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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 27.1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.35084#0484

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Seite VIII.

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

1911, 11.

Denkmalpflege und Heimatschutz (Fortsetzung).
Stockwerken als Vereinshaus einer Kiinstlergesellschaft eingerichtet. — In
Stuttgart ist unter dem Vorsitz von Bildhauer Prof. Karl Donndorf und
Prof. A. Schirmer ein Ortsausschuß des Bundes Heimatschutz
begründet worden, der die besonderen Aufgaben des Heimatschutzes in
Stuttgart pflegen und das Verständnis dafür in der Großstadtbevölkerung
fördern soll. — Frankfurt a. M. Für den Neubau der alten Mainbrücke
ist ein Wettbewerb unter den Frankfurter Künstlern ausgeschrieben (siehe
Wettbewerbsverzeichnis).
Zeitschriftenschau.
Einen neuen Kirchentyp versucht in der Zeitschrift „Die Kirche“*)
Musikdirektor Biehle in Bautzen durch die Beseitigung der Orgelempore
und die Verlegung der Orgel und des Sängerchors an die Südseite des
Altarraumes zu entwickeln, damit die einzelnen Träger des Gottesdienstes,
Pfarrer, Gemeinde, Musik (Orgel und Chor) gleich stark zur Beteiligung
herangezogen werden. Biehle zählt folgende Vorzüge seines, durch ein
Modell erläuterten Vorschlages auf: 1. Der Organist, vor einen freistehenden
Spieltisch gesetzt, erhält einen Platz, von dem er die ganze Kirche über-
sehen und alle Vorgänge auf dem Altarplatz aus nächster Nähe verfolgen
kann. Das ist wichtig beim allgemeinen Gottesdienst, besonders bei der
Liturgie, namentlich aber beim „intimen“ Gottesdienst, Trauungen, Abend-
mahlsfeier usw. Er kann also die Stärke seines Spiels besser nach Bedarf
einstellen, und das um so leichter, als die Gemeinde ihm entgegensingt.
2. Chor und Organist sehen und hören sich gegenseitig. 3. Beim Einzel-
gesang kann der Sänger neben dem Organisten stehen; es ist also ein
vollkommenes Zusammenwirken von Chor, Orchester, Dirigent und Solisten
möglich. 4. Die Orgel kommt an die Stelle, deren Plätze jetzt am wenigsten
begehrt sind. Im Westchor werden gute Hörplätze gewonnen. 5. Der Altar-
raum bleibt frei (im Gegensatz zum Einbau der Orgel hinter dem Altäre).
6. Altarraum, Chorraum, Orgelkammer, Sakristei (auch Garderobe-, Übungs-
und Stimmzimmer) liegen so nahe beieinander, daß sich zwischen Geist-
lichen, Kantor, Organisten und Sängern eine schnelle Verständigung erzielen
läßt. Die ihnen zukommenden Räume lassen sich von der Gemeinde leicht ab-
schließen und mit einem gemeinschaftlichen, besonderen Eingänge versehen.
Neuheiten des Baustoffmarktes und der Bautechnik.
Blumenfensterbänke. Um die vielfachen Unzuträglichkeiten zu ver-
meiden, welche das Aufstellen von Blumentöpfen vor den Fenstern mit
sich bringt, setzt die Firma W. Fricke & Co. in Duisburg an Stelle der
massiven Fensterbänke trogartig ausgehöhlte aus natürlichem oder Kunst-
stein, die unten mit einer durch eine durchlöcherte Eternitplatte abzu-
deckenden Wasserrinne und event. seitlichen Ablaufröhrchen versehen sind.
Sind keine Blumen eingesetzt (während des Winters), wird auch die obere
Öffnung durch eine Eternitplatte abgedeckt. — Es wird sehr vom Material
und den Einzelheiten der Ausführung abhängen, ob sich diese Blumen-
kästen bewähren, d. h. ob sie nicht mit der Zeit durch Feuchtigkeit, Aus-
schlag usw. das Aussehen der Fassaden gefährden.
Geschäftliche Mitteilungen.
Photochromiepostkarten. Verlagsanstalt Purger & Co. in München.
Neue und wirklich gute Ansichtskarten in Serien von zumeist 12 Nummern
mit malerischen Landschaften usw. aus allen Teilen Europas, die nach
Originalnaturaufnahmen in bester Photochromie hergestellt sind, werden von
obengenannter Firma auf den Markt gebracht. Bis jetzt liegen etwa 108 Serien
mit über 2000 Nummern vor, die durch Neuaufnahmen ständig vermehrt
werden. Die Karten sind nur durch den Buch- und Kunsthandel zu beziehen.
In Bad Ems ist im Winter die neue Badeanstalt umgebaut und den
modernsten Ansprüchen entsprechend ausgestattet worden. Sie besitzt
natürliche kohlensaure Thermalbäder, die nach verschiedenen Stärkegraden
einstellbar sind, neueste Apparate für Hydrotherapie, elektrische Be-
strahlungen usw. und wird deshalb eine besonders große Anziehungskraft
auf die Kurgäste ausüben.
*) Die Kirche, Zentralorgan für Bau, Einrichtung und Ausstattung von Kirchen.
Herausgeber Dr. Th. Scheffer in Leipzig. Verlag A. Ziemsen in Wittenberg. Jahrespreis
M. 16.—.
Der heutigen Beilage liegt ein Prospekt der Firma: Euling & Mack,
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Die große Wandlung, die im letzten
Vierteljahrhundert im Steinhauergewerbe vor
sich ging, und die Verlegung der Betriebe
von den Baustellen der Großstädte weg aufs
Land haben es mit sich gebracht, daß die
Einsicht in den praktischen Betrieb des Stein-
hauers manchem der am Bauwesen beteiligten
Techniker abhanden gekommen ist. Von
diesem Gedanken ausgehend, hat sich der
Verfasser entschlossen, den Werdegang und
die Arbeit des Steinhauers darzustellen.
Lehrzeit, Gesellenjahre, Tätigkeit als Polier
und Ausübung des Steinmetzgewerbes als
Meister sind die vier Kapitel, in die das
Buch gegliedert ist. Dem Verfasser war
es keineswegs um eine Abhandlung über
die Baukonstruktionsformen, die in Stein
ausgeführt werden, zu tun. Derartige Dinge
sind aus jedem Baukonstruktionswerk zu
ersehen. Eine genaue Anleitung zur Aus-
führung aller vorkommenden Bearbeitungs-
arten zu geben, will ebenfalls nicht der Zweck des Buches sein. Es handelt sich
vielmehr um einen Überblick über die Arbeiten und das Können des Steinhauers, und
zwar des Steinhauers, der auf Sandstein arbeitet, wie er in den Brüchen Deutsch-
lands gewonnen wird. Aus dem aus der Praxis hervorgegangenen Buch kann viel
des Nützlichen geschöpft werden; überaus wertvoll sind die im letzten Kapitel
gegebenen Berechnungen, die in dieser Art bisher wohl nirgends sonst zu finden sind.
Die Darstellung dieser Arbeit bietet gewiß Interessantes genug. Interessantes für
Praktiker, Techniker, Lehrer an allen technischen Schulen und endlich
auch für den Laien, der sich damit befassen will.
 
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