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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 17.1917/​1918

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Heft 7
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Brieger, Lothar: Das Kunstwerk als wirtschaftlicher Wert
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Umschau / Nachrichtenteil / Inhalt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41229#0061

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XVII, Ejeft 7.

Die XBerfftun herKunft.

5?

lertfehen <£ntrr>tcflung bereits entrüefte Kunftroerf. IBic
fetjr uns biefc eigentlich natürliche unb felbftoerftänb«
liebe rrnrtfd}aftlid]e €rfenntnis bisher mangelte, fönnen
mir am beften baraus crfeljcn, baß fid] erft r»or fursem
ein Bcrbanb beutfeber Kunft* unb Kntiquitätenhänb*
ler grünbetc — ix>cld}cr mirtfchaftlichc Beruf hätte
nicht fchon feit langen 3«hrcn feine Bereinigung!
— unb baß mir jurjeit überhaupt erft in ben erften
Dorbcreitungen ftehen, um gemiffe (Scfeßc unb Hegeln
für ben Kunftmarft 3U erforfd]en unb in ihrer mirt«
fchaftlichen Hotmenbigfeit fefoulegen. Die Beben*
tung biefer fintmicflung mirb fich erft nach bem Kriege
in ihrer gansen Sragmeite scigcn. Dann, menn fo
uicle mirtfchaftüche Hegulierungen eintreten ober fich

als notmenbig ermeifen merben, mirb es oon größter
Bebeutung fein, baß ber beutfdje Kunftmarft nicht
nur als (Selegentliches, fonbern als ftabile hefige*
grünbetheit feine Bereinbarungen mit bem europäifchen
unb bem XBeltfunftmarft 3U treffen in ber £age ift.
<£s ift gut, baß mir auch auf biefem (Sebiet nicht
mehr bic meltfremben 3^e^logen unb bas ©pfer
bes mirtfchaftlich geriffeneren Kuslanbes finb. Be-
reits in ben lebten 3«hren mußte bas Kuslanb 3m
geben, baß mir eine neue <£rfenntnis für bie roirt*
fchaftlichen XBerte bes Kunftmarftes gemonnen haben.
XBir merben ihm bemeifen müffen, baß mir biefe
auch aidjt fdjlechter als anberes 3U organifieren t>er-
ftehen.

Umfcbaa

Der (Ernft £uötmg*prets für Mtalerei.
Die (Ernft £ubmig - Danfesftiftung, bie 00m Perbanb
ber Kunftfreunbe in ben £änbern am Htjein 30m 3ubilänm
ber 25 jährigen Begierung feines proteftors gegrünbetmürbe,
hat jeßt burd? freimütige Beiträge feiner iftitglieber unb
unter CEinbe3iel?ung ber KonfuI'$riebvich'Stiftang einen Be«
trag oon tooooo XTlf. erreicht. 2lus ben 3)infen follen führ«
Iid? ber (Ernft £ubtDig«preis unb 3toei meitere preife im
(Sefamtmert oon 5 000 XTlf. an Begabte bes Perbanbes rer*
teilt merben.

(Elite Kunftaftabemie für $rauen ?
Der Stabtoerbanb für ^rauenbefirebungen in Düffel«
borf hat an bas prenßifche Bbgeorbnetenffans eine Eingabe
gerichtet, ber (Errichtung einer Kunfiafabemie für grauen
in Düffelborf 3U3nftimmen. Diefe (Eingabe hat in ber Unter«
richtsfommiffton bes Bbgeorbnetenhaufes eine fel?r freunb»
liehe Aufnahme gefunben. Die Kommiffion fdflägt bem
Plenum einstimmig oor, bie Petition ber Begierung 3ur
Berücfjichtigung 311 übermeifen. (Ein Begierungsoertreter
mar nicht fo entgegenfommenb. (Er erflärte, fofern non
ber Stabt Düffelborf neben bem neuen Ufabemiebau ein
(Sebüube für ben ^rauenfnnftnnterricht 3m Berftigung ge«
ftellt merbe, 3meifle er nicht baran, baß bie erforderlichen
Sonbereinridjtungen für grauen getroffen merben fönnten.
XPährenb bes Krieges müßten bie Berhanblungen ruhen.
Die gan3e Sache fei um fo meniger bringlidj, als in ber
bilbenben Kunft nur bie Kllerbefähigfien bauernben befrie»
bigenben Unterhalt 3U geminnen in ber£age feien. — (21 n«
merfung ber XP. b. K.:) XPir finb ber XTCeinung, baß
bie Sache nicht nur jeßt, fonbern überhaupt nicht bringlich,
ja gan3 überflüfig ift. (Es ftehen ben grauen, bie ftd? ber
Kunftbetätigung mibmen mollen, Xehranfialten unb E^od?*
fchulen in hinlänglicher Bnsahl offen. XPo3n alfo noch eine
befotibete ^rauenfunftafabemie? ©ber foH oieHeicfjt ein
ftaatlich approbierter Unterfcfjteb 3mifchen männlicher unb

