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Rheinische Musen — 2,1.1795

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Journal für Theater und andere schöne Künste
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Der blinde Sänger (Eine Erzählung)
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Bundes = Lied
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https://doi.org/10.11588/diglit.49528#0115

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Schaam im Znnren einer Provinz verbergen. Doch
ihm folgten die Skorpionen des Gewissens — sie zer-
nagten sein Herz, und die Strafe des Undanks ver-
kürzte ihm sein Leben,
S--r.
Bundes - Lied.
Brüder! auf znm treu vereinten Bunde!
kommt, und laßt uns diese freie Stunde
Zanz der Eintracht und der Freundschaft w,eihn!
reibt die trüben Furchen aus den Stirnen!
Ernst und Grämeiei, die alten Dirnen,
dürfen nicht in unserm Kreise scyn.
Laßt uns heut von Wein und Freude glichen!
kenn Erholung nach des Tages Mühen
ist dem Jüngling und dem Manne Pflicht,
Aber! weiht Euch mäßigem Genüße,
und dann fürchtet nichts vom Ueberdruße,
scheut der Reue Schlangengeiffel nicht!
Laßt uns unsers Bundes hohe Lehren
seine Federungen kühn beschwören!
denn sie heischen Murh und Männer Kraft,
Wer jetzt sklavisch bebt bei ihrer Bürde,
O! der werde, unwerth seiner Würde,
schnell auS unsrer Mitte wcggeschaft!
Ha! es wäre Unsinn! wäre Schande!,
wenn uns mystische geheime Bande
blos für Kleinigkeiten einigten.
Nein! in jedem Zirkel, den wir schließen,
sollen Thaten reifen, Blumen sprießen,
deren Früchte spate Enkel sehn.
 
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