Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 17.1917/​1918

DOI issue:
Heft 1
DOI article:
Umschau / Nachrichtenteil / Inhalt
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.41229#0010

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
6

Die XPerFßatt ber Kunß.

XVII, Qeft l

ftärFere Ejeransießung non BaugemerFfdjüIern unb Friegsbe*
fdjäbigten Bauhanbmerfern 30 FünßlerifdjenUtobeHierungs*
3me<fen beabßdjtigen unb bie ferner eine allgemeine Ulobell*
fammlung in einem einigen sentralißerten beutfofjen Bau*
mufeum anßreben, mürben biefe GebanFen einftimmig pon
ber (Tagung als unausführbar erFärt. — Bis ©rt ber nädjft»
jährigen (Tagung mürbe einftimmig bie Stabt Köln a. BI?»
beftimmt unb ber gefamte feitherige Dorftaub miebcrgemählt.
3m Derlauf ber (Tagung fanben ausgebehnte Rührungen
ftatt, meldje bie (Teilnehmer einen guten (Einblicf in bie
SetjensmürbigFeiten, IHufeen unb Baubenfmäler Bugsburgs
tun liegen. (Ein Dortrag bes Prof. Dr. Ko epp (^ranf*
furt a. ITT.) über bas „Bömifdje Bugsburg" bot gcfdjid^tlid?
intereffante BücFblicfe. gugleidj fanb in ber nenerftanbe*
neu DominiFanerfirdje eine Busftellung pon oo^üglicfj aus»
geführten tjolsgefdjnittenen JTtobeilen „Blthilbesheimer Bür*
gerhäufer" ftatt.

Hus Hhademien und EunftTchuUn

Düflelborf. Don ber Heuorbnung ber Fünfticrifdjen
(gr3iehutrg an ber Düffelborfer BFabemie gab in einer
Befpredjung mit preßenertretern ber BfabemtebtreFtor Prof.
Bo eher Kenntnis. Bus ben angebeuteten großen Umriffen
bes planes ergibt fich folgenbes als Urfadje unb als §iel
ber Heuorbnung: Die Fünftlerifchc (E^iehung in preußen
FranFt baran, baß bie Kunft in 3mei XTCintßerien behanbelt
mirb, im Kultusminifterium unb im Ifanbelsminifierium.
Die Kunftgemerbefcljulen ßnb feiner3eit an bas Ejanbels*
minißerium abgegeben morben. <£s gibt 3meierlei Kunft,
eine, bie ein lüerf ad hoc bringt, mobei es gleich Iß/ in
melden Baum bas KunftmerF 3U flehen Fommt, unb eine
anbere Kunft, bie in engfte Fühlung mit ber BrdjtteFtur
ju bringen ift. (Eine BFabemie follte genau fo BrdjiteFtur*
Flaffen haben mie ein Polytecßnifum. 3n Düßelborf fleht
man jetjt cor einer Heuorbnung biefer fragen. 3n Öen
UTinifterien mirb burdjaus anerFannt, baß bie (Ersietjung
ber BrdjiteFten nach ber rein Fünftlerifdjen Seite pernaefj*
läfftgt ift. Die BrdjiteFten miffen oft nicht, mo ße piaftif
unb mo fie IHalerei anmenben follen. gu erßreben ift ba*
her eine gemetnfame (£r3iehung ber Künftler, bie auf ben
perfcfjiebenften Gebieten tätig finb. Die Heuorbnung in ber
BFabemie foll ba3u führen, eine BrdjiteFtu rabteilung
mit heruorragenben leßrFräften emjuridjten. (Es iß not*
menbig, baß ber Künftler ber Baumeinteilung auch in ber
farbigen Geftaltung bes Baumes unterrichtet iß. Ejier muß
eine Heuorbnung einfetjen. Buch bie Kunft am Ejaus mie
bie Kunft i m Ejaus gehören in bie BFabemie, bie bisher
nur bas Staffeleibilb unb bas BilbtjauermerF ad hoc ge*
lehrt hat» KunßhanbmerF, XHalerei, Bilbhauerei unb Br*
djiteFtur ßnb bisher nur nebeneinanber hergegangen, ße
gehören aber 3ufammen.
Ibatiatt. Das IDinterfemeßer ber Koni gl. geidjeitaFa*
bemie, ^adjfdjnle für <£belmetall>3nbnftrie, beginnt am
15. ©Ftober J9t7. Die Heuaufnahme pon Sdjülern unb
Schülerinnen, meldje bas \ 1. lebensjatjr erreicht haben mäßen,
erfolgt am gleichen (Tage. Die BFabemie bilbet pormiegenb
Golb* unb Silberfdjmiebe, geidjner unb ETCobelleure aus. (Es
iß ben 5djülern Gelegenheit geboten, außer ben Klagen für
§etdjnen, ITCalen unb ITIobellieren ßdj in ben lehrmerFßätten
in allem ©edjnifdjen ber einfdjlägtgen ^ädjer ausjubilben,
insbefonbere im gjifelieren, Graoieren, Ejammerarbeit, ITton*
tieren non Sdjmud, Steinefaßen, Stein* unb (Elfenbeinfdjnei«
ben. Bußerbem ßnb ßänbige BFt3eidjnen« unb IHobellier*
Ffaßen eingcridjtet.

