Rheinische Musen (2,1.1795)

dieser Nation zu wege gebracht. DaS neueste
Stück ist jetzt hier (im Juli) Aorinsk^.
Der berühmte Flötenspieler Florio ( Mara's Ge«
liebter) ist vor einigen Tagen in der größten Ärmuth
gestorben.
Ein Herr Jreland zu Landen besitzt Manuskripte
von der eigenen Hand Shakespears, und
läßt sie jetzt in einem Folioband auf Subskription
drukken. Die Vorausbezahlung ist 4 Guineen. Nur
wer diese entrichtet hat, darf die Manuskripte ein-
sehen, und im Fall er an der Aechthett zweifelt,
erhält er sein Geld wieder. Unter den Manuskrip-
ten soll unter andern, König Lear seyn, dann
Shakespear's Glaubensbekenntniß; ein Brief
an seine Fran, voll Leidenschaft, vor seiner Ver-
hclrarhung, mit einer beigefügten Haarlokke.
Von St. Petersburg den 24ten Juli
17 9 5-
Mkt Verwunderung und Unwillen haben wlr
hier die yz. der Rheinischen Musen II.
Band angeführte Anekdote, betreffend den ver-
storbenen Schauspieler, Fiala, gelesen. Jeder Um-
stand derselben ist entweder erdichtet, oder wenig-
stens im falschem Lichte vorgestellt. Ich will zur
Belehrung des Herrn Verfassers obgedachrer Anek-
dote, die Sache simpel, aber wahr erzählen: Der
hohe Grad der Verehrung, welcher ihm allhier nach

*) An dem Einsender jener Aueckdote ist eS jetzt, de-
ren Aechrheit zu behaupten.
L?

D. Re-.