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Baedeker, Karl; Baedeker, Karl [Hrsg.]
Ägypten: Handbuch für Reisende (Band 2): Ober-Aegypten und Nubien bis zum zweiten Katarakt — Leipzig, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.5555#0348

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26. Von Gebel Silsile nach Köm Ombo.

Vevgl. Karte S. 110.

24km (von Edfu 04km). Köm Ombo ist Dampfboot&lution; der 3wöehige
Touristendampfer hält hier !/a St., der 4wöchige 1 St., beide bei der
Hinauffahrt; der abwärts fahrende Postdanipfcr hleibt über Nacht.

Die Berge weichen gleich oberhalb des Engpasses von Gebel
Silsile (S. 284) vom Ufer zurück und geben der Wüste Kaum, wel-
che auf der arabischen Seite grau, auf der libyschen gelb erscheint.
Der schmale übrigbleibende Saum wird von Landleuten bestellt,
deren Hautfarbe schon beträchtlich dunkler erscheint als die der
Fellachen in der Thebais. Landschaft und Menschen nähern
sich mehr und mehr dem nubischen Typus. Bei dem Dorfe Meniyb
(O.-U.) fährt man in den östlichen Arm des Stromes ein, welcher
hier die Insel Manswiye mit einem gleichnam. Dorfe umarmt, liier
am W.-U. gegenüber dem unteren Ende der genannten Insel liegt
Abu Mungur, wo Arcelin auf einer marine Muscheln enthaltenden
Geröllsehieht, welche durch die neuen Ablagerungen des Nilstroms
überdeckt wurde, künstliche Steingeräthe gefunden haben will.

Schon von weitem erblickt der Keisende den in einem der
östl. Uferhügel gelegenen schönen *Tempel von Köm Ombo. Ein
kleiner dein Ufer näherer Tempel ist fast ganz zerstört. Das doppelte
Thor des Hypostyls des höher gelegenen Ileiligtliums bietet, einen
stattlichen Anblick ; je mehr man sich aber dem Tempel nähert, je
deutlicher erkennt man, daß der Nil hier bereits Pylonen und
Säulenhöfe fortgewaschon hat und leider in nicht zu ferner Zeit,
den ganzen stattlichen Bau, wie früher schon daslleiligtuni von KÄU
el-Kebir (S. 62), zerstören wird. Schon jetzt sieht man große, her-
niedergesunkene Trümmerstücke unter dem Spiegel des Wassers
und hart an seinem liande. Auf einem von ihnen läßt sich noch
die Widmung erkennen, in der es heißt, dies Heiligthum sei ge-
gründet worden „als ein Werk von ewiger Dauer". In Yollmond-
nächten bieten die hoch gelegenen Trümmer von Köm Ombo einen
besonders malerischen Anblick.

Auf den ersten Blick wird das schon geübte Auge des Reisen-
den erkennen, daß er es hier wiederum mit einem späten
Denkmale zu thun habe, Ptolomäus VII. Philometor begründete es,

ptah cheper sotep en amon Bf Witt rü, Solin der Götter Epiphanes, er-
zeugt von Ptah, erwählt von Amnion, machend die Wahrheit des Ka.
Euergetes II., Ptolemäus XIII. Neos Dionysos, seine Gattin Kleo-
patra V. und später Tiberius erweiterten den Bau, welcher zu der

die Griechen als Metropolis des Gaues Ombitcs. der früher einen
Theil des nubischen Nomos bildete, Omboa nannten, indem sie aus
dem ägyptischen Nubi Unbi-Ombi und Omboi f0|*ßo0 machten.

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ägyptischen Stadt ("W^

nub'i (knpt. Mbö) gehörte, welche
 
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