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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 27.1909

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Nr. 1
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Müller, Karl Otto: Eine Ravensburger Wehrliste von 1338, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22620#0019

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3

Kröl angesessen. Bl. 6. X. 1349 (33)
wird als Bürger in Ravensburg ausge-
nommen Krotzl, ministor in 8ul§on, für
welchen sich Haertnigt Krol verbürgt, der
24. I. 1346 (Bl. 5) als Bürger aus-
genommen worden war. Beide mußten
bei ihrer Aufnahme 20 Mark bezahlen,
während in der Regel nur 5 T bezahlt
werden mußte, ein Beweis, daß die Kröl
zum wohlhabenden Patriziat gehörten.
7) 0. 8nriä: in Bl. kommen sehr viele
8micl vor; dieser ist identisch mit dem
Bl. 30. I. 1335 (3) als Bürge genannten
(1. 8miä und wohl ein Nachkomme der
schon im 13. Jahrhundert öfters als :
Bürqer im R. erwähnten Faber. Vgl.
WW IX, 81: 23. V. 1286; IX, 12 und
20: 1285.
8) üoll. IVeru: in Bl. 6. X. 1335
(19) wird ein kchoinnell) Oust gegen
Entrichtung von 10 T als Bürger auf-
genommen, für den an 1. Stelle 3o-
lluiliws IVern Bürge ist; ebenderselbe
verbürgt sich auch am 10. VIII. 1344 für
den Neubürger 3olmnns8 Ou8t, gleichfalls
für 10 T (Pfennige). Es bestanden
wohl verwandtschaftliche Beziehungen
zwischen diesen beiden Familien, auch
später erscheint die Familie Wern noch
in Ravensburg; so Bl. 23. V. 1365 (38)
ein 3o(Ilg.ilN68) VVorn, surtor, der fein
Haus gelegen „zwischen Burkard des
Ringenwiler und der Zölgin Haus", für
Entrichtung der Bürgeraufnahmegebühr
zum Pfand setzt.
9) äietus Os8t: siehe die Bemerkung
zu 8).
10) ssnioi-XrikZor: Bl. 25. X. 1342
(54) wird ein Johannes Krieger Bürger,
Bürge ist bei dieser Aufnahme ein H(om-
rielr) XriöZer, welche beide auch später
noch miteinander Vorkommen (1351);
1367 wird ein 3oll. Xris^or imrior er-
wähnt (Bl. 12).
11) XiZor: — 8olrvvur^. Es frägt
sich, ob das Wort XiZor nicht zum fol-
genden »IVerrr« gehört und u) entweder
»IVsrn« Vorname und »8olrrvg.r?« Zu-
name ist oder 5) umgekehrt IVsrn — wie
oben — Zuname und XiZor nur Beiwort
„der Schwarze" oder ob o) Wern zum
nachfolgenden Worte zu beziehen ist; die
erste Ansicht wird wohl die richtige sein:
denn wenn auch in der Bürgerliste ein

XiMr IVewir nicht vvrkommt, so mag sich
dies daraus erklären, daß er vielleicht
nur für kurze Zeit Bürger war; für die
Ansicht spricht aber, daß in Bl. 27. II.
1327 (5) und ebenso noch in den
Jahren 1335, 1340 und 1351 ein XiMr
1u6obu8, Mirikkx') als Bürge erscheint,
also auch dort die charakteristische Nach-
stellung des Vornamens. Bl. 20. II.
1325 (2) erhält Llueitlnlllis
mit ihren 2 Söhnen Johann und Hein-
rich das Bürgerrecht, Bl. 19. IV. 1325
(5): 0. äor 8rvuiM, puirilvx. Dagegen
werden im ersten Eintrag der Bürgerliste
vom 15 IV. 1324 neben dem 0. 6ietu8
Nuistor als Bürgen genannt 3o Otto,
XiZoi-, wobei es zweifellos ist, daß XiZor
hier als besonderer Name anzusehen ist,
da das Geschlecht der Otto in Ravens-
burg in dieser Zeit mit O(orrru6) Otto
Bl. 4. I. 1339 (1) und vo? Otto Bl.
24. VI. 1345 (25) als bestehend ver-
bürgt ist.
12) I Worns 8otru6ir6oli: Das Vor-
kommen des XiKor ohne Vorname würde
dafür sprechen, daß IVorn als Vorname
hieher zu beziehen ist. In der Bl. kommt
dieser Vorname bei dem Geschlecht der
8ollu6n<l6li nicht vor, wohl aber wird
0. 8ollu6n66li Bl. 21. I. 1327 (1) erst-
mals als Bürge erwähnt, ebenso noch
1331 (I), 1333 (18); 1339 (49) S. 28
Mitte.
13) Xuoolroli: in der Bl. kommt
erstmals 14. I. 1362 (3) ein Ilaintx
Xrwolüi vor, der als Bürger ausgenom-
men wird.
14) O68t6rriolr:. Dieser Name, der
die Heimat seines Trägers andeutet,
kommt, wie in Lindau, woselbst 1400 ein
Hun8 Oo8ttzi>rioli6r als Bürger genannt
wird (Münchener Reichsarchiv), in der
Bl. erst Ende des 14. Jahrhunderts vor.
15) 0. VlorspurK: laut Bl. 30. VII.
1380 (12) als Bürger ausgenommen,
stellt als Bürgen ooirsobrino8 eins (mo!)
üolrunnom ot llriärieum, lllicw villioi äs
^I-Rusem, er wird noch 1339, 1351,
1359 erwähnt. Bl. 26. XI. 1360 (24)
wird ein Ounrudrm äietu8 von
Obrostetten (Gde. Erlenmoos O-A.
Biberach) als Bürger ausgenommen; Bl.
-) — Bäcker.
 
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