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Reiners, Heribert
Die Kunstdenkmäler Südbadens (Band 1): Das Münster Unserer Lieben Frau zu Konstanz — Konstanz: Thorbecke, 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.51169#0219

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Baubeschreibung


200. Die Konradi-
kapelle von außen

DIE KONRADIKAPELLE

Schober I, 3, S. 18 f. — Lotz II, S. 86 — Kraus, S. 138. — Ginter, im Suso-Blatt 1947, Nr. 47. — Konradikapelle
Gröber, S. 197. — S. o. Literatur zum Grabe des hl. Konrad.

Den zweigeschossigen Zwischenbau zwischen Münster und Rotunde bildet im Unter- Baugeschichte
geschoß die Konradikapelle. Schon bald nach dem Tode des Heiligen muß bei der un-
gewöhnlich steigenden Verehrung mit dem wachsenden Pilgerzustrom und den Wun-
dern an seinem Grabe dieses mit einer Kapelle überbaut worden sein, die wahrschein-
lich schon den Zwischenraum von Krypta und Rotunde einnahm. Beim Neubau dieser
Kapelle 1123 heißt es, daß die alte Kapelle „antiquitus“ errichtet sei, weshalb man
vielleicht annehmen darf, daß der erste Bau lange vor dem Neubau durch Rumold-Geb-
hard geschah. Wäre die erste Kapelle über dem Grabe erst um 1100 unter B. Geb-
hard III. errichtet (Gröber), so wäre sie nach etwa 20 Jahren nicht so verfallen, desolata,
gewesen, daß 1123 ein Neubau nötig war. Zudem weist das Wort antiquitus darauf
hin, daß man sich nicht mehr erinnerte, wann und durch wen die frühere Grabkapelle
errichtet wurde. Der besondere Verehrer des hl. Konrad, Propst Heinrich, Vicedominus,
der Verwalter der weltlichen Güter, hatte die erste Kapelle nach der vorübergehenden
Übertragung der Gebeine des Heiligen in das Münster abbrechen lassen und den Neu-
bau dem hl. Nikolaus geweiht, da B. Konrad noch nicht heilig gesprochen war.

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