Hus KiinTtUr- and KanTtv «reinen

Bafel. Die Kommifßon bes Basler Kunftnereins hat
^erbinanb Ejoblers Gemälbe „BlicF ins itnenblidje" pom
Künftler für 20 000 <fr. ermorben, um es ber Stabt Bafel
3U ßdjern. Da bie befdjeibenen Dereinsmittel 3ur fofortigen

Decfung ber perljültnismäßig außerorbentlidj h°hen Bus*
gäbe nicht ausreidjen, menbet ßch bie Kommifßon in einem
Bnfrnf an alle Kunftfreunbe Bafels mit ber Bitte um Bei*
tjilfe in Geftalt größerer ober Fleinerer Beträge, meldje 3ms*
frei als Darlehen hergcgeben unb im laufe ber nädjften
3ahre burdj Buslofung 3urü(ferßattet merben follen. 3n
ber Begrünbung he*§t es u. a.: „Der größte Scßme^er
ITialer unferer §eit iß in Bafel ganj fpärlidj pertreten.
Der BnFauf eines Ejauptmerfes ift je unb je perfäumt mor»
ben, unb mir ßnb übe^eugt, baß and? uns mirb entgegen*
gehalten merben, man hätte biefes ober jenes Ejoblerbtlb
pot 3man3ig, 3ehn aber fünf 3atjren Faufen follen ober man
folle auf eine nodj anfpredjenbere Sdjöpfung unb beffere
ojeiten, ein paar 3atjre, ober bis ber ETteifter geftorben fei,
märten ufm. Dies märe für bie Kommifßon bes Basler
Kunßcereins feljt bequem gemefen. <Es hätte ihr meniger
Dormürfe eingetragen als ber Füljne (Entfdjluß, ben ße ge*
faßt hat, aber es märe oor ben Fünftigen Gefdjlecßtern nidjt
3U perantmorten. €s iß nidjt ßdjer, ja es iß fogar un*
mahrfdjeinlidj, baß für Bafel je mieber eine ähnliche Ge-
legenheit sur «Ermerbung eines IHonumentalbilbes ron ^er*
binanb Ejobler Fommt. Darum muß trotj ber Hot ber Ge»
genroart unfere heutige Basler Generation 3ufammenfiehen
unb bie lüde ausfüllen, bie man feit 3ahr3ehn*en im Kunß*
gut Bafels oßen gelaßen hat."
5tmcß. (Unterßü^ungen für feßtoeiserifdje bil*
benbe Künßler.) 3m 3ahl'e (9(6 ßnb bei ber Unter*
ßütjungsFaße für fdjme^erifdje bilbenbe Künftler ^ ©efudje
um Unterßütjung eingegangen, pon benen to mit einem
(Sefamtbetrage pon 3850 ^r. bebaeßt morben ßnb. Das
ITtinimum ber bemilligten Unterftü^ung mar too ^r., bas
UTajimum tsoo ^r. Bus biefen §aßlen geßt ßeroor, baß
bie Kaße nidjt oßne befonbern unb gemidjtigen Grunb in
Bnfprudj genommen mürbe unb baß ße nadj UTaßgabe
ißrer befdjeibenen Ulittel ihrer Bufgabe gereeßt mirb. 3m
Berichtsjahre mürbe and? bie Beitragspßidjt ber BrdjiteFten
geregelt, bie ber Gefellfcßaft fdjme^erifdjer UTaler, Bilb*
hauet unb BrdjiteFten ober bem Sdjmeiserifdjen Kunßper*
ein angehören. Bei insgefamt 6^9^ ^r. (Einnahmen fdjtießt
bie Betriebsredjnung für 19^6 mit einem Ueberfdjuß pon
2139 ^r. ab. Der Betriebsfonbs ift bamit auf t2785 ^r.
angemaeßfen. ITTit bem unantaftbaren Unterftü^ungsfonbs
non 191 ^fr. perfügt fomit bie Kaße über ein BFtipum pon
\2976 ifr. Bn ber Spiße bes fünfgliebrigen Dorftanbes
fteßt gegenmärtig Dr. (S. Sdjärtlin in §üridj.

Tcrftdgerangcn

Berlin. Die erfte Derßeigerung aus ben Beßänben ber
Hation alf ammlung pon Kunft* unb EDertgegen»
ftänben erfolgte am t9» September unb ben folgenben Ca*
gen bei lepFe unter großem Bnbrang bes pnbliFums unb
bradjte gute preife. ^ür bie Gemälbe alter Uleißer mür-
ben insgefamt et 038 UIF. er3ielt. Daran anfcßließenb Famen
176 Gemälbe neuerer UTeißer, baranter 20 porn Kaifer ge*
ßiftete, unter ben Ejammer. §ju legieren gehörte ein JTtäb»
cßenFopf pon Gabriel p. UTaj, ber mit 3000 IHF. be3ahlt
mürbe, ber Kopf einer jungen (frau im proßl, pon ^ran3
p. lenbadj im 3ahre t883 gemalt, ber für 27\o HIF. fort-
ging, eine „Cleopatra" pon Ejans IHaFart, für tooo ilTF.
perFauft, unb bas Bilbnis einer Dame oon p. Delcour, mit
ber 3ahres3ahl 1861 be3eidjnet, bas für 400 UlF. einen Käu-
fer fanb. Blma Cabemas „3an9c {frau in griedjifdjen Ge*
mänbern bei ber Betrachtung pon '^uxozltn“, Fam auf 8100 2TtF.,
eine römifdje lanbfcßaft bei Bbenbftimmung pon ©smalb
Bdjenbadj aus bem 3ahro 1896, auf 7000 IHF., B. IHelbys
„ Dretmaßer unb ^ifcßFutter auf bemegter See", auf
^200 IHF., (Ebuarb p. Gebßarbts „UTofes mit ben Gefe^es*
tafeln 3urücfFehrenb", auf 3250 UIF., unb bas proßlbilb
eines „UTäbdjens mit bunFlen loden, eine Blumenoafe be*
tradjtenb", non Gabriel p. maj, auf 3100 IHF. 3U ßeßen.
— Bm 30. ©ftober mirb bei lepfe ber bie Gemälbe unb
 
Annotationen