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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 27.1909

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Nr. 10
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Selig, Theodor: Die Bruderschaften des Dekanats Riedlingen, [1]
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— 146 —

Dieterskirch: Rosenkranzbruderschaft, 1662.
Dürmentingen: Rosenkranzbruderschaft, 1677.
Göffingen: Sebastiansbruderschaft, 1709.
Grüningen: Antoniusbruderschaft, 1678.
Hailtingen: Antoniusbrudcrschaft, 1707.
Heudorf: Rosenkranzbruderschast <17. Jahrh.).
Hundersingen: Rosenkranzbrudersch. (17. I.).
Kanzach: Herz Maria-Bruderschaft von 1773.
Neufra: Sebastiansbruderschaft, 15. I. (1683),
Skapulierbruderfchaft (17. Jahrh.).
Offingen: Rosenkranzbruderschaft (18. Jahrh.),
Handwerkerbruderschast, 1725.
Riedlingen: Sebastiansbruderschaft (18. I.),
Rosenkranzbruderschast (17. Jahrh), Ottilieu-
bund (18. Jahih.), St. Vitusbr. (18. Jahrh.).
Seekirch: Rosenkranzbruderschast, 1651, Ska-
pulierbruderschaft (18. Jahrh.).
Uigendorf: Bruderschaft vom hl. Johannes
von Ncp. (18. Jahrh.).
Unlingen: St. Annabruderschaft, 1711.
Unterwachingen: Armenseelenbrudersch. 1742,
mit Liebesbund von 1769.
Uttenweiler: Gürtelbruderschaft „MariaTrost"
(18. Jahrh.).
Wilflingen: Rosenkranzbruderschast, 1615,
Herz Jesu-Bruderschaft, 1770.
Wie viele von den angeführten Bruder-
schaften sich bis auf unsere Zeit erhalten
haben, geht aus dem folgenden Verzeich-
nis hervor. Nach dem neuen Realkatalog
des Bistums Rottenburg vom Jahre 1905
existieren jetzt im Dekanat Riedlingen fol-
gende eigentliche Bruderschaften:
Buchau: Herz Jesu-Bruderschaft.
Daugendorf: Marianische Bruderschaft.
Dietelhofen: Herz Mariä Bruderschaft, 1867.
Dieterskirch: Rosenkranzbruderschast.
Dürmentingen: Rosenkranzbruderschast.
Dürnau: Herz Mariä-Bruderschast.
Egelfingen: Herz Mariä-Bruderschast.
Ertingen: Rosenkranzbruderschast, 1882.
G ö ffingen: Sebastiansbruderschaft.
Grüningen: Antoniusbruderschast.
Kanzach: Herz Mariä-Bruderschast.
Möhringen: Herz Mariä-Bruderschast, 1872.
Mörsingen: Herz Mariä-Bruderschast.
Neufra: Sebastiansbruderschaft.
Offingen: Herz Mariä-Bruderschast, 1887.
Saug gart: Herz Mariä-Bruderschast. 1879
Reutlingendorf: HerzMariä-Brudersch., 1887.
Seekirch: Rosenkranzbruderschast.
Uigendorf: Herz-Jesu-Bruderschaft, 1877.
U n t erwachingen: Armenseelenbruderschaft.
Wilflingen: Herz Jesu-Bruderschaft, Rosen-
kranzbruderschaft.
Dazu kommt noch die im Katalog nicht
aufgeführte, aber an mehreren Orten be-
stehende Qorporis-Owisti-Bruderschaft und
die mehrmals, aber nicht immer genannte
„Ewige Anbetung". Zur Besprechung
gelangen hier nur die älteren Bruder-
schaften (und Bündnisse), soweit eben Ma-
terial zu erreichen war, und zwar in

zwangloser Weise, nicht in alphabetischer
Ordnung. Allen den Herren Geistlichen,
welche dem Verfasser in liebenswürdigster
Weise Material aus den Pfarrregistraturen
zur Verfügung stellten, sei auch hier öffent-
lich gedankt.
Die Bruderschaften
in der ehemaligen Herrschaft
Bussen-Dürmentingen.
Die Herrschaft Bussen bildete einen
Teil Vorderösterreichs und war öster-
reichische Pfandschaft der Truchsessen von
Waldburg. Zu ihr gehörten die Orte
Offingen (mit Dentingen), Altheim, Hail-
tingen und Unlingen. Das Oberamt be-
fand sich in Dürmentingen, welches selbst
wieder eine kleine Herrschaft war. Zweck-
mäßig werden die Bruderschaften im Ge-
biet der ehemaligen Herrschaft Bussen
nacheinander besprochen, namentlich weil
sie unter dem josephinischen Sturm das
gleiche Schicksal hatten. Ihnen wird die
Bruderschaft im Truchsessischen Ort Dür-
mentingen angereiht. Die in Betracht
kommenden Pfarreien, welche einst in
drei verschiedenen Landkapiteln lagen,
wurden früher vom Domkapitel in Kon-
stanz vergeben.
Altheim.
Die bedeutendste Bruderschaft des De-
kanats Riedlingen war zweifellos die zu
Altheim „unter Anrufung und Namen
des hl. und geliebten Jüngers Jo-
hannes Evang." Ihr Ursprung fällt
ins Jahr 1610. Doch ist aus den ersten
100 Jahren ihres Bestehens nichts Näheres
bekannt; es scheint auch, daß sie ums
Jahr 1700 fast ganz aufgehört hatte.
Ihre eigentliche Bedeutung erlangte sie
erst im 18. Jahrhundert, namentlich seit-
dem der „Geistliche Bund" des hl.
Ev. Johannes errichtet worden war. Ob-
wohl in Altheim damals keine eigene
Pfarrei bestand, sondern nur eine Ka-
planei (Filiale von Riedlingen), gewann
die Bruderschaft dennoch ein hohes Ansehen.
Unter Kaplan Johann Baur (1705
bis 1713) wurde die Bruderschaft im
Jahre 1710 erneuert. Papst Klemens XI.
begnadigte sie in einer Bulle vom 20. Nov.
1710 mit Ablässen und Bischof Johann
Franz gab hiezu seine Bestätigung unterm
 
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