1911, 6.
ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
Seite 67.
Adlerapotheke in Bremen. Teilansicht. Architekten: Abbehusen & Blendermann, b.d.a., in Bremen.
realschule und eine Höhere Mädchenschule fertiggestellt
worden, die zunächst mit einer Mädchenmittelschule vereinigt
wurde.
Für den Bau dieser Höheren Mädchenschule stand ein
großes tiefes Baugelände an der Ecke der Berliner und
Mainzer Straße zur Verfügung, das auf zwei Seiten an den
mit alten Bäumen bestandenen Jakobifriedhof angrenzt (ver-
gleiche Lageplan auf Tafel 53, Rückseite). Der vom Stadt-
bauamte aufgestellte Bebauungsplan ging darauf hinaus,
das wertvolle, an der geschäftlich belebten Berliner Straße
gelegene Vorderland für Privatbauten abzugeben und das
Schulhaus auf dem hinteren Teil des Grundstücks mit an
den Friedhof angrenzendem Schulhof zu errichten. Dadurch
wurde einmal ein billiges Schulgrundstück gewonnen, da der
Verkauf des Vorderlandes mehr als das Doppelte des für das
Grundstück gezahlten Preises einbrachte; der vor dem Schul-
hause und den verkauften Parzellen entstandene Platz gab die
Möglichkeit interessanter architektonischer Gestaltung. Für
die Privathäuser war in dem Kaufvertrag die Bedingung vor-
gesehen, daß die Fassaden unter Mitwirkung des Städtischen
Hochbauamtes zu entwerfen waren. Die zurückgeschobene Lage
der Schule entrückte sie dem Straßenlärm, und die nach dem
ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
Seite 67.
Adlerapotheke in Bremen. Teilansicht. Architekten: Abbehusen & Blendermann, b.d.a., in Bremen.
realschule und eine Höhere Mädchenschule fertiggestellt
worden, die zunächst mit einer Mädchenmittelschule vereinigt
wurde.
Für den Bau dieser Höheren Mädchenschule stand ein
großes tiefes Baugelände an der Ecke der Berliner und
Mainzer Straße zur Verfügung, das auf zwei Seiten an den
mit alten Bäumen bestandenen Jakobifriedhof angrenzt (ver-
gleiche Lageplan auf Tafel 53, Rückseite). Der vom Stadt-
bauamte aufgestellte Bebauungsplan ging darauf hinaus,
das wertvolle, an der geschäftlich belebten Berliner Straße
gelegene Vorderland für Privatbauten abzugeben und das
Schulhaus auf dem hinteren Teil des Grundstücks mit an
den Friedhof angrenzendem Schulhof zu errichten. Dadurch
wurde einmal ein billiges Schulgrundstück gewonnen, da der
Verkauf des Vorderlandes mehr als das Doppelte des für das
Grundstück gezahlten Preises einbrachte; der vor dem Schul-
hause und den verkauften Parzellen entstandene Platz gab die
Möglichkeit interessanter architektonischer Gestaltung. Für
die Privathäuser war in dem Kaufvertrag die Bedingung vor-
gesehen, daß die Fassaden unter Mitwirkung des Städtischen
Hochbauamtes zu entwerfen waren. Die zurückgeschobene Lage
der Schule entrückte sie dem Straßenlärm, und die nach dem