Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 36.1993

DOI Heft:
Nr. 4
DOI Artikel:
Aktuelle Themen
DOI Artikel:
Munding, Heinz: Zum Problem des labor improbus (Vergil Georg. I/145 f.)
DOI Artikel:
Zur Diskussion gestellt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.35882#0151

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
astrologischen Fachmanns,,,überhöhen". Die sc//erba z.B., von derManilius im Proömiumzum
ersten Buche seines Lehrgedichts spricht (V. 95), steht m.E. nicht im ,,Gegensatz" zum
vergilischen /aber /mprobus (vgl. Effe 5. 398), sondern sie ist mit ihm identisch - oder jedenfalls
ganz nah mit ihm verwandt.
Anmerkungen
1. H. Aitevogt, Labor /mprobus. Eine Vergilstudie, Münster 1952. - B. Effe: Labor /mprobus - ein
Grundgedanke der Georgica in der Sicht des Manilius. In: Gymn. 78, 1971, S. 393 - 399.
2. Vgl. Plautus, Pseudolus 802: bom/num ege avar/ba Tacfus sum <mprob/or coquus. K. E.
Georges, der die Stelle in seinem großen Wörterbuch zu /mprobus anführt, verdeutlicht hier
/mprob/'or mit ,,ein weniger angesehener" (sc. Koch). Es ist dies in dem ganzen /mprobus-
Artikel von Georges die einzige, allerdings in der semantischen Auffächerung sehr früh
erscheinende, Stelle, die als möglicher Beleg für die oben im Text geäußerte Vermutung in
Frage kommt.
DR. HEINZ MuNDiNG, Beethovenstr. 18, 67365 Schwegenheim

Zur Diskussion gesteht

SteHungnahme zu Heinrich Krefeid, „Das Umfetd und die Ziete von Latein 2"
(MDAV1/93)
Die Kritik des NRW-Lehrplanentwurfs Lateinisch Sl (Fassung April 1992), die Krefeld im Rahmen
eines Vergleichs mit dem bayerischen Lehrplan (1991) vorlegt, veranlaßt die NRW-
Lehrplankommission zu folgenden Feststellungen. Diese beziehen sich allerdings auf die
endgültige Fassung des Lehrplans (1993), der gegenüber den früheren Fassungen noch zahlrei-
che Veränderungen und Akzentverschiebungen erfahren hat.
1. An mehreren Stellen seines Aufsatzes verkennt Krefeld die Funktion der Ausbauphase nach
einer 2 1/2 jährigen Grundphase, die ihrerseits in zwei Ebenen der Behandlung strukturiert ist.
Aufgeteilt in mehrwöchige Unterrichtssequenzen mit sprachlich-grammatischem, inhaltlich-
thematischem und methodischem Schwerpunkt wird in der Ausbauphase versucht, den
Übergang zur kontinuierlichen Lektüre (4. Lateinjahr) für Schüler und Lehrer fransparenf zu
gestalten. Die Dominanz des zunächst additiv, dann stärker spiralförmig vertiefenden Vorge-
hens in der Grundphase wird aufgegeben zugunsten eines systematischen Zugriffs auf die der
Grammatik immanenten Ordnungsfaktoren sowie zugunsten einer Orientierung an den inhalt-
lichen Möglichkeiten und den Arbeitsweisen des Lektüreunterrichts. Die Funktionen der
Ausbauphase (Arrondierung, Motivation, Orientierung, LP S. 99) würden falsch verstanden,
wenn diese Phase des Lehrgangs nicht auch durch die Erarbeitung und Einübung des methodi-
schen Umgangs mit Texten geprägt wäre. Der Lehrplan läßt die Möglichkeit offen, die
spezifischen Lernziele der Ausbauphase auch mit den eingeführten neueren Lehrbüchern zu
erreichen (LP S. 99).

138
 
Annotationen