meiblicher Kunft gemacht merben? XPir fönnen bie Hot«
menbigfeit einer berartigen Heugrünbung nicht einfehen.

ausfteüuns bes Derbatiös 6er Kunftfreunbe in
ben £änbern am Hfjein.
Um ben ringenben unb burch ben Krieg tjüfsbebürf«
tig gemorbenen Künftlern bes Perbanbsgebietes 3U XPeih«
nachten eine bcfcheibene Beihilfe 3U gemähten, hat
ber Porftanb befchloffen, auch m biefem 3ahr® einen XPeit«
bemerb für (Einfenbungen foldjer Künftler 3U eröffnen. Die
höch^gren3e ber preife ift auf 500 Ulf. feftgefeßt. 2lus ben
eingefanbten XPerfen mirb ber Kunftrat eine Busmahl treffen
für eine Xlusftellung, bie 00m J8. Hooember bis 9. Desem«
ber 1917 in ben Bäumen bes Kölner Kunftoereins abge«
halten mirb. ^ür biefe XPerfe follen jeboch nur XPerfe oon
einmanbfreier fünftlerifcher hjaltung in ^rage fommen, ba*
mit jeber (Eharafter einer fogenannten Unterftü^ungs«2lus«
jiellung oermieben mirb. Der Perbanb ift feinerseit gegrün«
bet morben, um ben „abfetis oom lanbläufigen (Sef^macf"
fämpfenben Begabungen eine Unterftütjung 30 fein. Bei
ber 2lusmahl für bie Busftetlung mirb biefer (Sefichtspunft
in erfier £inie maßgebenb fein. XPiHfommen fittb alfo
fiarfe originelle Begabungen, bie unbeeinflußt oon außen
ihren IPeg gehen. XPegen näherer 2Xusfunft menbe man
fich an ben Perbanbsfchriftfühter, £ferrn XPilhelm Schäfer
in Pallenbar a. Bh.

Unsere heutige Beilage, die Münchner kunsttechn. Blätter Nr. 4
hat folgenden Inhalt: Vom künstlerischen Kön-
nen in der Malerei früher und jetzt. (2. Fort-
setzung.) — Goethes Vorarbeiten zur Farbenlehre.
Von E. B. (3. Fortsetzung.) — Der Stahlstich
und die Stahlätzung. Von J. Mai. (Schluss.) —
Franz Schmid-Breitenbachs Neubearbeitung von
Jaennickes Handbuch der Oelmalerei. — Vertei-
lung von Terpentinöl.

Oad)rid>t*nttU«

0tpUim HaaTullafigtu

Berlin. f<Eine türfifche Kutt^ausfiellung) foll
hier in fu^em eröffnet merben. Die befannteften türfifchen
Künftler merben oertreten fein, barnnter ber faiferlidhe prins
Kbbul UTebfchib (Effenbi, beffen ^arfe fünfilerifche Begabung
in ber (Eürfei befannt ift. (Er mirb srnei XPerfe ansfiellen.
(5** Kunfhalle) bereitet eine umfajfenbe
Darbietung jungbeutfdjer Ulalereien oor, bere« Chem«

ein im meiteren Sinne bes XPortes religiöfes ift. Durch
bie gufammenfteHung religiöfer cSemülbe foü beutlich ge«
madjt merben, baß in ber Kunft ber jüngften (Segenmart
ein neuartiger unb 3ufunftsoolIer 3&ealismus um 2lusbrucf
ringt, ber fich *n bemußtem (Segenfatj 3U ber feit oier 3ahr*
hunberten sur höchfien Beife entmicfelten realiftifchen Kultur
fiellen 3U mollen fcheint. Diefe Xlusfteüung ift 3unä<hft nur
als ein Perfuch gebacht, bürfte aber jebenfafls in oielen
Kreifen Kufmerffamfeit erregen. JTEit ihr ift inbeffen bas
Programm für bie nächften IHonate nicht erfdföpft. 3nner«
 
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