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Jíuferm^ Mwd der Hr&eff %%d A^dfyen Pref^" zugute
kommen zu lassen.
Mit seiner Berufung nach Weimar im Jahre 1919
entstand in der Fortführung seiner Gedanken und
Forderungen auf einer neuen Ebene das ^Staat-
liche Bauhaus"
Es ist nicht übertrieben, wenn man behauptet,
daß es heute von allen Schulen, die sich mit Kunst
und Architektur oder mit speziellen Gebieten der
Gestaltung beschäftigen, kaum eine geben dürfte,
die nicht bewußt oder unbewußt Gedanken,
Methoden und Impulse, die vom Bauhaus aus-
gegangen sind, in ihre Arbeit und in ihre Unter-
richtsmethodik übernommen hat, und daß cs
kaum eine Schule geben dürfte, über die so viel
gesagt, geschrieben, nachgedacht und gestritten
worden ist, wie über das Bauhaus.
Bücher und Aufsätze zu diesem Thema sind in
den letzten 10 bis 20 Jahren in erheblicher Anzahl
erschienen, darunter auch solche bedeutsamen
Arbeiten, wie das dokumentarische Werk von
Hans Wingler.
Vieles, was in diesen rückwärtsschauenden
Betrachtungen gesagt wird, deckt und wiederholt
sich, manches weicht in den einzelnen Darstellun-
gen voneinander ab, je nach dem Standpunkt,
den der Betrachter einnimmt.
Nur Wenigen gelingt es, das Lebendige, Vor-
wärtsdrängende, die schöpferische Atmosphäre,
darzustellen, die alles und alle damals beherrschte
und die sich — wie der sowjetische Wissenschaftler
Pazitnow in seiner Betrachtung über ,,das
schöpferische Erbe des Bauhauses" nachweist -
als so tiefgehend wirksam erwiesen hat.
Es ist ein untauglicher, aber — sei es aus Un-
kenntnis oder aus Böswilligkeit — immer wieder
auftauchender Versuch, die Bestrebungen des
Bauhauses zu identifizieren, mit der Absicht einer
,,Feryeomefrř%er%?M7 der Formen", mit dem Bestre-
ben nach einer seelenlosen ,,Fer3wecAMwy %%d
rndnsbdeden FernnGnny der !Fe<d!.?" Ein solches
Reglement, einen — häufig so genannten —
,,Stil" hat es am Bauhaus nicht gegeben.
Jede schablonenhafte Anwendung vorgefaßter
Formvorstellungen wurde — in Verbindung mit
der Forderung, daß ,,jede Aufgabe aus ihrem Wesen
heraus" zu lösen sei — grundsätzlich abgelehnt.
Auch das Suchen nach ,,neuen Formen um jeden
Preis" (wobei sich manche ,,Modernisten" so gern
auf das Bauhaus berufen) war am Bauhaus selbst
verpönt.
Walter Gropius sagte dazu in seinen Grundsätzen
der Bauhaus-Produktion schon im Jahre 1925:
,,Das Suchen nach neuen Formen um jeden Preis
ist ebenso abzulehnen wie die Anwendung rein
dekorativer poetisch gestalteter oder historischer
Geschmacksformen, da es mc/d vom IPe-seir der
Df%ye ausgeht."
Gegenüber der immer wiederkehrenden Be-
hauptung, das Bauhaus vertrete eine Apothese
des Rationalismus und eines seelenlosen Funk-
tionalismus vertrat Gropius folgenden Standpunkt :
(ich zitiere wörtlich!)
,,Ich habe immer gleichzeitig den anderen Le-
bensaspekt betont, dem dfe Re/Hedfy%wy der
.s'eeP.$cAe?a Pedíir/nřsáe e&e?Mo Mdc/dfy ist wie die,
die der materiallen und die dem Ziel einer
räumlichen Vorstellung mehr bedeutet als bloße
strukturelle Sparsamkeit und funktionelle Voll-
kommenheit".
,,Das Schlagwort -- das Zweckmäßige ist auch
schön — ist nur zur Hälfte wahr . . .
nur vollkommene Harmonie in der technischen
Funktion sowohl wie in den Proportionen der For-
men kann Schönheit hervorbringen.
Gute Architektur muß das Leben der Zeit
widerspiegeln und das erfordert intime Kenntnis
der biologischen, sozialen, technischen und künst-
lerischen Fragen . . . Unser vornehmstes Ziel ist,
ef%e% dirrrs'cAerd?/p erzfeAe%, der /ö/dy fsf, dns
Fe&e% gewer Ge-sewdAed 3eAe?P"
Es gab überhaupt keine einseitig vorherrschende
Auffassung, sondern eine bewundernswerte Viel-
falt und Vielseitigkeit der hier zusammentreffenden
Auffassungen und Ideen und aller — wenn
auch manchmal noch so verschiedenen — Stand-
punkte.
Allen gemeinsam war das Streben und Suchen
nach einer neuen Ordnung in der chaotischen Welt
des geistigen und materiellen Zusammenbruchs
und nach dem Ausdruck dieser Neuordnung im
Bereich der sichtbaren und erlebbaren Umwelt
des Menschen.
Das Ziel, die Erziehung des Menschen zur
komplexen Schau, zum Sehen und Begreifen in
Zusammenhängen, zu schöpferisch-sozialer Ve-
rantwortung, stand im Mittelpunkt aller Arbeit.
Vieles an der Zielsetzung und in den Lehrmetho-
den war neu, ohne Vorbild.
