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Reiners, Heribert
Die Kunstdenkmäler Südbadens (Band 1): Das Münster Unserer Lieben Frau zu Konstanz — Konstanz: Thorbecke, 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.51169#0406

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Münster zu Konstanz

DIE ORGEL
Die Orgel Die eingehendste Arbeit von /. Rücker, Die deutsche Orgel am Oberrhein um 1500. Diss. Freiburg
1940 (Alemann. Institut Freiburg), Freiburg 1940, S. 25 ff., 61 ff., 75 ff., 126 ff. — Ferner N. Praetorius,
Syntagma musicum, Basel 1618, V. 2, S. 161 f. — Schreiber, Denkmäler, Abb. Taf. 7. — Eiselein,
S. 186. — ZGO 7, S. 38 ff., 16, S. 82. — Kraus, S. 149. — Schober I, S. 49, Anm. ■—
K. Paessler, in: Vierteljahrsschrift f. Musikgesch. 1889, S. 1 ff. — Ruppert, Beiträge, 3, S. 245. —
E.v. Werra, H. Buchner, Münster-Organist: Diöz.-Arch. v. Schwaben XIII (1895). — Derselbe, im:
Kirchenmusikai. Jahrbuch 1895, S. 88 ff. — F. Hirsch, im: Repertorium f. Kunstwissensch. XX
(1897), S. 259. — A. Haupt, Peter Flettners Herkommen und Jugendarbeit: Jahrb. d. Preuss.
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1914, S. 79, 270, Abb. 200. — P.Motz, Die Orgel im Konstanzer Münster: Ekkhart-Jahrbuch f. d.
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geschichte von Konstanz um 1500: Zeitschr. f. Musikwissensch. XII (1930), S. 456. — G. Lenzinger,
Domorganist Hans Buchner: SVGB 63 (1936), S. 76 ff. —■ Rott, Qu., S. 130 ff., T. S. 74 ff. —
A. G. Hill, Orgelgehäuse-Zeichnungen, Auswahl von H. Klotz und W. Supper, Flensburg u. Eßlingen
1953, S. 44.
Die umfangreichen handschriftl. Quellen, D. Protokolle 1487—1610 (G L A Bd. 7233—7246) und
die Akten und Rechnungen zum Orgelbau 1591—1610 (Erzbischöfl. Arch. Freiburg) größtenteils bei
I. Rücker, S. 126 ff., 132 ff.
Geschichte
Geschichte Schon um 1130 hatte der Mönch Aaron, Presbyter von Camberch, der eine Orgel
für Petershausen erstellte, eine Orgel für das Münster gebaut (Rs. Reg.). Beim Konzil
wird in Richentals Chronik zwar wiederholt eine Orgel erwähnt, aber Näheres hören
wir erst Ende 15. Jh. 1489 wurde der Basler Orgelbaumeister Hans Tugi mit der
Erstellung der großen Münsterorgel beauftragt, wofür er insgesamt 100 Gld. erhielt,
woraus man durch Vergleich mit seinen anderen Honoraren, 60—80 Gld., schließt, daß
die Konstanzer Orgel das größte Werk Tugis gewesen ist. Der Tischmacher, „der das
corpus zu der groszen orgelen machen soll“, erhielt mehr als 60 Gld. 1491 soll
Conrad Vochenzer, Werkmann der Münsterfabrik, die Schmiedearbeiten zur Orgel
machen (D. Prot. 7233, 66). Über das Äußere dieser Orgel hören wir nur von einem
Beschluß, etlich Laubwerk vergolden zu lassen.
1511 wurde beim Turmbrand auch diese Orgel, die schon 1510 zu den 4 Dingen ge-
hörte, durch die das Münster weithin berühmt war, beschädigt und nur notdürftig in-
stand gesetzt. Denn 1513 erörterte man die Reparatur, dachte aber damals schon an
die Erstellung einer neuen Orgel (D. Prot. 7237, 259). Im März dieses Jahres ließ man
Meister Hans Schentzer von Stuttgart, der damals in St.Thomas in Straßburg eine
Orgel erbaut hatte, nach Konstanz kommen zur Reparatur der kleinen Orgel, die 1491
als Hängeorgel im Schiff angebracht war (D. Prot. 7237, 279). Aber vor allem wurde
wohl der Plan der neuen großen Orgel mit ihm erörtert. Am 24. April 1515 wurde das
Verding abgeschlossen und auf Wunsch Schentzers beschlossen, daß Meister Hans
Wyler, der Tischmacher, das Holzwerk zur Orgel machen solle (Rs. Reg.). Als
bald darauf ein Geselle des Meisters, Sigmundt, mit den Arbeiten begonnen hatte,
beschloß man im Juli den Plan zu ändern und ein größeres Werk als vorgesehen zu

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