guten Gründen als Importstück von dort angesprochen wer-
den darf. Daß derartige Gefäße zum kostbaren Trinkge-
schirr jener Feudalschicht gehörten, bezeugt die große Zahl
gleichartiger Gefäße, deren Fragmente bei den Grabungen
in der Heuneburg gefunden wurden. Eines dieser Heune-
burg-Gefäße wird hier deshalb im Original dem Gefäß von
Riedenheim als Vergleichsstück unmittelbar gegenüberge-
stellt. Einen Eindruck von der ursprünglichen Leuchtkraft
seiner Farben, die durch den Einfluß der Bodensäuren heu-
te weitgehend verblaßt sind, vermittelt ferner eine Nachbil-
dung jenes Heuneburg-Gefäßes mit der entsprechend re-
konstruierten Batik-Verzierung.
Insgesamt deuten die stattlichen Ausmaße der großen un-
terfränkischen Einzelhügel und ihrer Grabkammern, deren
Bauweise und Ausstattung, die deutliche Distanzierung
dieser Großgrabhügel gegenüber den Begräbnisstätten der
übrigen Bevölkerung wie auch einzelne — gerade für das
Gebiet der Fürstengräberkultur typische — Importstücke
südwestdeutscher und mediterraner Herkunft in Unterfran-
ken darauf hin, daß am Mittelmain zumindest die bestim-
mende Schicht sich den mächtigen Herren im südwestli-
chen Nachbargebiet bzw. dem Ideal ihrer Lebensführung
enger verbunden oder verwandt — vielleicht gar zugehörig
— fühlte als irgendeiner anderen Bevölkerungsgruppe im
Bereich der nordbayerischen Hallstattausprägung.
(wa)
33 Bruchstücke attischer Keramik vom hallstattzeitlichen Fürstensitz auf dem Marienberg zu Würzburg.
70
den darf. Daß derartige Gefäße zum kostbaren Trinkge-
schirr jener Feudalschicht gehörten, bezeugt die große Zahl
gleichartiger Gefäße, deren Fragmente bei den Grabungen
in der Heuneburg gefunden wurden. Eines dieser Heune-
burg-Gefäße wird hier deshalb im Original dem Gefäß von
Riedenheim als Vergleichsstück unmittelbar gegenüberge-
stellt. Einen Eindruck von der ursprünglichen Leuchtkraft
seiner Farben, die durch den Einfluß der Bodensäuren heu-
te weitgehend verblaßt sind, vermittelt ferner eine Nachbil-
dung jenes Heuneburg-Gefäßes mit der entsprechend re-
konstruierten Batik-Verzierung.
Insgesamt deuten die stattlichen Ausmaße der großen un-
terfränkischen Einzelhügel und ihrer Grabkammern, deren
Bauweise und Ausstattung, die deutliche Distanzierung
dieser Großgrabhügel gegenüber den Begräbnisstätten der
übrigen Bevölkerung wie auch einzelne — gerade für das
Gebiet der Fürstengräberkultur typische — Importstücke
südwestdeutscher und mediterraner Herkunft in Unterfran-
ken darauf hin, daß am Mittelmain zumindest die bestim-
mende Schicht sich den mächtigen Herren im südwestli-
chen Nachbargebiet bzw. dem Ideal ihrer Lebensführung
enger verbunden oder verwandt — vielleicht gar zugehörig
— fühlte als irgendeiner anderen Bevölkerungsgruppe im
Bereich der nordbayerischen Hallstattausprägung.
(wa)
33 Bruchstücke attischer Keramik vom hallstattzeitlichen Fürstensitz auf dem Marienberg zu Würzburg.
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