Seite VI.
ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
1911, 10.
Bücherbesprechungen und Bücheranzeigen (Fortsetzung),
des aus technischen und volkswirtschaftlichen Gründen von der Bevölkerung
bei Neubauten abgelehnten Fachwerkbaus doch in den großen Formen wie
in den Einzelheiten den alten Bauten stammverwandt wären und sich ihrem
Gesamtbild versöhnlich einfügten. Zugleich galt es, den inneren Organismus
der Gebäude, vor allem des Bauernhauses, unter Beibehaltung der urwüchsigen
Grundformen den Anforderungen der Neuzeit zweckentsprechend anzupassen.
Ferner ist eine Reihe von Aufnahmen alter mustergültiger Bauten aus dem
Alten Lande angefügt, Arbeiten von Schülern der Baugewerkschule in
Buxtehude, die für deren zeitgemäßen neuen Lehrplan ein erfreulicher
Beweis sind. Sie sollen den hohen baukünstlerischen Wert der Altländer
Architektur darlegen und den Baubeflissenen des Landes den Wiederanschluß
an die alte Bauweise erleichtern. Den Weg zu letzterem zeigen den älteren,
der Schule entwachsenen Baugewerken die an dieser Stelle schon vielfach
erwähnten „Meisterkurse in heimischer Bauweise“ des Vereins für nieder-
sächsisches Volkstum, die nun auch im Kreise York eingerichtet sind. So
ist zu hoffen, daß die Sammlung mehr als manche frühere derartige Veröffent-
lichung auch einen wirksam vorbereiteten Boden und fruchtbare Nutz-
anwendung findet und die schönen, zum Teil farbig gegebenen Bilder nicht
in den Händen hilfloser Bauleute zu unverstandenen Zerrbildern werden. Z.
Villen und Landhäuser in der Schweiz. Gesammelt und herausgegeben
von Henry Baudin, Architekt, B. S. A. Übersetzung von Dr. Albert Baur.
Mit 630 Abbildungen. Verlag von H. Kündig in Genf 1909. Preis Fr. 30.
In einer Auswahl von etwa 150 großen und kleinen Villen und Land-
häusern, Pförtnerhäusern usw. zeigt der Herausgeber den Stand der schweizeri-
schen Bauweise zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Ansichten,
die zahlreichen Raumbilder und Einzelheiten sind nach Photographien, die
Hauptgrundrisse sehr zweckmäßig in einheitlichem Maßstabe (1:400) gegeben.
Die Sammlung enthält Bauten von 57 Architekten bzw. Architekturfirmen,
nach den Verfassern zusammengestellt. Der Herausgeber unterscheidet
zwischen Villa als ständiger Wohnung und Landhaus als Sommer- und Er-
holungsaufenthalt. Die zum Teil ganz vortrefflichen Leistungen der Schweizer
Architekten, von denen unsere Rundschau schon mehrfach Beispiele gebracht
hat, werden auch für unsere Fachgenossen mannigfache willkommene An-
regungen bieten.
Niedersächsisches Jahrbuch 1911. Herausgegeben vom Verein für nieder-
sächsisdies Volkstum, E. V., Bremen. Niedersachsen-Verlag Carl Schüne-
mann in Bremen. Preis M. 1.
Eine zeitgemäße Form des alten „Kalenders“, ein echtes Haus- und Heimat-
buch, ausgestattet mit stimmungsvollen Zeichnungen von Architekt Scotland,
liegt hier vor uns. An den 5. Jahresbericht des Vereins für niedersächsi-
sches Volkstum reihen sich ein trefflicher Aufsatz von Hugo Wagner über
„Baugesetz und Einfamilienhaus“, eine in lebensvollem Zwiegespräch ge-
gebene Schilderung des als Freiluftmuseum im vorigen Jahre errichteten
Ammerländischen Vollbauerngehöfts aus der Mitte des siebzehnten Jahr-
hunderts in Zwischenahn, Haussprüche, Volkskundliches verschiedener Art,
kleine reizvolle Stimmungsbilder und plattdeutsche Gedichte, Kinderreime usw.
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Kassel. 4. Band:
Kreis Kassel-Land. Im Auftrage des Bezirksverbandes des Regierungs-
bezirks Kassel bearbeitet von Dr.-Ing. Dr. phil. A. Holtmeyer. Marburg
1910, N. G. Elwertsche Verlagsbuchhandlung. Preis M. 18.
Der vorliegende Band, fast 400 Seiten Text und 209 Tafeln, behandelt
das von der Fulda durchflossene Talbecken, in dessen Mitte Kassel liegt.
Außer den großartigen Schloßanlagen von Wilhelmshöhe und der von
Heinrich II. 1008 begründeten, aber schon nach 10 Jahren in ein Kloster
umgewandelten Kaiserpfalz Oberkaufungen sind es fast nur schlichte Dörfer,
die ihre künstlerische Selbständigkeit in der Nähe der Hauptstadt früh ver-
loren haben. Um so sorgfältiger und eingehender ist alles, was sich noch
an geschichtlichem und künstlerischem Denkmalwerk vorfindet, in Wort
und Bild geschildert, und durch eine geographisch-geschichtliche Ein-
leitung wie durch eine kunstgeschichtliche Übersicht über die Typen von
Dorf, Kloster, Kirche, Burg, Bauernhaus usw. ist ein anziehendes abgerundetes
Kulturbild gegeben, in dem auch Hausrat und Garten, Trachten, In-
schriften usw. die entsprechende Berücksichtigung gefunden haben. Die
bedeutendsten Denkmäler, die Schlösser von Wilhelmshöhe und ihre Wasser-
künste sind eingehendst mit allen Vorentwürfen und unausgeführten Plänen
auf 142 Textseiten und 82 Bildertafeln geschildert. So gibt der Band mit
seinem mustergültigen und erschöpfenden zeichnerischen und photographi-
schen Bildermaterial auch der Bevölkerung, insbesondere Kassels, einen
vortrefflichen Führer zu genauem Erkennen und Verstehen der^Umgebung.
(Fortsetzung Seite VII.)
NEU
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ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
1911, 10.
Bücherbesprechungen und Bücheranzeigen (Fortsetzung),
des aus technischen und volkswirtschaftlichen Gründen von der Bevölkerung
bei Neubauten abgelehnten Fachwerkbaus doch in den großen Formen wie
in den Einzelheiten den alten Bauten stammverwandt wären und sich ihrem
Gesamtbild versöhnlich einfügten. Zugleich galt es, den inneren Organismus
der Gebäude, vor allem des Bauernhauses, unter Beibehaltung der urwüchsigen
Grundformen den Anforderungen der Neuzeit zweckentsprechend anzupassen.
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Alten Lande angefügt, Arbeiten von Schülern der Baugewerkschule in
Buxtehude, die für deren zeitgemäßen neuen Lehrplan ein erfreulicher
Beweis sind. Sie sollen den hohen baukünstlerischen Wert der Altländer
Architektur darlegen und den Baubeflissenen des Landes den Wiederanschluß
an die alte Bauweise erleichtern. Den Weg zu letzterem zeigen den älteren,
der Schule entwachsenen Baugewerken die an dieser Stelle schon vielfach
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lichung auch einen wirksam vorbereiteten Boden und fruchtbare Nutz-
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