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Jíuferm^ Mwd der Hr&eff %%d A^dfyen Pref^" zugute
kommen zu lassen.
Mit seiner Berufung nach Weimar im Jahre 1919
entstand in der Fortführung seiner Gedanken und
Forderungen auf einer neuen Ebene das ^Staat-
liche Bauhaus"
Es ist nicht übertrieben, wenn man behauptet,
daß es heute von allen Schulen, die sich mit Kunst
und Architektur oder mit speziellen Gebieten der
Gestaltung beschäftigen, kaum eine geben dürfte,
die nicht bewußt oder unbewußt Gedanken,
Methoden und Impulse, die vom Bauhaus aus-
gegangen sind, in ihre Arbeit und in ihre Unter-
richtsmethodik übernommen hat, und daß cs
kaum eine Schule geben dürfte, über die so viel
gesagt, geschrieben, nachgedacht und gestritten
worden ist, wie über das Bauhaus.
Bücher und Aufsätze zu diesem Thema sind in
den letzten 10 bis 20 Jahren in erheblicher Anzahl
erschienen, darunter auch solche bedeutsamen
Arbeiten, wie das dokumentarische Werk von
Hans Wingler.
Vieles, was in diesen rückwärtsschauenden
Betrachtungen gesagt wird, deckt und wiederholt
sich, manches weicht in den einzelnen Darstellun-
gen voneinander ab, je nach dem Standpunkt,
den der Betrachter einnimmt.
Nur Wenigen gelingt es, das Lebendige, Vor-
wärtsdrängende, die schöpferische Atmosphäre,
darzustellen, die alles und alle damals beherrschte
und die sich — wie der sowjetische Wissenschaftler
Pazitnow in seiner Betrachtung über ,,das
schöpferische Erbe des Bauhauses" nachweist -
als so tiefgehend wirksam erwiesen hat.
Es ist ein untauglicher, aber — sei es aus Un-
kenntnis oder aus Böswilligkeit — immer wieder
auftauchender Versuch, die Bestrebungen des
Bauhauses zu identifizieren, mit der Absicht einer
,,Feryeomefrř%er%?M7 der Formen", mit dem Bestre-
ben nach einer seelenlosen ,,Fer3wecAMwy %%d
rndnsbdeden FernnGnny der !Fe<d!.?" Ein solches
Reglement, einen — häufig so genannten —
,,Stil" hat es am Bauhaus nicht gegeben.
Jede schablonenhafte Anwendung vorgefaßter
Formvorstellungen wurde — in Verbindung mit
der Forderung, daß ,,jede Aufgabe aus ihrem Wesen
heraus" zu lösen sei — grundsätzlich abgelehnt.
Auch das Suchen nach ,,neuen Formen um jeden
Preis" (wobei sich manche ,,Modernisten" so gern
auf das Bauhaus berufen) war am Bauhaus selbst
verpönt.
Walter Gropius sagte dazu in seinen Grundsätzen
der Bauhaus-Produktion schon im Jahre 1925:
,,Das Suchen nach neuen Formen um jeden Preis
ist ebenso abzulehnen wie die Anwendung rein
dekorativer poetisch gestalteter oder historischer
Geschmacksformen, da es mc/d vom IPe-seir der
Df%ye ausgeht."
Gegenüber der immer wiederkehrenden Be-
hauptung, das Bauhaus vertrete eine Apothese
des Rationalismus und eines seelenlosen Funk-
tionalismus vertrat Gropius folgenden Standpunkt :
(ich zitiere wörtlich!)
,,Ich habe immer gleichzeitig den anderen Le-
bensaspekt betont, dem dfe Re/Hedfy%wy der
.s'eeP.$cAe?a Pedíir/nřsáe e&e?Mo Mdc/dfy ist wie die,
die der materiallen und die dem Ziel einer
räumlichen Vorstellung mehr bedeutet als bloße
strukturelle Sparsamkeit und funktionelle Voll-
kommenheit".
,,Das Schlagwort -- das Zweckmäßige ist auch
schön — ist nur zur Hälfte wahr . . .
nur vollkommene Harmonie in der technischen
Funktion sowohl wie in den Proportionen der For-
men kann Schönheit hervorbringen.
Gute Architektur muß das Leben der Zeit
widerspiegeln und das erfordert intime Kenntnis
der biologischen, sozialen, technischen und künst-
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ef%e% dirrrs'cAerd?/p erzfeAe%, der /ö/dy fsf, dns
Fe&e% gewer Ge-sewdAed 3eAe?P"
Es gab überhaupt keine einseitig vorherrschende
Auffassung, sondern eine bewundernswerte Viel-
falt und Vielseitigkeit der hier zusammentreffenden
Auffassungen und Ideen und aller — wenn
auch manchmal noch so verschiedenen — Stand-
punkte.
Allen gemeinsam war das Streben und Suchen
nach einer neuen Ordnung in der chaotischen Welt
des geistigen und materiellen Zusammenbruchs
und nach dem Ausdruck dieser Neuordnung im
Bereich der sichtbaren und erlebbaren Umwelt
des Menschen.
Das Ziel, die Erziehung des Menschen zur
komplexen Schau, zum Sehen und Begreifen in
Zusammenhängen, zu schöpferisch-sozialer Ve-
rantwortung, stand im Mittelpunkt aller Arbeit.
Vieles an der Zielsetzung und in den Lehrmetho-
den war neu, ohne Vorbild.
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