Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler (17.1917/1918)

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Sie aPcrfflott bet Kung.

XVII, foft 39

(Es märe 3U münfegen, bag biefe ;forbernngen mit bet
notmenbigen €nergie oerfolgt uttb bag Deutfcglanb fo roieber
in ben Befftj oon (Sliebern feiner Hationalfultur gelangt, bie
für ben (Sefamtorganismus unfcgätjbare Werte nmfcgliegt.
£fe$ec$if<$e Ivcibereictt gegen gratis meiner*
Prof. tfran3 Kleiner, ber in Berlin mirfenbeögerreiegifege
Bilbgauer, gat jetjt für feine fjeimat 3toei grögete Denfmals«
fegöpfuttgen in Arbeit. Die eine ifi ber feinerseit oon ben
Stabtoätern oon Wien abgelehnteHibelnngenbrnnnen. trieft*
net ball® ign urfprünglicg für ben £}intergrunb ber Wiener
Dotiofircge fomponiert. 3cfet faß et mit entfpreegenben
Umgestaltungen oor ber UTobernen (Salerie in präg feinen
piaft erljalten. Die 3meite 21rbeit iji für Wien befiimmt;
ein Denfmal £efgngs, ber einmal oorübergegenb in Wien
gemeilt bat. BTeftner entmarf auf einem niebrigen runben
SocFel bie (Segalt bes Dichters in ber (Eracht feiner §eit.
Die (Enthüllung bes WerFes ifi für bie ^riebens3eit oorgefegen.
Die tfegeegifege Preffe lägt geg bie (Selegengeit, gegen bas
Werf ^ran3 tlteftners, eines Deutfcgböhmen, Stimmung 3U
machen, natürlich nicht entgehen, fjirsu fchreibt bie Prager
„Bohemia": „frans Weftner ifi be°te einer ber geroo««*
genbfien Bilbgauer Deutfchlanbs unb mir fömten uns be«
glüdmünfcgen, bag biefer Küngler, geboren in Wfigerau
bei pilfen, ein treuer Sohn feiner beutfegböhmifegett fjeimat
ig. (Es ig ber Prager Stabtgemeinbe gelungen, burch ben
tftigbraudj ihre« Befugniffe als Baubegörbe bie UnffieHung
feines munberfeinen lfto3artbenfmals am beutfegen Canbes*
tbeater in Prag, mo bes Dietgers ,Don 3aan‘ sum ergen«
mal erflang, 3U oerhinbern. 3etg fegeint bie fjefte oom
neuen 3U beginnen. Der fogenannte Hibelungenbrunnen,
ber bie (Segalt bes treuen Hübtgets mit einer ungeheuer
einbringlichen Wucgt ber geinernen 3&« oerförpert, mar im
Dorjagre ber fünglerifcge DTittelpunFt ber Berliner Se3ef*
gon. Statt allen fjimmeln 3U banfen, bag bie £anbeshaupt«
gabt burch bas DTeigermerF eines b^imifchen Künglers einen
fo bebentfamen Scgmucf erfährt, beeilt geh bie tfegeegifege
Preffe gegen bie UufgeUung 3U geften. Hun mag ja BTyfl«
bef immerhin ein achtbarer Künfiler fein, aber (Srögen mie
Saloun unb Sturfa neben Kleiner 3U nennen, ig fo bla«
mabel, bag es nur ein £äcgeln bes Bebauerns über biefe
nationale Derbohrtgeit geransforbert. So bleibt als Boben«
faft biefer fjefte nur mieber ber f)ag gegen alles Deutfche
übrig, ber ff<g noch &a3u an falfcger Stelle anlegt. Die
moberne (Salerie bat 3mei Kbteilnngen, in beren beutfeher
bie beutfehe Kung in Böhmen 3U frigen genötigt ig. Die

tfegeegifege Kung mirb oom £anbe unb ber Stabt Prag mit
beutfegem (Selbe in einer, um uns befdjeiben anssubrfiefen,
ungerechten Weife gefördert unb nun mill man ge auch
ber Steße oertreiben, mo igr Faiferlicge l}nlb ein piäftcgen
bereitet bat. Bier nadnugeben, märe eine Schmach für bas
Deutfcgtum."

