Rheinische Musen (2,1.1795)

Anekdoten aus der neuern französischen
Revolutions»Geschichte.
Iolt, ein Musikus vom Opern - Theater ln Pari-,
laS auf einer der Proscriptionslisten s unter Robes»
pierre's Henkerepvche) seinen Namen. Eine Bouteille
Brandeweln, die er an Robinet gab, bewirkte,
daß er wieder ausgestrichen wurde. Andern kam ihr
Lebenbleiben schon theurer zu stehen!-
Als der Dichter Roucher, in Paris , aus dem
Lazar »Gefängntß zur Guillotine abgeführt werden
sollte, wurde er in der Geschwindigkeit von einem
andern Gefangenen gezeichnet. Roucher bestimmte
daS Bild für seine Gattin und Kinder, und schrieb
folgende 4 Verse darunter:
Ne vaus etonnes PL8, obzets ckarmants ä: ävux,
8i huelgu'slr 6e triüelle oblcurllt mon vitale!
I^ors^u'un cra^on lavant äellrnoit cette imaZs
Or «lrsilmt 1'ecllafauä öc se pentois ü vou8.
Der bekannte deutsche Baron Trenk war sein
Gefährte zur Guillotine. —

Von Leipzig im August 1795.
Die Dresdner Hofschauspieler »Gesellschaft spielr
immer noch hier, und macht sehr gute Einnahmen,
indem das Haus oft gedrückt voll ist. Von neue»
Stükken haben JfflandS: Advokaten, und daS
Vermachtniß, sehr gefallen. Kotzebues Stück:
der Sklavenhandel, hat nicht allgemeinen Bei-
fall erhalten. Das Stück: dieSchach maschine,
erhält sich bloS durch Opitzens Spiel.
RH.Mus.2t«J.l.B, 2, H, N