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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 27.1909

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Nr. 3
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Briefkasten
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https://doi.org/10.11588/diglit.22620#0064

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garde herumführen und demselben die außer-
ordentlichen Dinge seines glänzenden Hoslagers
zeigen, und beschenkte diesen ihm sehr beliebten
schwäbischen Prälaten mit einem von nichts als
kostbaren Diamanten besetzten Brustkreuze samt
Ringe,') welche unter dem geistlichen Schmuck
unserer Äbte an Preis und Wert den Vorzug
behaupteten". Zu Versailles war es auch, wo
Prälat Nikolaus von der kgl. Hoskirche den
Grundriß sich zeichnen ließ, nach dem, wie wir
es von den Franzosen äfters hörten, der March-
thaler Klostertewpel auf das ähnlichste erbaut
war, und wie Churfürst Maximilian Emanuel
von Bayern jenen der Cajetaner in München
(Cajelanerkirche) nach der nämlichen Jcona-
graphie zu'errichten befahl.
—vü. Die Franzosen im Ries. Wie
dieselben in Schwaben und Franken in den Na-
poleonischen Feldzügen hausten, dies läßt nach-
folgendes ächte naive Volkslied v. I. 1806,
das aus dem Ries, einer gesegneten Frucht-
gegend im bayerischen und württembergischen
Schwaben, speziell aus der Gegend von Dinkels-
bühl, stammt und einen einfachen, dem Namen
nach nicht mehr bekannten Dorsschulmeister und
nebenher Umgelder zum Verfasser hat, ahnen.
Davon haben sich noch folgende Strophen er-
halten:
Wir haben nichts zu wählen,
Als nur das Erdbir'n-Schälen;
Der Soldat sauft Kaffee,
Und das thut uns so weh.
Auch zu den Mittags-Zeiten
Kann man sonst nichts bereiten,
Als nur Erdbir'n-Klös,
Darüber sind wir bös.
Doch werden wir gezwungen
Zu denen Lieferungen;
Eh' eine ist gethan,
Fangt schon die and're an.
Uns plagen die Franzosen
Um Tuch zu Überhosen,
Gamaschen, Hemder, Schuh
Und noch das Geld dazu.
Jetzt sehen uns're Kinder
Aus, wie die armen Sünder —
Sie müßen leiden Noth,
Und kriegen nicht g'nug Brot.
Und denen muß man geben,
Was sie verlangen eben,
Wein, Fleisch, G'müs' und Speck,
Und noch dazu die Weck.
Wir müßen seyn die Pudel,
Sie fressen weiße Nudel,
Und auch geback'ne Fisch,
Wir dürfen nicht an Tisch.

') Wohin ist dasselbe gekommen?!

Briefkasten.
(Zu dem Artikel „Die Beweinung Christi" von
van Dyck in Weingarten im Vorblatt S. 31/32:
Altere Inventare, Verzeichnisse der Bilder-
schätze der Pfarrkirche liegen in der Registratur
der Stadtpfarrktrche nicht vor. — Noch eine
weitere Darstellung der „Beweinung Christi"
von van Dyck hat sich inzwischen herausgestellt.
In der weil, berühmten „Truchsessengalerie"
(s. D.-A. XX, 1902, Nr. 8, S. 118; XXIII,
1905, Nr. 4, S. 49—60) befanden sich nicht
weniger als 7 Gemälde des Meisters, da-
runter nach dem englischen zu London 1803,
8° erschienenen Galeriekataloge (S. 32—116)
ein Bild »7?Iis Virgin Nary, 8t. llolrn,
and ^nZsIs rvssping ovsr tUs oorpsv
ol Odrists — Ou oairvas; vvicks (Breite),
6 Fuß, 5 Zoll; üiZIi (Höhe) 3 Fuß, 11 Zoll".
Dieses Bild kam i. I. 1802 mit der ganzen
„Truchsessengalerie" zum Verkauf nach England.
Was aus demselben geworden, wohin es gc-
langt, ob es überhaupt noch vorhanden und ob
es nicht etwa in London, woselbst ein beträcht-
licher Teil dieser großartigen Sammlung ver-
brannte, zu Grunde gegangen, ist nicht bekannt.
—alr.

--- Gesuch -
der Jahrgänge 1897—1904 inkl. des „D.-A. von
Schwaben" (auch einzelner Nummern) anti-
quarisch oder gegen Umtausch der Jahrgänge
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