Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 36.1993

DOI Heft:
Nr. 1
DOI Artikel:
Aktuelle Themen
DOI Artikel:
Zum Verhältnis von Altphilologen und Neuphilologen
DOI Artikel:
Klowski, Joachim: Schlüsselqualifikation: zu einem aktuellen Terminus der Pädagogik
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.35882#0005

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Pressemitteitung
Stunde der Aussöhnung: Aitphitotogen und Neuphiioiogen vereinbaren gemeinsamen Weg
1 70 Jahre bildungspoiitischer Zwist gingen am Samstag (dem 1 6. Januar 1993) in Hannover zu
Ende: in einem ersten Spitzengespräch vereinbarten der Deutsche Altphilologenverband und
der Fachverband Moderne Fremdsprachen, in Zukunft nicht mehr gegeneinander, sondern
miteinander zu argumentieren. Ein ,,Generalverkehrsplan Fremdsprachen" für den gesamten
Bildungsbereich sei, so der Vorsitzende des Fachverbandes Moderne Fremdsprachen, Konrad
Schröder (Augsburg), angesichts der Sprachensituation im Europäischen Haus unabdingbar, ein
lateinfreies Mitteleuropa aber auch aus neuphilologischer Sicht nicht wünschbar. Der Bundes-
vorsitzende des Deutschen Altphilologenverbandes, Kurt Seile (Wolfenbüttel), betonte, Ziel
müsse es sein, gemeinsam mit der Elternschaft für einen breiteren und vielfältigeren Fremdspra-
chenunterricht einzutreten, der den gesellschaftlichen und geistigen Bedürfnissen der Welt von
heute gerecht werde. Altsprachliche und neusprachliche Bildung seien nicht länger ein
Gegensatz; nun gelte es, das gemeinsame Terrain zu bebauen.
Erste Schritte dazu wurden vereinbart: Bildung einer Ständigen Kommission aus Alt- und
Neuphilologen, Erarbeitung einer von beiden Verbänden getragenen Elterninformation zum
Thema Sprachenwahl und Sprachenfolge, Erstellung eines Konzeptes zur besseren fachdidak-
tischen Verzahnung der Schulsprachen. Im Rahmen des internationalen Neusprachler-Kongres-
ses Hamburg '94 wird erstmals in der mehr als hundertjährigen Geschichte des Fachverbandes
Moderne Fremdsprachen ein gemeinsames Forum der Alt- und Neuphilologen zum Thema
Schulsprachenplanung stattfinden.
Sch)üsse!qua!ifikation
Zu einem aktuellen Terminus der Pädagogik
in den verschiedensten Bereichen der Pädagogik begegnet man heute dem Wort Schlüsselqua-
lifikation. Ja, dieser Terminus, über den man noch nichts in den Nachschlagewerken findet,
beherrscht sogar seit einiger Zeit die Diskussion der Didaktik des beruflichen Schulwesens voll
und ganz. Er entstammt indes nicht der Pädagogik der Berufsschulen. Er ist vielmehr eine
Kreation der Wirtschaft und wurde von daher von der Berufsschulpädagogik übernommen^
Diese Herkunft scheint prima vista gegen eine Übernahme dieses Begriffs in die Pädagogik der
allgemeinbildenden Schulen zu sprechen, erst recht in deren humanistische Bereiche. Wer
nämlich etwa Neil Postmans neuestes Buch ,Technopoü gelesen und seinen eindrucksvollen
Nachweis, daß die Technik heute weltweit das allbeherrschende Monopol ist, auf sich hat
wirken lassen, wird sich schwerlich seiner Aufforderung zum Widerstand gegen ,Big Brother'
verschließen können. Es soll aber ein verständnisvoller, ja ein liebevoller Widerstand sein\ d.h.
alle Menschen, die zu prinzipiellem Widerstand gegen das Technopol bereit sind, sollen sich
nicht in Fanatiker verwandeln, sondern prüfen, ob und wann Widerspruch zu leisten ist und unter
welchen Umständen es sinnvoll erscheint, etwas aus diesem Bereich zu übernehmen. Ich
meine, letzteres gilt in dem zur Diskussion stehenden Fall.
jedoch, wir sind in die Diskussion hineingesprungen und haben noch nicht im geringsten
versucht, den Begriff zu klären, und dies, obwohl sich, wie bereits angedeutet, auch in
pädagogischen Speziallexika noch nichts zu diesem Begriff findet.
Wie das Wort besagt, liefert die betreffende Spezifikation einen Schlüssel, um Räume und

3
 
Annotationen