Rheinische Musen (2,1.1795)

Von den Schauspielen und deren Aufführung ,
laßt sich nicht viel Erbauliches sagen. Nur ein ein-
ziger Mons. Müller, hat Schauspieler-Anlagen.
Destomehr aber, ist die Akkuratesse ln den aufgeführ.
ten Balleten zu rühmen, und eine gewisse Dlle. Wall-
berg, hat ein ausnehmend gutes Mienenspiel, viel
Anstand, und tanzt allerliebst. Diese junge Kunst,
lerin verdient Aufmunterung. Schauspieler aber,
werden diese Kinder so schwerlich werden.

Wiener Theater.
Im Monat März, trat Mad. Leiser auf; sie
hieß ehemals Dlle. Perkop. Im Gothaer Theater-
kalenderjv.yi. 92.94. Artikel Brünn und Prag, findet
man Ihrer rühmlichst erwähnt. Ihre Debütrollen
waren: die Caroline, im Wechsel, Charlotte, in den
z Töchtern, «nd Gurli, in denJndianern; sie erhielt
verdienten Beifall, und wurde ln allen z Rollen her-
vorgerufen ; sie ward als förmlich pensionfähiges
Mitglied ausgenommen; in der Folge spielte sie kn
der Minna von Barnhelm, die FranciSca, vortreflich.
Neu einstudierte Stükke sind : das Vermächniß,
und die Advokaten, von Jffland; die Spanier in
Peru, und der Mann von 4a Jahren, von Kotzebue;
Richard Wanderer, Lustsp. n. d. Engl. des John
Okeeffee; die Rache nach Young, Trsp. WeristSie?
von Schroder.
Die deutsche Oper ist noch im Entstehen; es sollen
viele auswärtige Sanger und Sängerinnen engagirt
seyn. Gegeben sind: die gute Muller, Musik von