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Mauntel, Christoph; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]
Gewalt in Wort und Tat: Praktiken und Narrative im spätmittelalterlichen Frankreich — Mittelalter-Forschungen, Band 46: Ostfildern, 2014

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34763#0437

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436

VII Abbildungen


Abb. 4: Das Attentat aut Olivier de Clisson, 1392
Jean Froissart, Chroniques I 15. Jahrhundert
Paris, BnF, ms. fr. 2646, fol. 146'.
Der ConnctaMc Olivier de Clisson wurde am Abend des 13. Juni 1392 in der
Rue Saint-Antoine in Paris von einer Gruppe Bewaffneter unter Pierre de
Craon überfallen und schwer verletzt (vgl. dazu S. 296f. und 302f.). Dass der
Überfall aus dem Hinterhalt und im Dunkeln begangen wurde, galt den Zeit-
genossen als besonders heimtückisch. Die Miniatur aus den C/iromtjMes Jean
Froissarts fängt diesen Moment eindrucksvoll ein und zeigt, wie sich die An-
greifer mit Fackeln nähern und Olivier vom Pferd zerren. Aus kunsthistori-
scher Sicht ist die Miniatur bemerkenswert, da sie die Nacht durch tatsächli-
che Dunkelheit anzeigt, anstatt - wie üblich - nur symbolisch durch Fackeln
auf sie zu verweisen (wie in Abb. 5, S. 437). Insofern ist diese seltene Darstel-
lungsart als gezielter Hinweis auf die nächtliche Stunde des Attentats zu le-
sen. Das Entsetzen, das der Überfall verursachte, wird so durch die Miniatur
unterstrichen und verstärkt.
 
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