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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 27.1911

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Heft 8
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Spitzel: Obstspaliere an den Häusern
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https://doi.org/10.11588/diglit.35084#0105

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1911, 8.

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Seite 95.

Wohnstube

Uh FAHRT

Eingang

Beispiele vorangehen und allerorts vorbildliche Anlagen geschaffen
werden, welche die Vorteile der Spalierobstzucht vor Augen führen
und zeigen, wie man die Wände am besten und schönsten ausnutzt.
Gelegenheit ist dazu an den Wänden der Schulen, Kasernen, Pfarr-
häuser und aller anderen öffentlichen Gebäude ja in reichstem Maße
gegeben. Aber auch Werkstätten, Schuppen und Scheunen, Arbeiter
häuser usw. werden dadurch einen unvergleichlich traulichen und nutz-
bringenden Schmuck zurückerhalten, der in früheren Zeiten in Klein-
städten und auf dem Lande überall ganz selbstverständlich war. Vor
allem ist damit auch ein Weg gewiesen, die Staatsgebäude, für deren
Ausführung jetzt äußerste Sparsamkeit zur Pflicht gemacht wird, mit
lebendigem Schmuck zu versehen, durch den sie sich in glücklichster
Weise in das Ortsbild eingliedern werden. So ist zu hoffen, daß
die dankenswerte Anregung in weitesten Kreisen, vor allem beim
Heimatschutz und den für die Erhaltung und Verschönerung unserer
Heimat wirkenden Architekten tatkräftige Unterstützung findet.
Major v. Spitzel, München.

Gartenhaus des Hofrats Weber bei Leipzig. Architekt: C. F. Hänsel in Leipzig.
Aus Hänel u. Tscharmann, „Das Einzelwohnhaus der Neuzeit“. Verlagvon J.J.Weber in Leipzig. ZurBücherbesprechung auf S.V.

während in den letzten fünf Jahren über eine halbe Mil-
liarde, im letzten Jahre allein über 100000000 M. für
Obst ins Ausland gingen. Dabei ist unser deutsches Obst
bekanntlich schmackhafter als das ausländische, besonders
das amerikanische.
Das Ministerium weist nach, daß gut gepflegte Spaliere
weder dem Haus noch den Bewohnern Schaden bringen
können, insbesondere werden die Mauern nicht feucht und
die Fundamente erleiden keinen Schaden, da ja im Winter
Sonne und Luft ungehindert an die Mauern kommen
können. Die Spaliergestelle müssen von der Wand 10 cm
entfernt sein; die Spalierlättchen sind zu hobeln, zu kanten
und mit Ölfarbe anzustreichen; Abstand der Lättchen
30 cm. Für Ausbesserungen ist es vorteilhaft, daß die
Spaliergestelle leicht abgenommen und wieder angebracht
werden können. Der Boden muß auf 60 cm Tiefe und
1—2 m Breite gelockert und verbessert werden. Gas- und
Wasserleitungen und Schächte bringe man außerhalb der
Rabatten an. Zu aller Vorsicht gebe man den Grundmauern
einen Gudronanstrich oder Ceresitverputz. Undichte Gas-
leitungen sind den Obstbäumen ebenso schädlich wie den
Menschen. Durch Dachvorsprünge, Dachrinnen und Ab-
fallrohre wird die Entwicklung der Wandbäume gefördert.
Schutzpflastermuß in der Nähe des Stammes eine genügende
Unterbrechung erfahren. Die günstigste Seite ist die
Süd-, dann die West- und Ostseite, aber selbst die Nord-
seite kann mit Erfolg ausgenutzt werden. Für die Pflan-
zungsvorbereitung und die Sortenauswahl erhole man den
kostenlosen Rat der
Obstbaumwander¬
lehrer, Gartenbau-
schulvorstände usw.
Zur Verwirkli-
chung der Anregung
ist es nötig, daß
Behörden und Ge-
meinden mit gutem

EBDGE5C11055 2,95 mi.L
Gartenhaus des HofratsWeber bei Leipzig. Grundrisse. Architekt: C. F. Hänsel in Leipzig.




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Landhaus auf Spiekeroog, Schaubild. Architekten: Abbehusen & Blendermann, B.D.A., in Bremen.
Zu Seite 96 und Tafel 71.
 
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