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Die Gartenkunst — 12.1910

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Heicke, C.: Einigungsbestreben im deutschen Gartenbau
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Verschiedene Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0024

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IG

DIE GARTENKUNST.

XII, 1

Schaffung von einer Art Gartenbaurat hinausliefen, näher zu VcrSChicdCflC MitteilUflS[6n.

treten. „Wir haben den Wunsch zunächst unsere Deutsche _

Gartenbaugesellschaft zu gründen, während Sie Ihre Be- Obergärtnerprüfung zu Proskau. Am Kgl. pomoiogischen
mühungen auf die Schaffung eines Gartenbaurats richten Institut und Gartenbauschule Proskau fand am 3 November
mögen." In gleichem Sinne sprach sich auch Herr General- die staatl. Obergärtnerprüfung statt. Das Diplom erwarben:
Sekretär Braun aus. 1. Städt. Gartentechniker Voigt, Gelsenkirchen; 2. Obergärtner
In den Ausführungen der nun folgenden Redner kam Hilbig, Gieschewald; 3. Obergärtner Koch, Beynuhnen, Ost-
die Überraschung über diesen in der Pause erfolgten Stel- preußen; 4. Stadtgärtner Moeller, Ratibor.
lungswechsel der Herren vom V. z. B. d. G. lebhaft zum Aus- Grabpflege auf Kommunalfriedhöfen. In den „Mit-
druck. Die Herren Lange, Lorgus, Encke und Heicke be- teilungen der Zentralstelle des Deutschen Städte-
dauerten aufs lebhafteste, daß nun anscheinend alle Verhand- tages", welche vom Direktor Magistratsrat Dr. Schalhorn,
lungen umsonst gewesen seien, während vor wenigen Minuten Berlin-Halensee herausgegeben und von der Zentralstelle
noch die Versammlung von dem Gefühl beherrscht gewesen Berlin S. O. 16. am Kölnischen Park 8. für 25 Pfennig die
sei, daß eine brauchbare Basis für ein erfolgversprechendes Nummer abgegeben werden, ist in Band II. Nr. 9 Seite 207
gemeinsames Vorgehen gefunden unter: „Grabpflege auf kommunalen
und auch die Berliner Herren zur Friedhöfen" das Ergebnis eines an sämt-
Mitarbeit hierbei bereit gewesen seien. liehe Verbandsstädte gerichteten Frage-
Herr Beyrodt gab sich zwar bogens veröffentlicht. Die Beantwortung
Mühe, die Auffassung der auswärtigen der Hauptfragen, die wieder in mehrere
Herren auf ein Mißverständnis zurück- Unterfragen zerfallen, ergibt, daß das
zuführen und die Haltung der Berliner Monopolsystem in Verbindung mit einer
als die logische Folge der bisherigen eigenen Gärtnerei, aus der der gesamte
Verhandlungen hinzustellen. Allein an Pflanzenbedarf gedeckt werden kann, am
dem allgemeinen Eindruck änderte das geeignetsten ist. Außer erzielten Über-
nichts. ,: Schüssen ist von den meisten Orten, die
Erst auf wiederholtes Verlangen das Monopolsystem haben, besonders be-
Enckes wurde im Verfolg des Antrags tont, daß sich das Aussehen des Fried-
Dr.Berliner*) der Beschluß gefaßt, den ^'HHH^^ hofes bedeutend gebessert hat. Dies ist
V.z. B.d.G., den DeutschenPomologen- '',^N|E^^^ auch der Grund, weshalb ich auf diese
verein, die Deutsche Dendrologische gfc- im übrigen vollständig Verwaltungstech-
Gesellschaft und die Deutsche Gesell- nische Angelegenheit hinzuweisen, für
schaft für Gartenkunst aufzufordern, je M angebracht halte. Z.
zwei Vertreter zu ernennen, um der M:^r'J'
Schaffung einer Organisation im Sinne äg\
Heickes- näher zu treten. Die zunächst

zu ergreifenden weiteren Schritte woll- PerSOnaltiaChrichteil.

ten die Berliner Herren wieder Herrn

Heicke überlassen, während dieser Am 1. Dezember 1909 konnte der

darauf bestand, daß sie formell rieh- . Münchener Stadtgärtendirektor, Kgl.

tiger von derjenigen Stelle auszugehen Landesökonomierat J. Heiler, sein 25jäh-

hätten, welche die Leitung der bis- lakobH 1 riges Dienstjubiläum feiern, nachdem er

herigen Verhandlungen, insbesondere J ° • 6' r- kurz vorher auch das Fest der silbernen
die Einberufung der heutigen Sitzung, kSl Landes-Ükonomierat und Stadtgärten- Hochzeit begangen hatte. Heiler, der

in der Hand gehabt habe. Herr direktor, München. aus BjDurg bei Augsburg stammt und

Swoboda erklärte demgegenüber, daß u.a. in Reutlingen bei Lucas senior und

er dazu erst die Zustimmung des Vorstandes des V. B. z. d. G. im Münchener Botanischen Garten unter Möhl seine Ausbil-

einholen müsse. dung erhielt, auch einige Jahre im Ausland tätig war, wurde,

Herr Ziegen balg als Vorsitzender des Verbandes der noch nicht dreißigjährig, Ende 1884 zur Leitung der Mün-
Handelsgärtner erbat sich schließlich noch einen formellen chener Stadtgärtnerei berufen und hat trotz der Ungunst
Beschluß darüber, daß rein wirtschaftliche Interessen in der der Verhältnisse — nicht allein die klimatischen Verhälnisse,
geplanten Organisation nicht verfolgt werden sollten und mit- auch die Verständnislosigkeit der Münchener für seine Be-
nin die Beteiligung des Verbandes der Handelsgärtner Deutsch- strebungen erschwerten ihm den Anfang sehr — den ihm an-
lands nicht erforderlich sei. Es wurde demgemäß beschlossen vertrauten Verwaltungszweig erfolgreich zu entwickeln ver-
und damit fanden die zeitweise recht aussichtsvollen Verhand- standen, und wer München kennt, weiß, was er auf seinem
lungen ihren vorläufigen Abschluß, während nun die Herren Spezialgebiete geleistet hat. Die Anerkennung, welche er im
vom V. z. B. d. G. mit den an der Umwandlung dieses Vereins Laufe der Jahre seinen Mitbürgern abzunötigen gewußt hat
interessierten Herren in die Beratung ihres Satzungsentwurfs auch in Auszeichnungen von Seiten seines Landesherrn und
eintraten. Heicke. seiner Behörden ihren Ausdruck gefunden und unter seinen Be-
rufsgenossen wird er wegen der Gradheit und Aufrichtigkeit

*) Herr Dr. Berliner selbst hatte einer Reise wegen die seines Charakters hochgeschätzt.
Sitzung verlassen.

Für die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.

Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
 
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