Seite VIII.
ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
1911, 12.
Umschau (Fortsetzung).
medaille in doppelter Größe. — Dem Stadtbaurat R. Kielil in Rixdorf ist
für seine Verdienste um das städtische Hochbauwesen Rixdorfs die kleine
goldene Medaille der Großen Berliner Kunstausstellung 1911 verliehen
worden.— Die Stadtverordnetenversammlung von Athen hat beschlossen,
eine im Zentrum der Stadt belegene Straße zu Ehren des mit der Bear-
beitung des neuen Bebauungsplanes betrauten Berliner Stadtbaurates,
„Ludwig-Hoffmann-Straße“ zu nennen. — Dr. Wilhelm Dörpfeld, dem
Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Athen, hat das Royal
Institute of British Architects die diesjährige Goldene Medaille verliehen.
Wirtschaftliche Vorlesungen an der Technischen Hochschule in
Dresden. Im Wintersemester liest Prof. Dr. pliil. et jur. J. Kollmann über
„Schiedsgerichte und gewerbliche Verträge“ (mit Übungen in der Praxis
des schiedsgerichtlichen Verfahrens) und über „Modernes Ausstellungswesen
und seine wirtschaftliche Bedeutung“.
Ein Fortbildungskurs für Statik und Eisenbetonbau mit Übungen,
Besichtigungen usw. wird vom 2.—21. Oktober d. J. an der Technischen
Hochschule in Aachen für Baubeamte von Behörden und Ingenieure
industrieller Werke abgehalten.
Bücherbesprechungen und Bücheranzeigen.
Altgermanische Monumentalkunst. Von Willy Pastor. Mit 26 Tafeln von
Emma Pastor. (4. Band der Werdandibücherei.) Verlag von Fritz Eckardt
in Leipzig. 1910. Preis gebunden M. 2.—.
Immer durchsichtiger werden die Fernen der frühesten Vorzeit, und
immer greifbarer wird das Bild einer über Ägypten und Babylon bis in
die Steinzeit zurückreichenden germanischen Kultur, die, vom Norden aus-
gehend, Europa umfaßte und kraftvoll nach Süden und Osten sich ausbreitete.
Ihren Weg — an den Küsten entlang, bevor die großen östlichen Völkerstraßen
quer über Land erschlossen wurden — bezeichnen die ältesten Werke ger-
manischer Monumentalkunst, die Dolmen und Hünensteine (Menhirs), die
Steinkreise (Trojaburgen) und Sonnentempel (Stonehenge), die Ganggräber und
Walburgen bis zu den ersten Anfängen des Gewölbebaus in den kegel-
förmigen Kultwehrtürmen in Schottland, auf den Balearen und Sardinien
(Nuraghen) und ihren letzten nördlichen Ausläufern, in der Grundform der
Rundkirchen auf Bornholm. Ihre Bedeutung als Ausdruck germanischer
Art und Weltanschauung, die nur vorübergehend vom Totenkult der süd-
lichen Völker beeinflußt werden konnte, wie als Zeugen eines stolzen
monumentalen Empfindens im Freilichtbau gibt nicht nur neue Beweise
gegen den jahrhundertelangen Irrtum unserer Kunstlehre: „ex Oriente lux“,
sondern zugleich fruchtbarste Anregungen für das Schaffen der Zukunft,
die bei einem Teil der Wettbewerbentwürfe für das Binger Bismarckdenkmal
schon wirksam geworden zu sein scheinen.
Raffael in seiner Bedeutung als Architekt. Hierzu als Einführung: Bauten
des Herzogs Federigo di Montefeltro als Erstwerke der Hochrenaissance,
1904. Von Professor Theobald Hoffmann, Architekt. III. Band: Palast-
und Wohnbauten. 107 Seiten Text, 80 Lichtdrucktafeln, 275 Einzelbilder,
Querfolio inMappe. Verlag von Rich.MenzelNachf. inZittau, 1911. PreisM.90.
DieDurchgeistigungder deutschen Arbeit. Ein Bericht vom DeutschenWerk-
bund. Mit 8 Tafeln. Verlag von Eugen Diederichs in Jena, 1911. Preis M. 1.
Das Heft gibt das Wesentliche aus den Verhandlungen der vorigen
Jahresversammlung des Deutschen Werkbundes in Berlin, insbesondere die
Vorträge von Hofrat Dr. Adolf Vetter in Wien über die staatsbürgerliche Be-
deutung der Qualitätsarbeit, von K. E. Osthaus, Professor Theodor v. Fische
u. a. über Material und Stil, und die Vorschläge zur Verbesserung des Spbjrds-
sionswesens. Die acht Tafeln geben Abbildungen guter Fabrikbauten.
