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Baedeker, Karl; Baedeker, Karl [Hrsg.]
Ägypten: Handbuch für Reisende (Band 2): Ober-Aegypten und Nubien bis zum zweiten Katarakt — Leipzig, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.5555#0014

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REISEGELEGENIIEITF.N.

XIII

Vor dem Beginn der Nilfahrt thut man gut in Kairo eine genügende
■Summe Geldes (mindestens 4U-50 fr.) in ägyptisches Kleingeld (be-
sonders l/a Piaster, i und 2 Millieme und Kupfer) umzutauschen. Hier-
für zahlt man schon in Kairo Aufgeld.

c. Die Nilreise.

Reisegelegenheiten. —Man hat die Wahl zwischen dem Dampf-
schiff und einem der Dhahabiye- genannten Fahrzeuge. Ersteres
ist demjenigen zu empfehlen, der in 3-4 Wochen sich einen Über-
blick über das Nilthal und die Denkmäler aus der Pharaonenzeit
verschaffen will. Es kommt für die große Mehrzahl der Touristen,
namentlich für Einzelreisende fast ausschließlieh in Betracht.
AVer das Land genauer kennen lernen will, in der Zeit nicht be-
schränkt ist (im günstigsten Fall bis Assuän hin und zurück 7-8
Wochen), auch ziemlich beträchtliche Mehrkosten nicht scheut,
nehme eine Dhahahiye (S. xix).

Zur Besichtigung der Tempel und Gräber Oberägypteus ist eine
Legiümationskiirte zu 100 Piaster (1 £ lfa sh.) zu lösen (zu haben
im ägypt. Museum zu Gize, bei Cook und bei Gaze).

Auf den Dampfschiffen pflegt sich eine, meist den besseren
Ständen aller Nationen angehörige Reisegesellschaft zusammen-
zufinden, häufig genug mit Elementen durchsetzt, die nicht jeder-
mann zusagen. Man sorge daher bei Zeiten für gute Reisegefährten,
namentlich als Schlafgcnossen in der Kabine, und beachte, daß
die in diese mitzunehmenden Koffer handlich und niedrig seien,
um gegenseitige Belästigung zu vermeiden. Mit der Dhahabiye
wird nur der F'orscher oder ein einsiedlerischer Sonderling allein
reisen. Um so vorsichtiger sei mau aber hier bei der Wahl der
Rcisegonossen. Man bedenke, daß man mit diesen zwei Monate
lang alles zu theilen und in den intimsten Verkehr zu treten ge-
zwungen ist. Insbesondere seien ernste Reisende mit wissenschaft-
lichen Zwecken vor Mitreisenden gewarnt, die keinen Sinn für
die großartigen Reste des Alterthuius und seine Geschichte haben
und daher aus Langerweile fortwährend zur Weiterreise drängen.
So unvergleichlich schön die Nilfahrt auf der Dhahabiye für
Freunde und ähnlich gestimmte Menschen sein kann, so wider-
wärtig ist es, wenn die Reisegesellschaft nicht zu einander paßt.
Es stellt sich dann gar leicht der in Ägypten wohlbekannte „Dha-
habiyenteufel" ein, von dem die Sage geht, daß er diejenigen, die
als Frouude das Schiff betraten, als Feinde aus eiuander gehen
lasse. Als gutes Mittel, ihn fern zu halten, empfiehlt es sich, daß
sowohl die Kabinen, wie die Plätze auf dem Diwan vor der Abreise
durchs Los vertheilt werden und daß unterwegs jeder peinlich auf
Ordnung halto.

a. F'aiiht mit dkm Dampfschiff.
Die besten Schiffe in jeder Beziehung, sowohl hinsichtlich des
Komforts und der Reinlichkeit, wie hinsichtlich der Ordnung des
 
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