenen Besprechung des Sammelban-
des „Schüfe und Unferr/'chf <n der Endphase der Weimarer Republik" ist versehentlich
ausgerechnet der Hinweis auf den Beitrag des Herausgebers im Druck herausgefallen. Er sei hier
nun mit vollem Titel genannt: Reinhard Drfhmar.' Der Kriegsmythos im Deutschunterricht (S.
115-1 35). Derselbe Herausgeber hat übrigens diesem Thema einen umfassenden Materialband
gewidmet, auf den bei dieser Gelegenheit ebenfalls hingewiesen werden kann: Reinhard
Dlthmar fhtrsgj.' Der Eangemarck-Mythos ln Dichtung und Unterricht. Neuwred: Euchferhand
7992, 250 S., 38 DM.

HARTMUT SCHULZ, Berlin

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