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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 36.1993

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Nr. 3
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Berichte und Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.35882#0135

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Der Circulus Latinus am SchiHergymnasium Münster hat ein 16 Seiten umfassendes Heft mit
einer lateinischen Stadtführung ausgearbeitet: „Monstra m/7ir Monaster/um" (1993). Ein römi-
scher Junge Quintus, 15 Jahre alt, hat bei Tacitus gelesen, daß die Germanen keine Städte
bewohnen (Germ. 16), wird nun aber im Traum um zwei Jahrtausende in die heutige Stadt
Münster versetzt. Er trifft einen deutschen Jungen, der ihm die heutige Stadt und ihre Geschichte
erklärt. Skizzen und Fotos und einige Vokabelerklärungen lockern das hübsch gemachte Heft
auf. Eine nachahmenswerte Idee!
Rom-Mode)! wieder zugärtgtich. Das vielleicht größte und bedeutendste Stadtmodell der Welt,
die Rekonstruktion des antiken Roms im Museum der römischen Zivilisation (EUR-Viertel), ist
wieder zur festen Attraktion der immensen Sammlungen vor den Toren der Ewigen Stadt
geworden. Das Gipsmodell, 1933 von Experten der Geschichte, Architektur und Archäologie
begonnen, wurde 1954-68 über den antiken Stadtkern hinaus erweitert und umfaßt heute im
Maßstab 1:250 die gesamt Stadt innerhalb der Aurelianischen Mauern. Das Modell, in aller Welt
durch Postkarten, Dias, Poster und Lehrbuchabbildungen bekannt, stellt die „Urbs" zur Zeit
Kaiser Konstantins des Großen dar. Rom soll schon damals über eine Million Einwohner gehabt
haben, eine Zahl, die es erst wieder in diesem Jahrhundert erreichte. Die Sanierung des Modells,
das von Termiten, Feuchtigkeit und anderen Einflüssen angegriffen war, wurde 1992 abgeschos-
sen, die „Imago Urbis" ist wieder zugänglich. (L'Osservatore Romano, Wochenausgabe in
deutscher Sprache, 6.8.93, S. 5)
Die beiden weltberühmt gewordenen „Heiden von Riace", am 16. August 1972 in der Nähe der
kalabrischen Küste aus dem Meer gefischt, werden zur Zeit im Nationalmuseum von Reggio
Calabria auch von innen restauriert. Ablagerungen von Sand, Erdreste vom Guß und
Salzinfiltrationen vom jahrtausendelangen Aufenthalt im Meerwasser stellen eine Gefahr für die
Erhaltung dar und werden daher entfernt. Weil ein Aufschneiden der Metallkörper nicht in Frage
kommt, entwickelte man Mikrosonden mit Minifernsehkameras, die durch schon vorhandene
Löcher in den Füßen eingeführt werden. Man rechnet mit 30 bis 40 Kilogramm Material, das auf
diesem Wege entfernt werden soll. Zugleich dient die Arbeit der Erforschung der Herkunft und
Herstellungstechnik. Mit Sicherheit glaubt man die Herstellung der Standbilder in das 5.
Jahrhundert vor Christus datieren zu können. Ob die beiden Männergestalten Helden, Götter
oder Olympiasieger darstellen, weiß man nicht. Während der Arbeiten werden die Bronzen
nicht dem Publikum entzogen. Im „Operationssaal" können Besucher durch Plexiglaswände
den Fortschritt der Reinigungsarbeiten verfolgen. Die Techniker sind während der Öffnungszei-
ten des Museums tätig. (L'Osservatore Romano, Wochenausgabe in deutscher Sprache, 6.8.93,
S. 5)
Lateinischer Text des Katechismus ist maßgebend. Der neue „Katechismus der Katholischen
Kirche" hat gleich nach seinem Erscheinen viel Aufsehen erregt, weil sich die Medien wie üblich
gleich auf brisante Themen wie Homosexualität, Zölibat, Abtreibung usw. stürzten und
„konservative" oder „progressive" Tendenzen auszumachen suchten. Wie dem Wirtschaftsteil
der Zeitungen zu entnehmen war, verspricht der Katechismus auch „ein gutes Geschäft zu
werden" (vgl. F.A.Z. 17.5.93): „Startauflage von 200 000 Exemplaren - Buchhandel setzt mit
dem Verkauf der ersten Auflage 7,7 Millionen DM um". Schaut man ins Impressum der
deutschen Ausgabe, so steht dort als Autor: „Ecclesia Cathoiica". Zum Copyright „der

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