Zeitschriftenschau.
In der „Zeitschrift für Geschichte der Architektur“ behandelt
Ad. Brinkmann in Burg b. M. ausführlich das Schloß Weißensee (Weißen-
burg) in der Provinz Sachsen als ein in allen wesentlichen Teilen er-
haltenes romanisches Schloß, ein —vielleicht von demselben Meister
erbautes — Gegenstück zur Wartburg. Verfasser setzt den Bau der Weißen-
burg in die Zeit von 1190—1217, also kurz vor der Wartburg, und schließt
aus der übereinstimmenden Vermauerung der Arkaden usw., daß auch später
ein und derselbe Baumeister die Wartburg und die Weißenburg verschandelt
hat, um sie den bescheiden gewordenen Verhältnissen anzupassen. — In
der Literaturübersicht bespricht und widerlegt A. Haupt eingehend die
Schrift von Bruno Schulz: Das Grabmal des Theodorich zu Ravenna
und seine Stellung in der Architekturgeschichte.
Im Bulletin of the Brooklyn Institute of Arts and Sciences er-
scheint jetzt eine Reihe von wertvollen Aufsätzen von W. H. Goodyear
über die im Jahre 1910 für das Brooklyn Institute Museum vorgenommenen
Untersuchungen des Campanile, des Baptisteriums und des Doms in Pisa,
die mit photographischen Aufnahmen und Messungsergebnissen reich aus-
gestattet sind.
Geschäftliche Mitteilungen.
Der Allgemeine Deutsche Versicherungs-Verein auf Gegenseitigkeit
in Stuttgart hat von seiner Gründung 1875 bis Ende 1909 insgesamt
246,5 Millionen Mark für Haftpflicht-, Unfall- und Lebensversicherung ver-
einnahmt, wovon 31,5 Millionen als Überschuß und 102 Millionen als
Schadenzahlungen (616000 Fälle) an die Versicherten zurückflossen. Die
Aktiva waren bis Ende 1909 auf 73 Millionen Mark, die Jahresprämien
auf 26 Millionen und die laufenden Versicherungen auf 800000 angewachsen.
Der Verein beschäftigt 1476 Angestellte, 250 Reisebeamte und nahezu
12000 Agenten.
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ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
1911, 12.
Umschau (Fortsetzung).
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für seine Verdienste um das städtische Hochbauwesen Rixdorfs die kleine
goldene Medaille der Großen Berliner Kunstausstellung 1911 verliehen
worden.— Die Stadtverordnetenversammlung von Athen hat beschlossen,
eine im Zentrum der Stadt belegene Straße zu Ehren des mit der Bear-
beitung des neuen Bebauungsplanes betrauten Berliner Stadtbaurates,
„Ludwig-Hoffmann-Straße“ zu nennen. — Dr. Wilhelm Dörpfeld, dem
Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Athen, hat das Royal
Institute of British Architects die diesjährige Goldene Medaille verliehen.
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Dresden. Im Wintersemester liest Prof. Dr. pliil. et jur. J. Kollmann über
„Schiedsgerichte und gewerbliche Verträge“ (mit Übungen in der Praxis
des schiedsgerichtlichen Verfahrens) und über „Modernes Ausstellungswesen
und seine wirtschaftliche Bedeutung“.
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Hochschule in Aachen für Baubeamte von Behörden und Ingenieure
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die Steinzeit zurückreichenden germanischen Kultur, die, vom Norden aus-
gehend, Europa umfaßte und kraftvoll nach Süden und Osten sich ausbreitete.
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quer über Land erschlossen wurden — bezeichnen die ältesten Werke ger-
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sondern zugleich fruchtbarste Anregungen für das Schaffen der Zukunft,
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des Herzogs Federigo di Montefeltro als Erstwerke der Hochrenaissance,
1904. Von Professor Theobald Hoffmann, Architekt. III. Band: Palast-
und Wohnbauten. 107 Seiten Text, 80 Lichtdrucktafeln, 275 Einzelbilder,
Querfolio inMappe. Verlag von Rich.MenzelNachf. inZittau, 1911. PreisM.90.
DieDurchgeistigungder deutschen Arbeit. Ein Bericht vom DeutschenWerk-
bund. Mit 8 Tafeln. Verlag von Eugen Diederichs in Jena, 1911. Preis M. 1.
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Jahresversammlung des Deutschen Werkbundes in Berlin, insbesondere die
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246,5 Millionen Mark für Haftpflicht-, Unfall- und Lebensversicherung ver-
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auf 26 Millionen und die laufenden Versicherungen auf 800000 angewachsen.
Der Verein beschäftigt 1476 Angestellte, 250 Reisebeamte und nahezu
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