Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 27.1911
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.35084#0082
DOI Heft:
Heft 6
DOI Artikel:Landhaus der Malers Fritz Burger in Klein-Machnow bei Berlin: Architekt: Albert Rieder in Wilmersdorf-Berlin
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.35084#0082
Seite 72.
ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
1911, 6.
Wallfahrtskirche in Weihenlinden bei Aibling.
Aufnahme von Professor C. F. Weyßer in München.
Die Kirche ist 1653 — 1657 über einer älteren, im östlichen Joche des
Mittelschiffs noch erhaltenen Wallfahrtskapelle erbaut, angeblich nach einem
eignen Entwürfe des Propstes V. Steyrer vom Kloster Weyarn, zu dem die
Kirche gehört. Es ist eine dreischiffige basilikale Anlage mit Emporen über
den Seitenschiffen und Arkadengängen an der Süd- und Nordseite. Die beiden
Türme der Westfront steigen aus gemeinsamem Unterbau quadratisch einen
Stock hoch auf, gehen dann ins Achteck über und endigen in Kuppeln. An
sie schließen sich seitlich Treppentürmchen an, die mit dem zum Hauptbau
hinüberführenden Bogengänge, der zweimaligen Dachabstufung der Kirche, der
achtseitigen Brunnenkapelle auf der Nordseite und der alten Linde ein male-
risches Gesamtbild geben. Das Innere ist mit Wandmalereien und Stukkaturen
aus späterer Zeit (1736—1757) geschmückt. Die Decke des .Mittelschiffs zeigt
Fresken in reich verkröpften Rahmen, umgeben von sehr sorgfältig ausgebil-
detem zierlichem Band- und Gitterwerk, das sich weiß von einem hellila-
farbenen, in den Stichkappen von lichtrosafarbenem Grunde abhebt. Die
Gewölbe der Seitenschiffe sind ähnlich, aber einfacher geschmückt. Die
Decken der Emporen sind kassettenartig mit Stuck verziert. Ein vortreff-
liches Werk vom Ende des 17. Jahrhunderts ist die Kanzel. Sie trägt an der
Brüstung in Muschelnischen zwischen gedrehten, rebenumschlungenen Säul-
chen die sitzenden Figuren der Evangelisten mit ihren Symbolen zur Seite.
ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
1911, 6.
Wallfahrtskirche in Weihenlinden bei Aibling.
Aufnahme von Professor C. F. Weyßer in München.
Die Kirche ist 1653 — 1657 über einer älteren, im östlichen Joche des
Mittelschiffs noch erhaltenen Wallfahrtskapelle erbaut, angeblich nach einem
eignen Entwürfe des Propstes V. Steyrer vom Kloster Weyarn, zu dem die
Kirche gehört. Es ist eine dreischiffige basilikale Anlage mit Emporen über
den Seitenschiffen und Arkadengängen an der Süd- und Nordseite. Die beiden
Türme der Westfront steigen aus gemeinsamem Unterbau quadratisch einen
Stock hoch auf, gehen dann ins Achteck über und endigen in Kuppeln. An
sie schließen sich seitlich Treppentürmchen an, die mit dem zum Hauptbau
hinüberführenden Bogengänge, der zweimaligen Dachabstufung der Kirche, der
achtseitigen Brunnenkapelle auf der Nordseite und der alten Linde ein male-
risches Gesamtbild geben. Das Innere ist mit Wandmalereien und Stukkaturen
aus späterer Zeit (1736—1757) geschmückt. Die Decke des .Mittelschiffs zeigt
Fresken in reich verkröpften Rahmen, umgeben von sehr sorgfältig ausgebil-
detem zierlichem Band- und Gitterwerk, das sich weiß von einem hellila-
farbenen, in den Stichkappen von lichtrosafarbenem Grunde abhebt. Die
Gewölbe der Seitenschiffe sind ähnlich, aber einfacher geschmückt. Die
Decken der Emporen sind kassettenartig mit Stuck verziert. Ein vortreff-
liches Werk vom Ende des 17. Jahrhunderts ist die Kanzel. Sie trägt an der
Brüstung in Muschelnischen zwischen gedrehten, rebenumschlungenen Säul-
chen die sitzenden Figuren der Evangelisten mit ihren Symbolen zur Seite.