Kttttgausfugr nach Schwebe«.
Der hob* Stanb ber fegmebifegen Daluta oerleitet neuer«
bings immer megr ba3u, Bilber alter DIeiger naeg Stod*
golm aus3ufügren, bas f^ente ein Stapelplaft oieler äuget«
orbentlicg bebeutenber Kmtggegengänbe ig. (Ein befonbers
bebauerlicgerf all mirb jeftt oon Prof, fjirtg in ber „geitfegrift
für Bücgerfreunbe" mitgeteilt. 2lus ©egerreieg gelangte
fürjlicg eine Sammlung oon 70 (Semälben naeg Stodgolm,
bie eben 3um DerFanfe gelangen. Die begen Hamen gnb
barunter oertreten: Hubens, Hembranbt, fjals, oan DycF,
Boucger, Botticelli, filippo £ippi. Der DireFtor ber Wiener
Kaiferlicgen (Semälbegalerie, Dr. (SlücF, oerganb geg ba3u,
ben Katalog mit einem (Seleitmort 3U eröffnen unb auf bie
Bebeutung ber Sammlung gin3umetfen. (gegenüber bem
angeblichen Dorteil, ben ein foldjer DerFauf für bie Der«
befferung ber Daluta bietet, ig 3U fragen, ob niegt bas ff aatltege
pregige leibet, menn bei neutralen unb Kriegfügrenben
befannt mirb, bag man 3a folcgen fjtlfsmitteln greift. 21ns
ben uns feinblicgen Staaten gelangen srnar Feine alten
(Semälbe in Stocfgolm 3um DerFauf, bego megr mirb ber
bortige KungmarFt mit geiegnungen unb Habierungen ber
3ungen unb 3ön9ffen namentlich aus franFreicg über*
fegmemmt.
Dev Btttth beutfegev Kvcgiteftc«
gält feinen biesjägtigen Bunbestag am September in
£Dür3burg ab.

Unsere heutige Beilage, die Münchner kunsttechn. Blätter Rr. 20
hat folgenden Inhalt: Ueber Sprungbildungen und
Schäden an Gemälden. Von Ch. Mangold.
(Schluss.) — Kurze Bemerkungen zu Goethes
Farbenlehre. Von E. B. (4. Fortsetzung.) — Zwei
Kapitel aus Church-Ostwald: Farben und Malerei.
(Schluss.) — Die Imprägnierung des Gipses zum
Schutz gegen Witterungseinflüsse.

DacbricbttnttU«

BrUdigt« pr eisau 5t ehr eiben

(Egeumig. (^eimatbanF«lDettbemerb.) Bei bem aus«
gefegriebettett IDettbemerb für ein piaFat unb pogFarten
3ur friebensfammlung hfeimatbanF gnb 2^6 piaFat* unb
^00 pogFartenentmürfe eingegangen, barnnter fegr oiele
aus bem f elbe. Das unter Dorg^ bes ffofrats Prof. Seyffert
gattgegabte Preisgericht gat eingimmig folgenbe Preife 3U«
erFannt: im piaFatmettbemerb 3mei erge preife 3U je 600
DTarF für bie (Entmürfe „(Enblicg" oon fjerrn ©tto Scgn^e,
Dresben, unb „Das heilige familienglücF" oon frau Dore
iTCönFemeyer*<£orty, Dresben*piauen, fomie smeismeite
Preife 3U je 500 KIF. für bie (Entmürfe „Die Sonne bureg«
brach bas fegma^e (SemölF" oon bferrn Hicgarb £ipp«
mann, Potfcgappel, unb „Dergegen unb (Entgegen" oon
ber genannten j-rau DIönFemeyer«(£orty. 3m P°#'
Fartenmettberoerb mürben oier gleite Preife 3U je 250 KIF.
3uerFannt, unb jmaranKrnoDrefcger, Blafemi^, ein»
rtcgilTasDogel, Htebermartga, IDalterKügn, Illün^en,
unb HIfreb Bofmann, Stoßberg i. <E.

06pUiit6 HaaTt$Uttng$ti

Stettin. (Kusgellung ber „K. p. K.".) £)ier ig eine
neue „Kusgellungsoereinigung Pommerfcger Kfingler" ge«
grünbet morben, melcge im Stettiner Stäbtifcgen IHufeum
im fferbg tDerFe ber IHalerei unb (SrapgiF feigen mirb.
Die Kusgeöung beginnt am t8. Kugug unb bauert etma
30 ©age. (Sef^äftsfügrer ber „21. p. K." ig berKungmaler
unb 3ß»grator £ubmig Segebartg, (Srabomergrage sb.

-1 6röffnet« HasTteUangen j-
25ern. (Kungfalon $erbinanb iDyfj.) ^ier mürbe am
3nni ber neue permanente Kungfalon (fetbinanb Wy§
eröffnet, ber ber 21ufnagme oon mertooßen Werfen fegmeije*
rifeger Küngler unb ber Dermittlung smifegen ignen unb
bem Faufenben publifutn bient. Der Salon umfafjt eine
reiege Sammlung oon Werfen ber UTalerei, PlagiF, (SrapgiF
unb Keramif.